Branchen-Infos • SPECIAL: RECYCLING 2020 Die Saubermacher-Konzepte bestehen unter anderem aus einer selbst lernenden Plattform, die die Abholrouten effizienter gestaltet, und Wertstoffscannern in den Müllwagen, die visuell erfassen, wenn etwas Falsches in der Presse landet. Foto: Saubermacher – Pixelmaker.at Saubermacher Smarte Müllautos und schlaue Plattformen Für Andreas Opelt, Vorstand Markt bei der Saubermacher AG, ist die fachgerechte Mülltrennung Voraussetzung für eine effiziente Kreislaufwirtschaft: „Allein in Österreich werden über 600.000 Tonnen Abfall im Jahr falsch im Restmüll entsorgt und nicht wiederverwertet. Eine Technologie oder ein Ansatz allein reicht aber nicht aus, um die Recyclingquote signifikant zu erhöhen und die Klimaschutzziele der EU zu erreichen.“ Erste Voraussetzung für ein intelligentes Abfallund Entsorgungskonzept ist, dass an Glas- oder Altkleider-Sammelstellen die Behälter mit einem speziell auf die Tonnenart ausgelegten Sensor ausgestattet werden, um den tatsächlichen Füllstand zu erfassen. Per Ultraschall wird dieser – vom Deckel aus – gemessen. Das Ergebnis sendet der Sensor automatisch an eine von Saubermacher entwickelte Plattform. Dabei erfolgt die Übertragung nur zu einer bestimmten Zeit, sodass Energie gespart und die Lebensdauer der Sensoren nicht unnötig verkürzt wird. Dieser Sensor wurde in den letzten zwei Jahren von einem steirischen Start-up der Firma SLOC in Kooperation mit Saubermacher entwickelt. Der Echtzeit-Füllstand bildet auch die Grundlage, die Routen der Abholer bedarfsgerecht anpassen zu können. „Wenn der Fahrer des Müllwagens seine Schicht beginnt, hat er auf seinem Tablet bereits eine definierte Route, die so gelegt ist, dass ausschließlich Müllsammelbehälter angefahren werden, die bereits voll genug sind, dass eine Leerung Sinn macht“, erläutert Opelt. „So können unnötige Fahrten zu halb vollen Tonnen vermieden werden.“ Die Füllstände sind aber nicht die einzigen Daten, die erfasst werden. In den Lkws befinden sich Wertstoffscanner, die den Müll während der Schüttung visuell erfassen. Auf dem Weg in die Presse werden Bildaufnahmen mit Multispektralund Infrarotkameras gemacht, die wiederum an eine digitale Plattform gesendet werden. Die Plattform, die auf selbst lernenden Algorithmen basiert, wertet die Daten fortlaufend aus und lernt kontinuierlich, den Inhalt der Tonne noch genauer einschätzen zu können. Dadurch lässt sich neben dem Müllaufkommen auch dessen Qualität für jede einzelne Straße sowie jeden einzelnen Haushalt genau definieren. All diese Daten werden zentral beim Entsorger oder dem kommunalen Partner auf einer Plattform digital gebündelt und durch Künstliche Intelligenz (KI) ausgewertet und aufbereitet. Dabei legt Saubermacher besonderen Wert darauf, den Entsorgern, Partnern und Bürgern bessere Kommunikationsmöglichkeiten und Zugriff auf die „Smart Waste“-Daten zu geben. Daher werden beispielsweise über ein spezielles Kommunikationstool der Plattform individuelle Reports für die kommunale Verwaltung/den Entsorgungspartner bereitgestellt, in denen das Müllaufkommen, die Materialverteilung oder die Trennquote auf einzelne Viertel, Zonen und Straßen genau heruntergebrochen und in verschiedenen Diagrammen aufgearbeitet ist. Das Unternehmen bietet sogar dem Privathaushalt die Möglichkeit an, von diesen Daten zu profitieren. Auf Wunsch der Kommune und nach Zustimmung des Bürgers kann über eine App oder per SMS das eigene Trennverhalten im Stadtviertel und sogar auf Haushaltsebene nachvollzogen werden. So erhält der Bürger Feedback, wie viel Falschmüll in seiner Tonne landet oder wann welche Abfallart ein höheres Aufkommen verzeichnet. Die App informiert einen dann auch, wenn die eigene Trennquote besser geworden ist – so entsteht sogar ein sportlicher Anreiz. www.saubermacher.at 32 recycling aktiv 2/2020
SPECIAL • Branchen-Infos Seda-Umwelttechnik GmbH Sinnvolles Auto-Recycling in mehreren Arbeitsschritten Der Ablauf beim Auto-Recycling geschieht sinnvollerweise in einzelnen Stationen. Foto: Seda Das österreichische Unternehmen Seda Umwelttechnik GmbH aus Kössen legt großen Wert auf den effizienten und umweltfreundlichen Arbeitsablauf beim Auto-Recycling, ohne dabei arbeits- sowie sicherheitstechnische Aspekte zu vernachlässigen. Der Ablauf geschieht sinnvollerweise in einzelnen Stationen. Diese umfassen auch die optimalen und kompakten Lagerungsmöglichkeiten von Altfahrzeugen. Weiterhin ist eine gut durchdachte Vorbereitung unumgänglich für einen effizienten Verschrottungsablauf. Dazu ist eine ausgeklügelte Software erforderlich, die bereits alle gut erhaltenen Ersatzteile definiert, kategorisiert und kennzeichnet. Damit können die Teile für den Verkauf freigegeben und bei Bedarf mit wenig Aufwand online gestellt werden. Nach dem Entfernen der Batterie aus dem Altfahrzeug werden die Reifen demontiert sowie die pyrotechnischen Sicherheitseinrichtungen wie Airbags oder Gurtstraffer ausgelöst. Im Anschluss daran wird das Fahrzeug staplerlos mit einem Trolley zur Trockenlegungsanlage befördert. Dort werden alle Flüssigkeiten wie Benzin, Diesel, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit, Motor-, Getriebe- und Hydrauliköle restlos und sortenrein und somit umweltfreundlich und EX-geschützt abgesaugt. Nach der Trockenlegung kommt das Altfahrzeug zur Demontageanlage. Die All-in-One-Anlage bietet eine hervorragende Voraussetzung für effizientes Arbeiten. Mittels eines Kipplifts wird ein einfaches und ergonomisches Arbeiten an den Fahrzeugen ermöglicht. Der Prozessablauf wird mit der Weiterverarbeitung der einzelnen Materialien sowie der Komprimierung der Karossen abgeschlossen. www.seda-international.com recycling aktiv 2/2020 33
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RECHT UND POLITIK bvse Altbatterien
56 recycling aktiv 2/2020 der Gesam
Impressum Chefredaktion: Helmut Str
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