Abbruch & Baustoff-Recycling wichtig wie die Genehmigung des Platzes. „Mit Gipo verbindet uns schon eine sehr lange und auch sehr positive Geschichte“, so Hans-Jörg Fischer. „Schon seit Anfang der 1990er-Jahr hatten wir mehrere Gipo-Brecher und -Siebanlagen im Einsatz, mit denen wir immer sehr zufrieden waren. Die letzte war eine Giporec R 150, die fast 11.000 Betriebsstunden hatte, aber bei den räumlich engen Baustellen einfach zu groß geworden war. Als es um die Entscheidung für eine Neuanschaffung ging, sind wir zur steinexpo gefahren, um uns möglichst umfassend zu informieren. Wir haben uns verschiedene Anlagen angeschaut, sie auch getestet – aber letzten Endes sind wir doch wieder bei Gipo geblieben.“ Gewohnt gute Verarbeitung, wie immer bei Gipo. Hier ein Blick in den Innenraum mit Antrieb und Elektromotor. Nicht auf brutale Leistung aus GIPO AG Kohlplatzstraße 15 CH-6462 Seedorf Tel.: +41 41 874 81 10 Fax: +41 41 874 81 01 info@gipo.ch www.gipo.ch Und was war der ausschlaggebende Faktor? Auch da sind sich Hans-Jörg und Christoph Fischer einig: „Eigentlich ist es die Summe vieler Faktoren. Wie wir ist Gipo ein Familienunternehmen, das passt von der Größe und der Philosophie. Und wir brauchten kein Produkt von der Stange, sondern eine ganz individuelle Lösung, die uns Gipo nicht nur realisieren, sondern kostenseitig auch vernünftig darstellen konnte. Wir schätzen zudem die Betreuung und den Service, der uns schon in der Vergangenheit nie im Stich gelassen hat. Das ist eine partnerschaftliche Verbindung, die uns über die Lösung unserer Aufgabenstellung hinaus begleitet.“ Die Aufgabenstellung im Recyclingpark war in der Tat nicht ganz einfach: Relativ kleine Platzverhältnisse lassen keine großen Lagerflächen zu, sowohl für die Inputmaterialien wie auch für den Output. Daher transportiert ein neu installiertes Förderband das fertig gebrochene Material von der Aufbereitungsfläche über 100 Meter zwei Ebenen höher zur eigentlichen Output-Lagerfläche. Dabei werden 25 Höhenmeter mit einer Steigung von 20 Grad überwunden und miteinander verbunden Das überwiegend von eigenen Baustellen stammende mineralische Aufbruch-, Betonmaterial, dessen Analysewerte vor Anlieferung schon vorliegen müssen, wird auf den Baustellen grob vorsortiert oder vorbereitet, die endgültige Aufbereitung zu qualitätsüberwachtem Recyclingschotter 0/45 mm geschieht dann mit der Gipo. „Auch ein Vorteil“, wie Christoph Fischer anmerkt, „der Aufwand auf der Baustelle wird reduziert und wir können die Baustellen insgesamt weitaus kostengünstiger abwickeln.“ Die engen Platzverhältnisse bedingen auch die Größenordnung des Prallbrechers: „Wir waren nicht auf die brutale Leistung aus, sondern eher auf eine funktionierende und ein gutes Endprodukt liefernde Anlage. Im innerstädtischen Umfeld wollen wir mit innovativer Gerätetechnik einen lärm- und staubarmen Betrieb gewährleisten. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit Gipo für eine elektrische Brech- und Siebanlage entschieden!“ Erster elektrischer Brecher in Deutschland Mit der Giporec R 131 FDR GIGA E gibt es nun in Deutschland den ersten elektrischen Prallbrecher. Hans-Jörg Fischer: „Wir denken jetzt schon an die nächste Generation, und wir wollen keine halben Sachen!“ Das stimmt absolut, wie auch Gipo-Vertriebsmitarbeiter Marco Cammarata anmerkt: „Wir sind auf die Wünsche von FISCHER Weilheim komplett eingegangen, dort, wo es technisch absolut nicht vertretbar gewesen wäre, haben wir gemeinsam andere Lösungen gefunden.“ Diese Gemeinsamkeit hat schon eine Tradition von über 30 Jahren. Als es zum Beispiel um die Ausrichtung des Permanentmagneten in Längsrichtung des Austragebandes ging, konnte Gipo auf die Erfahrungen von FISCHER zurückgreifen. Hier in Stuttgart ging es noch um ganz andere Anforderungen, wie FISCHER- Mitarbeiter Björn Fentroß berichtet: „Mit der auf unseren Wunsch hin installierten Zwei-Deck-Vorabsiebung wird durch das Ausscheiden von verschleißintensivem Feinmaterial die Qualität des Endproduktes wesentlich verbessert. Wichtig waren uns auch die zwei Windsichter im Überkornkreislauf und im Unterdeck, und nicht zu vergessen: Wahrscheinlich ist es die erste Anlage in Deutschland, deren Eisenaustrag sich rechts neben der Maschine befindet. Etwas anderes haben die Platzverhältnisse halt nicht zugelassen.“ Und was leistet die „E“ sonst noch? Wesentliche Ausstattungsmerkmale des Brechers sind die bewährte und leistungsstarke Gipo-Prallmühle P 131 mit einem Prallmühlen-Einlauf von 1.270 auf 920 mm und einem Rotordurchmesser von 1.200 mm und der Brecheraustrag 54 recycling aktiv 5/2020
Abbruch & Baustoff-Recycling mit der erprobten Vibrations-Austragsrinne. Das breite Brecheraustragsband von 1.400 mm verhindert lästige Materialstauungen unter dem Rotor und an den Übergabestellen. Das gebrochene Material wird von der 2-Deck-Siebmaschine mit einer Siebfläche von 1.500 auf 5.500 mm abgesiebt. Das Überkorn kann wahlweise seitlich ausgetragen oder zurückgeführt werden. Das Förderband zur Überkornrückführung ist als Haldenband auf einer stabilen Drehkonsole 180 Grad hydraulisch schwenkbar und kann damit auch zur Haldenaufschüttung genutzt werden. Mit dem Raupenantrieb kann die Anlage sehr mobil verfahren werden, wobei der Haupteinsatzort der Recyclingpark sein wird. Das einfache An- und Abkuppeln der Siebeinheit an die Brechanlage erfolgt mithilfe eines Hydraulikzylinders ohne fremdes Hebegerät. Dank der guten Zugänglichkeit ist ein einfaches und schnelles Wechseln der Siebbeläge möglich. Das bekannte Gipo-Materialflusskonzept vermeidet eine Verengung des Materialstroms, die Systembreiten der Förderelemente „öffnen“ sich dazu in der Materialflussrichtung. Der Eisenaustrag erfolgt auf der rechten Seite in Längsrichtung. Dieses System wurde von FISCHER entwickelt. Beim Direktantrieb des Prallbrechers handelt es sich um einen Elektromotor mit 200 kW mit Frequenzumformer für die stufenlose Drehzahlverstellung. Der Elektroantrieb für die Nebenantriebe erzielt eine Leistung von 160 kW. Das Einsatzgewicht mit Siebanlage beträgt rund 80 Tonnen. Übrigens, um eine durchweg nachhaltige Produktionskette des Recyclingschotters zu gewährleisten, wird der Gipo-Brecher zukünftig mit der elektrischen Energie einer Fotovoltaikanlage betrieben, die auf dem Dach der alten Vierkranhalle eingerichtet werden soll. Durch die Versorgung des Elektrobrechers über Fotovoltaik-Strom können jährlich etwa 87 Tonnen CO 2 eingespart werden. Darüber hinaus werden alle Feinstaub-Emissionen eines Dieselmotors vermieden. Nachhaltiger und effektiver geht es kaum, diese Entscheidung passt genau! Bei der offiziellen Übergabe (von links nach rechts): Hans-Jörg Fischer, Marco Cammarata, Christoph Fischer, Björn Fentroß, Robin Laube (stellvertretender Betriebsleiter des Recyclingparks). Fotos: Gipo AG; Thomas Einberger, argum recycling aktiv 5/2020 55
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