Kunststoffe Gemischte LDPE-Folien als Inputmaterial (links außen) und sortenreine, auf A4-Größe zerkleinerte LDPE-Folien nach Zerkleinerung und Sortierung (links, kleines Bild) durch den Micromat 2000 BW (oben). Fotos: Lindner-Recyclingtech GmbH Lindner Zerkleinerer wird zum Dosierer und steigert Folienqualität Am Standort Morschheim in Deutschland betreibt die Veolia Umweltservice West GmbH eine hocheffiziente Sortieranlage für Post-consumer-Kunststofffolien. Hier fallen jährlich über 6000 Tonnen LDPE-Folien aus gewerblicher Nutzung zur Sortierung an. Als sehr wichtige Anlagen-Komponente erweist sich der Micromat 2000 BW von Lindner- Recyclingtech. Mit der Zerkleinerungsleistung der praxisbewährten Modellreihe können im nachgeschalteten automatischen Sortierprozess mit NIR-Geräten von Pellenc Sorting Technology sehr hohe Sortierqualitäten erzielt werden. Das heißt im Ergebnis: reine Polyethylen- Folien niedriger Dichte (LDPE), trocken, frei von Fremd- und Störstoffen, ohne Kontaminationen und sonstigen Anhaftungen wie Chemikalien, Öle, organische Bestandteile, Füllgutreste, Sand, Steine etc. Aus den LDPE-Folien stellen verschiedene Abnehmer in der kunststoffverarbeitenden Industrie wieder neue Produkte her, zum Beispiel Einkaufstragetaschen oder Sammelbeutel für Abfälle. Für ein optimales Sortierergebnis muss das Shredder-Austragsmaterial, das direkt auf die Sortierstrecke aufgegeben wird, ungefähr auf die Größe eines DIN-A4-Blattes zerkleinert werden. „Eine davon abweichende Austrags-Korngröße würde sich negativ auf die Sortierqualität auswirken“, sagt Timm Just, bei Veolia Umweltservice West GmbH verantwortlich für den Geschäftsbereich Einkauf Kunststoffe. „Der Micromat BW ist unser neuestes Modell und wurde speziell als Ballenauflöser zur Dosierung von Kunststoffen wie Folien für automatische Sortieranlagen entwickelt“, erklärt dazu Stefan Scheiflinger-Ehrenwerth, Produktmanager bei Lindner. Er betont, dass speziell beim Kunststoffrecycling der Shredder eigentlich nicht „nur“ zerkleinern soll, sondern auch das zerkleinerte Material perfekt dosieren muss, um die nachfolgende automatische NIR-Sortierung optimal zu beschicken. Der Micromat BW wirkt also auch als Anlagen-Dosierer. Bis zu vier Tonnen setzt der kompakte und standfeste Einweller pro Stunde durch. Je nach Bedarf und Aufgabegut sind aber auch höhere Durchsatzleistungen möglich. Der Micromat-2000-BW- Zerkleinerer mit 132-kW-Motor und 105 Rotor-Umdrehungen pro Minute ist ideal zugeschnitten auf Recyclingbetriebe und Abfallverwerter mit mittlerem Materialaufkommen. Nach den Anforderungen im Anlagenbetrieb wurde das Schneidwerk des robusten Zerkleinerers mit eigens für die Modellreihe entwickelten, 116 x 116 Millimeter großen Spitzmessern bestückt. Der Micromat BW produziert ein stets optimales Austragskorn, was essenziell für eine effiziente Auslastung der optischen Sortierung ist. In diesem Fall wird das Aufgabegut exakt und gleichbleibend auf circa DIN-A4-Korngröße zerkleinert. Wie bei allen Lindner- Modellreihen können auch beim Micromat die Messer einfach und schnell gewechselt werden. Dabei sind die Messer und Gegenmesser äußerst verschleißfest, wie überhaupt der Wartungsaufwand der Maschine sehr gering ausfällt und sich im Rahmen üblicher Routine mit kurzen Stillstandzeiten hält. Die meisten Wartungsarbeiten können den Erfahrungen nach selbest vom Betrieb durchgeführt werden. Timm Just und das Einsatzteam sind mit dem Micromat 2000 BW seit Inbetriebnahme rundum zufrieden: „Die Maschine läuft sehr zuverlässig. Die Output-Folienqualität konnte deutlich gesteigert werden und damit der erzielte Wiederverkaufswert der LDPE-Folien.“ www.l-rt.com 38 recycling aktiv 5/2018
Kunststoffe RIGK Zunehmende Verwertung gebrauchter Agrar-Kunststofffolien Die Zahl der an der Initiative ERDE Recycling beteiligten Hersteller und Importeure steigt weiter, und auch immer mehr Landwirte und Lohnunternehmer nutzen die kontinuierlich wachsende Zahl der Sammelstellen und Direkt abholungen, um gebrauchte Agrarfolien einer umweltgerechten Rücknahme und Verwertung zuzuführen. ERDE Recycling, die von umweltbewusst handelnden Folienherstellern und -importeuren, der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. und RIGK gemeinsam getragene Lösung für die umweltgerechte Rücknahme und Verwertung gebrauchter Agrarfolien, bietet Landwirten und Lohnunternehmern auch 2018 eine flächendeckende Abgabemöglichkeit ihrer gebrauchten Agrarkunststoffe. Trotz der angespannten Lage auf dem Entsorgungsmarkt und mangelnder Recyclingkapazitäten in Europa bietet der ERDE-Service Foliennutzern weiterhin eine zuverlässig funktionierende und kostengünstige Anliefermöglichkeit, die diese verstärkt wahrnehmen. Mit der wachsenden Sammelmenge ist auch die Zahl der Sammelstellen gestiegen, und bis zum Jahresende 2018 wird ERDE deutlich über 400 Sammeltermine angeboten haben. Dazu kommt eine Vielzahl an mobilen Sammlungen direkt beim Landwirt. Zu dieser erfreulichen, die Umwelt entlastenden Entwicklung trägt auch die Beteiligung zweier weiterer Folienhersteller bei – Aspla – Plásticos Españoles S.A. und Sotrafa S.A. –, die sich in diesem Jahr dem ERDE-Service angeschlossen haben. Dazu Christian Schröder, Vorstandsmitglied der freiwilligen Initiative ERDE: „Die Beteiligung an ERDE ist ein sicherer, effizienter und kosteneffektiver Weg zu einem flächendeckend nachhaltigen Umgang mit landwirtschaftlich genutzten Kunststofffolien. Wir arbeiten intensiv daran, auch die letzten fehlenden Hersteller, Vertreiber und Importeure in dieses Boot aufzunehmen. Natürlich wünschen wir uns, dass in Kürze alle betreffenden Unternehmen mitmachen und sich dazu bekennen, für ihre Produkte auch nach deren Gebrauch Sorge zu tragen. Je näher wir diesem Ziel kommen, desto eher können wir mit unserer geordneten, verantwortungsvollen Entsorgung erreichen, dass die Folien wieder zu Rohstoffen werden. Daher freuen wir uns sehr über unsere neuen Mitglieder, denn sie zeigen, dass unser Weg des nachhaltigen Kreislaufs Zustimmung erfährt. Ich ermuntere ausdrücklich alle Unternehmen, die sich unserer Initiative bisher nicht angeschlossen haben, ihr Umweltengagement und ihre Produktverantwortung auf den Prüfstand zu stellen.“ Christer Vidjeskog, Sales Manager bei Ab Rani Plast Oy, stimmt der Fortsetzung des erfolgreichen Wegs zu: „Wir erwarten, dass unsere Arbeit und die positiven Rückmeldungen der Landwirte gerade in der aktuellen Verwertungslage auch 2019 weitere Unternehmen von der Beteiligung überzeugen werden. Auf dieser Basis haben wir uns für das kommende Jahr erneut anspruchsvolle Ziele gesetzt. Dazu gehört, dem Landwirt noch mehr Möglichkeiten zur Abgabe anzubieten und somit die Rücklaufmengen der Initiative weiter zu erhöhen.“ ERDE wird die am 5. und 6. Dezember 2018 in Bremen stattfindende DeLuTa nutzen, um sein Konzept auf dem Messestand von RIGK in Halle 6 dem Fachpublikum vorzustellen. Landwirten und Lohnunternehmen wird ERDE dort zeigen, wie einfach, kostengünstig und komfortabel die Entsorgung von Landwirtschaftsfolien über diese herstellergetragene Initiative zum umweltschonenden Umgang mit gebrauchten Kunststoffen aus der Landwirtschaft ist. Diesem Zweck dient auch ein gerade fertiggestellter Film, der zeigt, wie der durch den ERDE-Service ermöglichte Stoffkreislauf die natürlichen Kreisläufe der Natur ergänzt. Authentische Aussagen von nachhaltig denkenden und handelnden Landwirten unterstreichen nicht nur die Überzeugung, mit der diese ERDE nutzen, sondern auch die Zufriedenheit mit der Art und Weise, wie die Abläufe organisiert sind. www.rigk.de www.erde-recycling.de Vom Agrarfolienabfall zur neuen Folie – die Initiative ERDE Recycling ebnet den Weg, indem sie für die umweltgerechte Rücknahme und Verwertung gebrauchter Agrarfolien sorgt. Foto: RIGK Butti der mit den Stahlborsten, der oder keiner! recycling aktiv 5/2018 39
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