Kunststoffe Zusammen mit der neuen Halle (links im Bild) verfügt Krall Kunststoff- Recycling über eine Gesamt-Hallenfläche von 6.800 Quadratmetern für das Sortieren und Vermahlen von Produktionsresten aus der Kunststoffindustrie sowie das Recycling von CDs. Foto: Krall Kunststoff-Recycling Krall Kunststoff-Recycling Neue Halle erweitert die Verarbeitungskapazitäten Die Krall Kunststoff-Recycling GmbH verwertet seit Anfang der 1990er- Jahre produktionsbegleitend aufkommende Kunststoffreste nahezu aller Typen in sortenreiner oder gemischter Form. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Recyceln von CDs. Europaweit werden dazu bei rund 800 Anfallstellen aus Produktion, Handel und Gewerbe neben der kompletten Infrastruktur platzsparende Sammelboxen sowie die dazu passende Logistik bereitgestellt. Dank des Einsatzes eines eigens entwickelten Verfahrens lassen sich dabei auch ähnliche Kunststoffe eindeutig identifizieren und sortenrein trennen. Mit einer weiteren Halle wurde Ende 2021 die Nutzfläche am Stammsitz in Elsenfeld erneut vergrößert. Damit hat das expandierende Unternehmen seine Produktions- und Lagerfläche der wachsenden Nachfrage nach Sekundärkunststoffen angepasst, die dort zu sortenreinem Mahlgut verarbeitet werden. Dazu der geschäftsführende Gesellschafter Markus Krall: „Vor dem Hintergrund des forcierten Einsatzes von hochwertigen Recyclingmaterialien wächst der Bedarf für Kunststoff-Mahlgüter in höchster Reinheit und damit Qualität. Mit der neuen Halle verfügen wir jetzt über den dringend benötigten Raum, um unsere Verarbeitungskapazitäten bei unseren technischen Thermoplasten wie PC, PMMA und PET-G der Nachfrage anzupassen. Ebenso können wir den steigenden Bedarf unserer Kunden an technischen Kunststoffen nachkommen, zu denen bei uns unter anderem PA, POM, PC/ABS sowie aus dem Hochleistungsbereich PEEK, PPSU und Fluorpolymere gehören.“ Wie alle Gebäude auf dem Betriebsgelände ist auch die neue Halle auf maximale Energieeffizienz ausgelegt. Die gesamte Dachfläche ist mit Solarzellen bedeckt, die dank neuester Bauart einen sehr hohen Wirkungsgrad haben und eine Leistung von 220 kW liefern. Krall weiter: „Mit insgesamt 550 kW aus Solarstrom sind wir heute in der Lage, den Energiebedarf unserer Anlagen und Gebäude überwiegend aus eigener, umweltfreundlich erzeugter Energie zu decken. Neben der maximalen Nutzung von Solarenergie trägt dazu auch die Auswahl der bei uns installierten Maschinen bei, die wir konsequent anhand eines optimalen Verhältnisses zwischen Leistung und Energieverbrauch auswählen.“ www.kunststoff-recycling.de Prozesswasser- und Abwasseraufbereitung Leiblein Überzeugen Sie sich von unseren innovativen Komponenten und Lösungen für die Aufbereitung von Prozesswasser und Abwasser. LEIBLEIN GmbH • 74736 Hardheim Tel.: 06283/2220-0 • Fax: 2220-50 E-Mail: leiblein@leiblein.de Internet: http://www.leiblein.de 40 recycling aktiv 1/2022
Kunststoffe Polyvel Europe Gezielte Verarbeitung von Polypropylen-Rezyklaten Besonders im Hinblick auf die EU-Recyclingquoten, die bis 2030 weiter erhöht werden sollen, werden Peroxidmasterbatches bei der Wiederverwertung von Kunststoff immer wichtiger. Denn das aus der mechanischen Vorsortierung verschiedener Stoffströme gewonnene Polypropylen weist häufig einen niedrigeren Schmelzflussindex (MFI) auf, der die Weiterverarbeitung des Thermoplasts im Spritzgussverfahren ausschließt. Der MFI liegt meistens in einem Bereich, der weder für Weiterverarbeitung in der Extrusion noch für den Spritzguss geeignet ist. Vor allem in Anwendungen, bei denen eine kurze Zykluszeit unbedingt notwendig ist, lässt sich Recycling-Polypropylen, dem kein Peroxidmasterbatch zugesetzt wurde, nicht einsetzen. Aufgrund der teilweise sehr langen Polymerketten ist der Schmelzflussindex zu niedrig. Aus diesem Grund wird Peroxid eingesetzt, um die langen Polymerketten des Polypropylens zu kürzen und so den Schmelzflussindex zu erhöhen. Sowohl in flüssiger als auch in Pulverform unterliegen der Transport und insbesondere der Umgang mit der entflammbaren, hochreaktiven und mitunter explosiven Chemikalie allerdings sehr strengen Sicherheitsauflagen. Die erforderliche Schutzausrüstung sowie spezielle Dosiertechnik verkomplizieren die gesamte Handhabung zusätzlich. Hinzu kommt, dass die Peroxide flüchtig und somit auch bei korrekter Lagerung nur begrenzt haltbar sind. Mit ihren P-Serie- Masterbatches hat die Polyvel Europe GmbH jedoch eine Alternative entwickelt, die sicher zu handhaben ist und sich dabei einfach dosieren lässt. Dank der verfügbaren Additiv-Konzentrationen von 5, 10 und 20 Prozent Peroxid kann das Fließverhalten von Polypropylen auf diese Weise gezielt optimiert werden. Im Granulat ist das Peroxid über fünf Jahre lang haltbar, da es sich nicht verflüchtigen kann. Der Transport und die Lagerung sind dabei unkompliziert und ohne besondere Auflagen oder Anforderungen möglich. Dementsprechend müssen bei der Handhabung keine besonderen Vorgaben erfüllt werden, die Anwendung ist besonders sicher und außerdem im Gegensatz zu flüssigem oder pulverförmigem Peroxid sehr einfach. Durch Peroxid-Masterbatches kann so eine gezielte Viskositätsmodifikation vorgenommen werden, die zu einer Erhöhung des Schmelzflussindex des Polypropylens führt. Zum einen wird so die Verarbeitung des Recycling-Polypropylens im Spritzguss überhaupt erst ermöglicht, zum anderen lässt sich das Peroxidmasterbatch aber auch direkt im Spritzgussprozess dosieren, um die Fließfähigkeit weiter zu erhöhen. Häufig lassen sich so dünnwandige Bauteile mit langen Fließwegen zuverlässiger und prozesssicher herstellen. Die Ergebnisse lassen sich durch die berechenbare Dosierung der Masterbatches zuverlässig reproduzieren. Indem der Schmelzfluss von Polypropylen so präzise und kostengünstig angepasst werden kann, lassen sich auch Rezyklate als höherwertiges Ausgangsmaterial verarbeiten. Auf diese Weise können in der Herstellung von Kunststoffbauteilen und -produkten letztendlich teure Primärrohstoffe eingespart werden. www.polyvel-europe.com Das Peroxid wird erst in ein Konzentrat und dann in Pelletform gebracht. Dabei wird die Chemikalie vom Trägermaterial vor Umwelteinflüssen abgekapselt. In dieser Form kann sich das Peroxid nicht verflüchtigen und ist über fünf Jahre haltbar. Fotos: Polyvel Europe GmbH, Laut Umweltbundesamt wurden in Deutschland im Jahr 2019 rund 3,33 Mio. t Plastikabfälle werk- oder rohstofflich verwertet. Mehr als 38 Prozent davon entfiel auf Polypropylen (PP), das aufgrund seiner Stabilität und Wärmebeständigkeit etwa für Innenausstattungen in Fahrzeugen, aber auch für Lebensmittelverpackungen und wiederverwendbare Behälter genutzt wird. recycling aktiv 1/2022 41
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