ON TOUR: Schrott & Metall Dominik Erath (links im Bild) und Johannes Schmidt- Ramos (auch im unteren Bild) erläutern die Details der neuen Schere. ben neue Scherenmodelle von 2.600 kg bis 22.000 kg Eigengewicht für Baumaschinen von 24 bis 240 Tonnen. Das Highlight der Produktserie, die Schrottschere SH2200R, ist mit ihrem beeindruckenden Eigengewicht von 22.000 kg das Schwergewicht für die besonderen Abbruch- und Recyclingeinsätze. schließen. Hergestellt aus einem einzigen Stück und ohne Schweißnähte wurden sowohl der mobile Kiefer als auch die in den Körper integrierte Kieferführung vollständig neu und mit dem Zweck konstruiert, absolute Stabilität im Schneidvorgang zu gewährleisten. EAGLE- 3-Schrottscheren sind mit einem austauschbaren Nasenmesser ausgestattet, das einen höheren Schutz des Scherenkörpers bietet und den Wartungsaufwand mit kostspieligen Ausfallzeiten minimiert. Die Messersitze sind aus dem Vollen gefräst, um eine optimale Passung der Präzisionsmesser zu gewährleisten. Zum Schutz der Kolbenstange wird der Zylinder umgekehrt verbaut. Zudem entwickelt der vergrößerte Kolbenquerschnitt mehr Leistung und beschleunigt die Arbeitszyklen. Die aus Vollmaterial geschmiedete Kolbenstange gewährleistet eine höhere Widerstandsfähigkeit im Vergleich zu marktüblichen Zylindern. Zudem werden Hochleistungsdichtsätze mit einer Lebensdauer von mehreren Tausend Arbeitsstunden eingesetzt. Alle Bereiche des Scherenkörpers, insbesondere die Seitenflächen des Unterkiefers, die einsatzbedingt dem höchsten Verschleiß ausgesetzt sind, werden durch austauschbare Hardox-500-Stahlbleche verstärkt. Häufige Wartungsarbeiten, welche sich negativ auf die Einsatzbereitschaft des Gerätes auswirken, werden so vermieden. Mit der Markteinführung der EAGLE- 3-Serie präsentiert Mantovanibenne sie Und der Praxistest? Voll bestanden! Die Vorführung des auf der IFAT präsentierten Modells SH490R in Schwabach konnte voll und ganz überzeugen. Neben den Händlern HWH Machines und Hydraulik Paule waren auch einige Kunden mit anwesend, die die SH490R genau in Augenschein nahmen: Die für Bagger von 44 bis 55 Tonnen geeignete Schrottschere SH490R wiegt inklusive Anbauplatte OQ80i 5.150 kg und zeigte sich von ihrem ersten Einsatz vollkommen unbeeindruckt, wie auch Dominik Erath mit sichtlichem Stolz anmerkte: „Ich denke, wir haben hier wirklich eine sehr durchdachte und mit viel Aufwand gebaute qualitativ sehr hochwertige Schrottschere, die mit dieser neuen Generation sicherlich viele zufriedene Käufer finden wird. Durch rechtliche Vorgaben wird der Einsatz der Schrottscheren in den nächsten Jahren mit Sicherheit zunehmen, wir sind auf jeden Fall jetzt schon vorbereitet!“ Was Dominik Erath damit meint, das erläutert er im folgenden Interview. (hst) MBI Deutschland GmbH Breitscheidstraße 45 D-01156 Dresden Tel.: +49 (0) 351/ 43 888 745 info@mbi-deutschland.de www.mbi-deutschland.de 28 recycling aktiv 4/2022
Schrott & Metall MBI Deutschland Schneiden statt brennen Bei der ersten Praxis-Vorstellung der neuen Schrottscheren-Generation EAGLE 3 wurde auch ein Thema angesprochen, das vielleicht noch nicht bei allen Beteiligten so angekommen ist, wie es eigentlich notwendig wäre: Aufgrund rechtlicher Vorgaben könnte das „traditionelle“ Brennschneiden mittels Schneidbrenner vielleicht bald der Vergangenheit angehören, zumindest aber stark eingeschränkt werden. Dominik Erath weiß dazu mehr. ra: Herr Erath, Sie haben sich während Ihres Postgraduierten-Studiums an der Universität St. Gallen mit den Dominik Erath: „Mit der Schere spart der Unternehmer bis zu 75 Prozent Zeit – und das heißt auch schnellere Reaktionsfähigkeit beim Verkauf des bearbeiteten Schrotts.“ Foto: MBI Deutschland ökonomischen und ökologischen Vorteilen von Schrottscheren beschäftigt. Wie sahen Ihre Ergebnisse dazu aus? Dominik Erath: Basis war ein wissenschaftlicher Vergleich. Identische Stahl- Konstruktionen wurden unter denselben Bedingungen sowohl mit dem Schneidbrenner als auch mit Schere und Bagger zerkleinert. Der Kostenvorteil pro Tonne geschnittenem Material im Rahmen der Systemgrenzen liegt – je nach Schrottsorte – zwischen 35 und bis zu 60 Prozent! Energetisch betrachtet verbraucht der Bagger natürlich viel mehr Energie. Aber was die Emissionen betrifft, liegt man bei einem Bagger der neuesten Generation bei ca. 40 bis 50 Prozent der Schweißrauchemissionen, die beim Schneidbrennen anfallen. Abgesehen von den vorgenannten Punkten hat der Unternehmer noch einen immensen Zeitvorteil. Mit der Schere spart er sich bis zu 75 Prozent Zeit – und das heißt auch schnellere Reaktionsfähigkeit beim Verkauf des bearbeiteten Schrotts. ra: Um welche Vorgaben geht es den konkret, wenn es heißt, das Arbeiten mit Schneidbrennern könnte bald der Vergangenheit angehören? Dominik Erath: Dies ist in der neuen TA Luft geregelt, die seit Dezember 2021 in Kraft getreten ist. Die TA Luft ist die nationale Umsetzung von Europäischen Richtlinien sowie die Fortentwicklung beim Stand der sogenannten BVT (beste verfügbare Techniken). Bei diesem Werk handelt es sich um knapp 600 Seiten – das Schneidbrennen umfasst wenige Zeilen. Die beim Brennschneiden entstehenden Emissionen müssen durch geeignete Einrichtungen möglichst vollständig zugeführt und erfasst werden, d. h. mittels Einhausungen oder Brennhauben. Faktisch ist das Brennschneiden unter freiem Himmel verboten. ra: Sind denn Schrottscheren die passende Alternative? Wo sehen Sie die Vorteile? Dominik Erath: Im Rahmen der Systemgrenzen machen mobile Schrottscheren dann absolut Sinn. Die Vorteile liegen in der schnellen Einsatzfähigkeit, in der Flexibilität und in den Kosten pro Tonne geschnittenem Material zuzüglich des Zeitgewinnes. Aber auch die Verhältnismäßigkeit von Kosten und Aufwand gegenüber zum Teil genehmigungspflichtigen Absauganlagen ist sehr vorteilhaft. ra: Vielen Dank für Ihre hochinteressanten Ausführungen! www.mbi-deutschland.de Die sichere Trockenlegung von Kühlgeräten Made in Bavaria Die neue, einzigartige Kältemittel- Absauganlage KAA100 www.erdwich.com recycling aktiv 4/2022 29
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