Schrott & Metall Pyral AG Innovatives Aluminium-Recycling schont wertvolle Ressourcen Mit dem neuen Verpackungsgesetz, seit Anfang des Jahres in Kraft, wird beim Aluminium eine stoffliche Verwertung von 80 Prozent und ab Januar 2022 sogar von 90 Prozent gefordert. (siehe Seite 50 Austropressen) Beim Recycling des wertvollen Aluminiums ist man in Deutschland schon ziemlich weit. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie werden in Deutschland allein 109.000 Tonnen Aluminiumverpackungen stofflich verwertet, was einer Recycling-Quote von 87 Prozent entspricht und jährlich 554.000 Tonnen CO 2 einspart, wie die Deutsche Aluminium Verpackung Recycling GmbH verlauten lässt. Ganz wesentliche Stütze von Deutschlands Vorzeigebilanz beim Aluminium- Recycling ist die Pyral AG in Freiberg. Das innovative Unternehmen verwertet jedes Jahr ca. 65 bis 75 Prozent der aluminiumhaltigen Verpackungen des derzeitigen deutschlandweiten Aufkommens Die Pyral AG in Freiberg (Sachsen) ist fest in Familienhand (v. l. n. r.): Patrick, Markus und Andreas Reissner. Foto: Kay H. und macht daraus um die 20.000 Tonnen sortenreine Aluminiumprodukte. Ob Joghurtbecherdeckel, Grillschalen, Tierfutterdosen, Getränkedosen, Kaffeekapseln, Deospraydosen, alte Alufolie oder Zahnpastatuben: Die Wertstoffballen, die die Pyral AG täglich von den dualen Systemen angeliefert bekommt, zeigen die ganze Breite des Konsums. Hinzu kommen noch diverse weitere aluminiumhaltige Abfälle, die Pyral etwa von der Bauwirtschaft oder der Autoindustrie bezieht. Dazu gehören beispielsweise Fensterinnenleisten, alte Aluheizungsrohre, Autotürdichtungen aus Gummi mit Alu- Kern oder ausrangierte Schwingungsdämpfer. Im Gegensatz zu den klassischen energieintensiven Aluschmelzen wird bei Pyral das Aluminium von den daran anhaftenden anderen Stoffen nicht mit extrem hohen Temperaturen getrennt, sondern mittels Pyrolyse, vergleichbar einem Backvorgang. Die Temperaturen erreichen dabei vergleichsweise moderate 450 bis 500 Grad. Zu Beginn des Verfahrens werden die angelieferten, bis zu einer Tonne schweren Wertstoffballen in Kleinteile mit 10 bis 15 Zentimeter Durchmesser zerkleinert. Förderbänder beschicken zwei Pyrolyse-Anlagen mit dem Material. In der klassischen Anlage, einem langen Röhrenbackofen, werden die aluminiumhaltigen Kleinteile 30 bis 60 Minuten aufgeheizt. Unter Sauerstoffabschluss wird das anhaftende organische Material in brennbares Gas, das Pyrolyse-Synthetischen-Gas verwandelt. Das Gas wird aufgefangen, gereinigt und als Energiequelle in den Prozess zurückgeführt. Die entstehende Wärme wiederum heizt die Trommel und das entstehende Rauchgas wird über einen Kessel abgeleitet und gekühlt. Aus dem dabei sich entwickelnden Dampf wird Strom erzeugt, Beim Recycling von Aluminium ist man in Deutschland schon ziemlich weit der ebenfalls unmittelbar eingesetzt wird. Am Ende verlassen aluminiumreine Kleinteile die nahezu energieautark arbeitende Anlage. Die legierungsreine Sortierung der Aluminiumkleinteile aus den Pyrolyse-Anlagen besorgt im Anschluss eine ausgefeilte Sortieranlage mithilfe laserbasierter Plasmaspektroskopie (LIBS). Die innovative Trocken-Sortiertechnologie, bei Pyral S.A.A.L.T. (Sorting of Aluminium Alloys using LIBS Technology) genannt, identifiziert und sortiert absolut legierungsrein und dies noch sehr schnell und somit kostengünstig. Auch bei dieser Anlage hat Pyral das Verfahren optimiert. So sorgt ein eigenentwickelter Computeralgorithmus in Kombination mit einem künstlichen neuronalen Netz dafür, dass Laufbandgeschwindigkeiten von bis zu drei Metern pro Sekunde möglich sind. Am Ende des Recyclingprozesses verarbeitet Pyral die sortierten und sauberen Aluminiumteile im Freiberger Werk weiter. Teilweise werden sie noch feiner zerkleinert und in unterschiedlicher Körnung an die Industrie ausgeliefert und teilweise werden sie je nach georderter Legierung mit Schrotten bzw. Metallen gemischt und in einem Schmelzofen zu Barren oder Blöcken eingeschmolzen. „Aluminium ist ein kostbarer und teurer Rohstoff. Gerade aufstrebende Volkswirtschaften wie Indien oder China haben zunehmend ein Interesse am Alu- Recycling, etwa für den Automobilbau. Wenn man die Rückgewinnung des vielseitigen Leichtmetalls auch noch fast ohne Energiezufuhr durchführen kann, wie wir mit unserem System aus thermischer Pyrolyse und der anschließenden hochintelligenten Trockensortierung von unterschiedlichsten Legierungen, dann ist das hochattraktiv. Schließlich braucht man beachtliche 17 Kilowattstunden Strom, um aus Aluminiumerz, dem Bauxit, ein Kilogramm neues Rohaluminium zu gewinnen“, erklärt Andreas Reissner vom Vorstand des Recycling-Unternehmens. www.pyral.de 42 recycling aktiv 3/2019
Schrott & Metall Steinert Gemeinsame Umsetzung der Closed-Loop-Produktion Ejvind Pedersen ist eine prominente Persönlichkeit in der Ressourcen- Industrie. Er verwandelt Müllverbrennungsasche in reine Metallfraktionen mit Primärrohstoff-Qualität und beliefert den Automobilsektor mit recycelten Ressourcen. 2002 baute Ejvind Pedersen in Dänemark sein Unternehmen Scanmetals auf, in dem zunächst noch Nichteisenmetalle von Hand sortiert wurden. Zwar hatte auch Scanmetals mit der Finanzkrise 2008 zu kämpfen, aber Pedersen überwand die Krise gemeinsam mit Steinert: „Steinert war zur Stelle, als ich eine Lösung brauchte, und vermietete mir seine Röntgen-(XRT-)Sortiermaschine zur Herstellung sauberer Aluminiumprodukte.“ Pedersen fokussiert sich auf die Herstellung von Aluminium in High-End- Qualität, die seine Kunden benötigen. Er investierte früh in Technologien zur Trennung von Schwer- und Leichtfraktionen und deren Upgrade in sortenreine Metallprodukte wie u. a. Aluminiumlegierungen. Der eigentliche Aufbereitungsprozess beginnt mit dem Nichteisenmetallscheider für die Zorba-Rückgewinnung aus der Asche. Hierauf folgt im nächsten Schritt die Separation des Edelstahls mittels Induktionssortiersystem. Die Steinert XSS T im Sinne einer Röntgentransmission erzeugt sehr reines Aluminium durch die Aussortierung von Schwermetallen. Die Erkennung der Sortieranlage ist so präzise, dass sie eine Aluminiumreinheit von 99,9 Prozent erreicht. Die Steinert KSS FLI XF als Röntgenfluoreszenz ist eine sehr moderne Lösung zur Trennung von Schwermetallen in Kupfer, Messing, Zink und Edelmetalle. Der Reinheitsgehalt liegt bei den Schwermetallen bei über 97 Prozent. Kunden wie zum Beispiel Aluminiumhütten nutzen fast 100 Prozent des Aluminiums, das Scanmetals von diesem Typ produziert, zur Produktion neuer Alu-Dosen. Hier wird der Closed-Loop- Gedanke Realität. Für die Herstellung von Getränkedosen waren Hersteller lange auf reines Aluminium direkt aus dem Bergbau angewiesen. Pedersens Kunden sind sehr zufrieden mit der Qualität der rückgewonnenen Ressourcen und müssen nicht länger Primäraluminium aus den Bergwerken beziehen – eine echte Win-win-Situation, da der Käufer gleichzeitig seine Nachhaltigkeitsbilanz verbessert. Bis zu 10 Mal kann rückgewonnenes Aluminium ohne Qualitätseinbußen recycelt werden. Scanmetals bezieht alle Sortierlösungen bei Steinert aus einer Hand, darunter Nichteisenmetallabscheider, Induktionssortierung und die Röntgensortierung, sowohl als Transmission als auch Fluoreszenz. Nicht nur die Reinheit der Metalle ist ein Schlüsselfaktor des Erfolgs, sondern auch die „Just-in-time“-Lieferung der Ressourcen. Das macht zuverlässige Maschinen zu einem entscheidenden Faktor Ejvind Pedersen (66), CEO von Scanmetals A/S in Dänemark: „Steinert war zur Stelle, als ich eine Lösung brauchte, und vermietete mir seine Röntgen-(XRT-)Sortiermaschine zur Herstellung sauberer Aluminiumprodukte.“ Foto: Steinert für nachhaltigen Erfolg in der Recycling- Branche. Wenn ein Unternehmen Aluminiumhütten beliefert, die wiederum Marken wie BMW just in time beliefern, ist es auf eine pünktliche Lieferung von Scanmetals angewiesen. Pedersen hat sein Unternehmen auf die Bedürfnisse seiner Kunden und die Marktanforderungen zugeschnitten. Im Rahmen der Preisverleihung zum „EY Entrepreneur of the year 2018“-Award überreichten Ernst & Young Ejvind Pedersen den Unternehmerpreis in der Kategorie „Innovation“. Er überzeugte die Jury mit beeindruckenden Wachstumsraten, mit seiner Innovationskraft und seinem sozialen Engagement. www.steinert.de Ihre Nr. 1 für optimierte Ketten-Anwendungslösungen ANLAGENOPTIMIERUNGEN und RETROFIT für Kettengurtförderer, Kratzkettenförderer, Plattenbänder, Elevatoren und Antriebe o Schrott, Altpapier, Altholz, Steine, Erden ... o Ersatzbrennstoffe, Biomasse, Asche ... Stand H630 recycling aktiv 3/2019 43 rEVOLUTION FB Ketten | www.fb-ketten.at | www.fb-ketten.de | www.fb-ketten.ch | www.fb-chaines.fr
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