RECHT UND POLITIK § AUS DEN VERBÄNDEN BDSV Branche hat genug Verschrottungskapazitäten für alte Diesel Die Stahlrecyclingbranche und die Autoverwerter verfügen über genug umweltfreundliche Aufbereitungskapazitäten, um im Rahmen des Dieselkonzepts der Bundesregierung die Verschrottung älterer Diesel (EURO 1 – 4) ordnungsgemäß durchführen zu können. Nach Auffassung der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV) sowie der untergliederten Fachgruppe Autorückmontage (FAR) müssen ältere Diesel, wenn die Automobilhersteller für sie eine Umweltprämie auszahlen, sicher aus dem Markt entfernt werden und dürfen nicht in Afrika oder Osteuropa die Umwelt weiter verschmutzen. Eine wichtige Lenkungsfunktion hat dabei der Verwertungsnachweis. Wichtig ist, dass ältere Dieselfahrzeuge umweltfreundlich verwertet und somit insbesondere wertvolle Metallbestandteile dem Wirtschaftskreislauf als Rohstoffe wieder zugeführt werden. BDSV-Hauptgeschäftsführer Rainer Cosson: „Unsere Autoverwerter und Stahlrecyclingunternehmen stehen als Dienstleister für die Umsetzung des Dieselkonzeptes der Bundesregierung bereit. Wichtige Voraussetzung für die Erlangung der Umweltprämie ist die Ausstellung des Verwertungsnachweises durch die zertifizierten Demontagebetriebe.“ Für BDSV und FAR hat die neueste Initiative von Volkswagen, mit Hilfe von Kaufprämien auch alte Dieselfahrzeuge anderer Hersteller aus dem Verkehr zu ziehen, Signalwirkung. www.bdsv.org MAN TRIFFT SICH Das 12. Bad Hersfelder Biomasseforum glänzte mit interessanten Vorträgen und einer gut besuchten Veranstaltung. Foto: Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie 76 recycling aktiv 5/2018
RECHT UND POLITIK bvse Recycling gilt auch für Hersteller Design for Recycling ist nach Ansicht des bvse-Fachverbandsvorsitzenden Bernhard Jehle der erste Meilenstein, um Qualitäts- und Recyclingziele entlang der Elektroaltgerätekette zu optimieren. In diesem Zusammenhang müssten auch endlich rechtliche Vorgaben zu Einsatzquoten und Finanzanreize zum Einsatz von Sekundärmaterial im Herstellungsprozess umgesetzt werden. Den ersten richtungsweisenden Meilenstein für Recyclingerfolg in Bezug auf Materialqualität und Sammelmengen setzen die Hersteller beim Produktdesign, machte Bernhard Jehle auf dem diesjährigen bvse-Branchenforum deutlich. Seit der Einführung des Open Scope am 15. August 2018 fallen viele Materialien im Elektrorecyclingprozess an, die dort vorher nicht vorhanden waren. Bekleidung, Spielzeug oder Möbel mit unterschiedlichsten Materialkomponenten, in die Elektronikteile fest verbaut sind, stellen die Elektro(nik)-Sammler und Recycler vor herausfordernde Aufgaben. „Die auf Elektro(nik)-Altgeräte hervorragend ausgerichteten Anlagen sind überwiegend nicht auf diese neuen Stoffströme ausgelegt“, erklärte Jehle. Hier gingen potenziell viele Ressourcen verloren. „Wir brauchen eine gesetzliche Grundlage dafür, dass Hersteller schon vor dem Inverkehrbringen die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte nachweisen, damit die in den Materialströmen enthaltenen Wertstoffe wieder effektiv in den Recyclingkreislauf zurückgeschleust werden können. Das Design for Recycling muss gestärkt werden“, fordert Jehle. Dringend Maßnahmen ergreifen müsse man auch für die Förderung des Einsatzes von Sekundärrohstoffen in der Herstellung neuer Produkte. „Wenn wir Ressourcen schonen und den Kreislaufgedanken leben wollen, reicht es nicht aus, nur Recyclingmaterial zu gewinnen. Es muss anschließend auch wieder in den Produktionslauf gelangen. Im Wettbewerb mit den Preisen für Primärrohstoffe bleibt das Sekundärmaterial viel zu oft auf der Strecke. Aus diesem Grund benötigen wir dringend Einsatzquoten für Sekundärrohstoffe – auch in Elektrogeräten“, erklärte der bvse-Fachverbandsvorsitzende. Darüber hinaus solle der Gesetzgeber für Hersteller, die Sekundärmaterial einsetzen, Anreizsysteme in Gestalt von CO 2 -Zertifikaten schaffen. „Das E- Schrottrecycling trägt wesentlich zur CO 2 -Reduktion und zum Klimaschutz bei. Für den Einsatz von Recyclingmaterial muss der Gesetzgeber äquivalent Finanzierungsanreize setzen, damit ressourcen- und klimaschonendes Recyclingmaterial gegenüber Primärmaterial wettbewerbsfähiger wird“, betonte Bernhard Jehle. www.bvse.de Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie Biomasseforum: Von der „Plastikpest“ bis zum Ökolandbau Auf dem 12. Bad Hersfelder Biomasseforum standen nicht nur die aktuellen Themen rund um Biomasse und Kompost im Mittelpunkt des Interesses, sondern auch ein Rückblick auf die Anfänge: Vor 50 Jahren wurde der „Arbeitskreis zur Nutzbarmachung von Siedlungsabfällen ANS e. V.“ gegründet, um die Entwicklung einer modernen Abfallwirtschaft voranzutreiben. Im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung vor dem eigentlichen Biomasseforum gab es nicht nur den verdienten Rückblick, sondern es wurde ebenso intensiv über die aktuellen Entwicklungen diskutiert. Diese kommen auch im neuen Namen des ANS zum Ausdruck, der da lautet: „Arbeitskreis zur Nutzung von Sekundärrohstoffen und für Klimaschutz“. Damit wird neben der Förderung des Klimaschutzes auch der stofflichen Nutzung von Rest- und Abfallstoffen Rechnung getragen. Genau darum ging es schwerpunktmäßig beim anschließenden Biomasseforum, das sich dieses Jahr insbesondere mit den Schwierigkeiten in der Vermarktung von Komposten und Gärprodukten beschäftigte, wobei sich diese Probleme vor allem aus dem neuen Düngerecht ergeben. Aber auch das Thema Fremdstoffe im Kompost stellt größere Anforderungen an die Qualität von Komposten, wobei es vor allem um Kunststoffe und Mikroplastik geht, obwohl es bis dato keine relevanten Untersuchungen zum Zusammenhang von Kompost und Mikroplastik gibt. Dass die Tagespresse dies manchmal anders sieht und schon von einer „Plastikpest“ spricht, zeigt jedoch die Aufregung, die sich allein aus der Belastung der Inputmaterialien mit Kunststoffen ergibt. Bei der Vermarktung von Komposten spielt der Ökolandbau inzwischen auch eine große Rolle, da gerade die ökologische Landwirtschaft zunehmend Komposte nachfragt. Wie immer muss auch in diesem Fall die Qualität stimmen, sodass die Aufbereitungstechnik und das interne Stoffstrommanagement immer wichtiger werden. Dies wurde nicht nur in verschiedenen Vorträgen intensiv angesprochen, sondern stand auch in der Fachausstellung an erster Stelle. Fazit: Wieder eine überaus gelungene Veranstaltung mit interessanten Themen und Vorträgen, wie immer gut organisiert vom Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie. (hst) www.witzenhausen-institut.de recycling aktiv 6/2018 77
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