BRANCHEN-INFOS BDSV Stahlrecycling auf Wachstumskurs Das kräftige Wachstum der deutschen Wirtschaft und insbesondere die verbesserte Lage der Stahlindustrie, sowohl im Inland als auch international, haben sich positiv auf die Stahlrecyclingbranche ausgewirkt. Die Rohstahlproduktion hat im vergangenen Jahr mit 43,56 Mio. Tonnen einen um 3,5 Prozent höheren Wert als im Vorjahr erreicht. Dabei setzten Stahlwerke und Gießereien in besonderem Maße auf den Sekundärrohstoff Quellen 2016: Stat. Bundesamt, Außenhandelsstatistik, WV Stahl, bdguss, Quellen 2017: Stat. Bundesamt, Außenhandelsstatistik, Eurofer, wordlsteel, BDSV/bvse eigene Kalkulationen, bdguss, Zahlen vorläufig Stahlschrott und steigerten den Einsatz um 8 Prozent auf 25 Mio. Tonnen. Der Zukauf vom Handel lag dabei gut 5 Prozent über dem Vorjahreswert. Einschließlich Export betrug die Lieferleistung der deutschen Stahlrecyclingunternehmen rund 22 Mio. Tonnen Stahlschrott. „Es ist erfreulich zu beobachten, dass gerade in der Stahlindustrie die Gedanken von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mehr und mehr an Bedeutung gewinnen“, sagt BDSV-Hauptgeschäftsführer Dr. Rainer Cosson. Die Lieferung spezifikationsgerechten und qualitätsgesicherten Schrotts durch Recyclingunternehmen sei ein Schlüssel dafür, dass die Decarbonisierung der Stahlproduktion erfolgreich vorankommt. Die Marktaussichten für das laufende Jahr beurteilt die BDSV prinzipiell positiv. Ganz ohne Sorgen ist die Branche allerdings nicht: Die zunehmenden protektionistischen Tendenzen in vielen Ländern könnten Rückschläge heraufbeschwören. Herausforderungen stellen zudem der sich abzeichnende Fachkräftemangel sowie die mehr und mehr zutage tretenden Mängel in der Infrastruktur in Deutschland dar; dies betrifft sowohl Straßen-, Schienen- also auch Wasserwege. Die Mängel beeinträchtigen zunehmend die reibungslose Belieferung der Abnehmer von Stahlschrott. www.bdsv.org bvse Importbeschränkungen Chinas sind Thema Die Importbeschränkungen Chinas treffen nicht nur die deutsche Industrie, sondern auch die deutsche Recyclingwirtschaft. Auf der IFAT in München bezeichnete Bundesumweltministerin Svenja Schulze das Importverbot sogar als riesige Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Man müsse hier noch besser werden in der Verwendung von Recyclaten. Das neue Verpackungsgesetz werde hier deutliche Anreize setzen. Besonders betroffen ist der Kunststoff-Markt. Doch noch mehr Branchen müssen sich auf die neuen Bedingungen einstellen, zum Beispiel die Altpapier-Recycler. Die Wirtschaftszweige sind von den Importbeschränkungen unterschiedlich betroffen. Darauf verweist der bvse in einem Pressegespräch. Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.: „Im Kunststoffbereich sind die Auswirkungen etwas gravierender, im Altpapier mittelmäßig und beim Schrott spielt es keine Rolle.“ Man stelle sich darauf ein und sehe es als Chance. Er wies darauf hin, dass die Importbeschränkungen die Branche nicht überrascht haben. Rehbock: „Die deutsche Recyclingbranche verspricht sich von dem chinesischen Importstopp für Plastikabfälle neue Geschäftschancen, wie man auf der IFAT sehen kann.“ Auch die Altpapierbranche ist von den neuen Bestimmungen betroffen. Bisher werden jährlich ca. 8 Millionen Tonnen Altpapier aus Europa nach China und Südostasien exportiert. Dabei kommt allerdings nur noch ein sehr geringer Teil aus Deutschland, wie die Verbände ausführten. Allerdings käme jetzt verstärkt Altpapier minderer Qualität aus Großbritannien und Frankreich auf den deutschen Markt. Das höhere Angebot setze die Preise unter Druck, beklagt man unter anderem beim bvse. Für die Verbraucher hierzulande haben die neuen Regeln aber offensichtlich kaum Auswirkungen, denn der Wettbewerb und damit der Preisdruck sind hoch. www.bvse.de 10 recycling aktiv 3/2018
Der Hitachi ZW180PL-6 hat bei Achauer ein umfangreiches nach oben. Deutschland BRANCHEN-INFOS VDMA Unabhängiger von Umwelttechnik aus Deutschland China möchte sich auch in der Kreislaufwirtschaft deutlich unabhängiger von anderen Märkten machen. Dieses Fazit zog Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Abfall- und Recyclingtechnik, auf der Veranstaltung „Der chinesische Markt für Umwelttechnik“ des Bayrischen Staatsministeriums für Umweltund Verbraucherschutz auf der IFAT in München. „Laut dem 13. Fünf-Jahres- Plan soll die Recyclingquote in China auf 35 Prozent anwachsen. Darüber hinaus soll knapp die Hälfte des Abfalls in Zukunft verbrannt werden. Somit bewegt sich China weg von der Deponierung, dem heutigen Hauptentsorgungsweg“, erläuterte Denz. Hierfür geht die chinesische Regierung von knapp 38 Milliarden Dollar Investitionsvolumen aus. Zur Modernisierung der Abfallwirtschaft greift China bisher stark auf deutsche Technik zurück. China ist die Nummer 2 der Abnehmerländer deutscher Abfallund Recyclingtechnik. Unangefochten auf Platz eins liegen die USA mit 492 Millionen Euro, gefolgt von China mit einem Exportvolumen von 412 Millionen Euro. Chinesische Importe von Abfalltechnik nach Deutschland weisen Wachstumssteigerungen von 55 Millionen Euro pro Jahr auf. „China möchte eben nicht nur die eigene Kreislaufwirtschaft modernisieren, sondern auch eigenes Knowhow erlangen und auf dem Weltmarkt zur Verfügung stellen“, berichtet Denz. „Nimmt man Patentzahlen als Indikator für die Innovationsfähigkeit, sieht man, dass Deutschland nach Japan und den USA international auf Platz drei der Innovationsfähigkeit lag. Aber China holt mit Wachstumsraten von 13 Prozent pro Jahr deutlich auf“, fügte Denz hinzu. Bis Mitte 2017 war China das wichtigste Importland weltweit für bestimmte Abfälle. Dies galt aus deutscher Sicht vor allem für Kupfer und Kunststoffe. Nach China wurden allein im Jahr 2016 recycelte Kunststoffe im Wert von rund 167 Millionen Euro exportiert. Dies hat sich mit dem Importverbot im Jahr 2017 für bestimmte Kunststoffe oder Alttextilien geändert. Neu ist auch, dass der chinesische Staat Ernst macht mit der Durchsetzung von Umweltauflagen. Einer VDMA- Umfrage aus dem Januar 2018 unter chinesischen Tochterunternehmen europäischer Firmen zufolge gaben 18 Prozent an, dass sie umweltbehördlich überwacht wurden. Neun Prozent mussten Umwelttechnik nachrüsten – mit Investitionen bis zu 750.000 Euro. www.vdma.org ERP Nochmals höhere Sammelquote von Altbatterien Das herstellereigene Rücknahmesystem der European Recycling Platform (ERP) Deutschland GmbH hat im Jahr 2017 für Geräte-Altbatterien eine Sammelquote von 46,3 Prozent erreicht. Dies ist von einem externen Sachverständigen bestätigt worden. Im gleichen Jahr haben sich weitere Hersteller dem Rücknahmesystem von ERP angeschlossen. Die Menge der in Verkehr gebrachten Gerätebatterien hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 3315 Tonnen verdoppelt. Dies erforderte eine bedeutende Erhöhung der Menge der gesammelten Geräte-Altbatterien in 2017. ERP hat die Sammlung von Geräte-Altbatterien in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausweiten und die steigenden Anforderungen des Batteriegesetzes stets erfüllen können. Im Jahr 2012 lag die gesetzlich vorgeschriebene Sammelquote noch bei 35 Prozent, 2014 bei 40 Prozent. Seit 2016 müssen sowohl die herstellereigenen Rücknahmesysteme als auch das Gemeinsame Rücknahmesystem mindestens 45 Prozent der in Verkehr gebrachten Gerätebatterien zurücknehmen. Damit soll gewährleistet werden, dass möglichst viele Altbatterien verwertet und die darin enthaltenen Materialen wiederverwendet werden können. ERP führt die Sammlung der Geräte-Altbatterien in speziell dafür vorgesehenen Batteriefässern durch. Für kleinere Sammelmengen etwa am Arbeitsplatz, in Schulen oder Geschäften gibt es spezielle Sammelbehälter. Die gesammelten Geräte-Altbatterien werden dann – ebenfalls kostenfrei – von ERP abgeholt. www.erp-recycling.de Materialumschlag & Transport Materialumschlag & Transport recycling aktiv ON TOUR Aufgabenspektrum. Kiesel: Idealbesetzung für unterschiedliche Aufgabenstellungen Die AKG Achauer Kompostierungs GmbH aus Pfaffenhofen arbeitet seit 2012 mit dem Systempartner Kiesel zusammen und setzt Umschlagmaschinen von Fuchs sowie Radlader von Hitachi ein, die speziell für die Aufgaben im Recycling konfiguriert wurden. Vor kurzem hat das Unternehmen den neuen ZW180PL-6 in der Highlift-Ausführung getestet und wird seinen Fuhrpark durch ein solches Modell ergänzen. G eschäftsführer Andreas Achauer führt das von seinem Vater 1987 gegründete Unternehmen in der zweiten Generation. An den Standorten in Pfaffenhofen, Heilbronn und Hardheim sind insgesamt 60 Mitarbeiter beschäftigt. In Pfa fenhofen werden vor a lem Altholz, Grünschni t und Bioabfa l verarbeitet, der von der ö fentlichen Hand gesammelt und angeliefert wird. An diesem Standort ist für die Holzverladung ein Fuchs MHL335FMZS im Einsatz. In Heilbronn findet vor a lem der Umschlag von Biogut sowie die Sortierung von Hausund Bioabfa l sta t. Dies sind Arbeiten, die bei Achauer überwiegend für die öf- fentliche Hand ausgeführt werden, bei Hitachi und Kiesel, als es um eine Ersatzbescha fung eines Radladers ging. den Sortierarbeiten ist ein Fuchs MHL250EMZS tätig. Zudem liefert die Grundsätzlich ging es bei der Entscheidung wie übera l auch um das Verhältnis AKG Kompost, Rindenmulch, Hackschnitzel und Substrate an private, gewerbliche und ö fentliche Kunden. Der- Betreuung durch Kiesel spielte eine wich- von Preis und Leistung, aber auch die zeit wird von der genehmigten Umschlagmenge von 350.000 Tonnen etwa sel zufrieden, die Qualität der Maschinen tige Ro le: „Wir sind mit Hitachi und Kie- die Hälfte ausgeschöpft, die Tendenz der pa st und auch Vertrieb und Service funktionieren sehr gut. Da s Kiesel ein Fami- umgeschlagenen Menge geht aber stetig lienbetrieb ist, schätze ich ebenfa ls sehr.“ Kiesel versteht sich in diesem Zusammenhang als „Systemlösungsanbie- Gute persönliche Betreuung ter für neue und gebrauchte Baumaschinen, Umschlagmaschinen Zum ersten Mal kam Achauer über den Gebietsverkaufsleiter Daniel Manno zur und Anbaugeräte. Das Unternehmen Die Auskipphöhe über vier Meter sorgt mit dafür, da s der Hitachi ZW180PL-6 seinen Aufgaben gewachsen ist. Kiesel GmbH Baindter Straße 29 D-88255 Baienfurt / Ravensburg Tel.: +49 (0) 751 5004-0 Fax: +49 (0) 751 / 5004-888 info@kiesel.net www.kiesel.net 16 recycling aktiv 3/2018 recycling aktiv 3/2018 17 Sie wollen einen Sonderdruck Ihres Berichtes aus einer Ausgabe „recycling aktiv“? Gerne senden wir Ihnen ein Angebot zu! Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de recycling aktiv 3/2018 11
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