Schrott & Metall Nachhaltige Baumaterialien wie Kupfer zeichnen sich durch eine gute Wiederverwertbarkeit aus. Bild: ECI Die Sicon-Aufbereitungslinie für Meatballs, Elektromotoren und andere Metallverbundstoffe. Deutsches Kupferinstitut Kupfer ist Recyclingchampion Mit wichtigen Änderungen der europäischen Umweltzertifizierung, konkret der Norm EN 15804, wird der Beitrag eines unendlich recycelbaren Materials wie Kupfer zur Kreislaufwirtschaft endlich entsprechend gewürdigt. Denn ab sofort müssen bei den Umwelterklärungen für jedes Bauprodukt und jede Bauleistung das Ende der Produkt-Lebensdauer berücksichtigt sowie die zusätzlichen Vorteile und Belastungen aufgelistet werden, die sich aus der Wiederverwendung oder dem Recycling von End-of-Life-Produkten ergeben. Die entsprechend modifizierte Norm enthält nämlich die Kernregeln für Produktkategorien und beschreibt, welche Phasen des Produktlebenszyklus in der EPD (Environmental Product Declaration) berücksichtigt werden. Es gibt demnach vier modulartig aufgebaute Phasen im Produktlebenszyklus: Produktion (Modul A), im Einsatz (Modul B), End-of-Life Phase (Modul C) und End-of-Life Recycling (Modul D). Neu ist, dass das obligatorische Modul D einen Überblick über die Recyclingleistung und den Nutzen für den gesamten Produktlebenszyklus gibt. Daher ist es ein Schlüsselelement zur Unterstützung einer umweltverträglichen Kreislaufwirtschaft im Bausektor. Die Lebensdauer von Kupfer ist unendlich und hat, so das Deutsche Kupferinstitut, keine Endphase. Dieser erneuerbare Rohstoff kann ohne Eigenschafts-Verlust immer wieder recycelt werden. Das Kupferrecycling spart nicht nur erhebliche abiotische Ressourcen, sondern auch enorme Energiemengen, da es 85 Prozent weniger Energie benötigt als die Primärproduktion. Mit dem derzeitigen Fokus auf Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft ist die angemessene Berücksichtigung von Recyclingaspekten in der Umwelt-Produktdeklaration (EPD) unerlässlich. Die Verkugelungsmühle Eco-Shred ImTec und das Endprodukt: verkugeltes Kupfer. www.kupferinstitut.de 28 recycling aktiv 1/2020
Schrott & Metall Sicon Eine Schmelzanlage für Aluminium in Doha (Bild oben) und die Aluminiumbarren (links unten). Fotos: Sicon Nicht nur Fußball – Hochmoderne Metallaufbereitung in Katar Seit 2016 arbeitet die Sicon GmbH mit S’hail Metals zusammen. S’hail Metals ist das führende Metallrecycling-Unternehmen in Katar. Unter dem Dach der angesehenen NBA Group of Companies bereitet S’hail Metals jährlich 120.000 Tonnen Fe- und NE-Metallschrotte auf. Im Fokus liegt hierbei die Erzeugung höchster Schrottqualitäten unter Beachtung strenger Umweltschutzvorgaben. Das erste gemeinsame Projekt war eine modulare Aufbereitungslinie für Meatballs, Elektromotoren und andere Metallverbundstoffe, die für eine Durchsatzleistung von 5–7 tph ausgelegt war. S’hail Metals hatte eine klare Vorstellung von der zu erreichenden Qualität der Endprodukte, da sich bereits Schmelzanlagen für Kupfer und Aluminium im Bau befanden und man von Beginn an das Ziel hatte, die Rohstoffe aus der Sicon- Aufbereitungsanlage metallurgisch zu recyceln. S’hail Metals brauchte daher einen Partner, der nicht nur bei technischen, sondern auch bei metallurgischen Fragen mit Rat und Tat beiseitestehen konnte. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Fe- und NE-Metallaufbereitung gehört Sicon sicherlich zu den erfahrensten Unternehmen in diesem Marktsegment. Diese klare Fokussierung auf die Schrottrecyclingindustrie hat sich, laut Geschäftsführer Heiner Guschall, ausgezahlt: „Die Zusammenarbeit mit der S’hail Metals Group war unser erstes Projekt in Katar. Von Kundenseite wurden klare Zielvorgaben definiert, die letztlich in Verbindung mit unseren erprobten Systemlösungen auch umgesetzt werden konnten. Wir sehen die Zusammenarbeit mit unseren Kunden stets als langfristige Partnerschaft und leiten daraus die Ziele für unsere internen Forschungsund Entwicklungsarbeiten ab.“ Die von Sicon komplett gelieferte Aufbereitungsanlage in Katar läuft nun im dritten Jahr problemlos und dient als Rohstofflieferant der ebenfalls zur Unternehmensgruppe gehörenden National Factory of Copper and Aluminium. Eine Schmelzanlage für Aluminium verarbeitet dort den Aluminiumschrott zu Aluminiumbarren, den sogenannten Ingots. Zusammenarbeit mit Kunden ist langfristige Partnerschaft Eine zweite Schmelzanlage verarbeitet Kupfermahlgut und sonstige Kupferschrotte und beseitigt mittels des sog. Fire-Refinings letzte Spurenelemente an Verunreinigungen. Das flüssige Kupfer wird zu Walzprodukten vorrangig für den lokalen Markt verarbeitet. Die S’hail Metals Group schließt mit ihren Investitionen lokale Kreisläufe und kann als Musterbeispiel dafür angesehen werden, wie die Kreislaufwirtschaft ökonomisch erfolgreich umgesetzt werden kann. Dazu Ziyad E. M. Aboukaloub, CEO der Unternehmensgruppe: „Unser Unternehmen hat in den vergangenen Jahren erheblich in die effiziente Aufbereitung von NE-Metallschrotten sowie deren metallurgische Verwertung investiert. Mit Optimismus und Elan sind wir diese Projekte angegangen und unsere Bemühungen haben sich sichtbar gelohnt. Für diesen Erfolg sind verlässliche Lieferanten unabdingbar; Sicon gehört zu diesen Lieferanten und ist für uns ein wertvoller Partner geworden.“ www.sicon.eu recycling aktiv 1/2020 29
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