8 WIRTSCHAFT Investitionen im Vergleich In Deutschland wird im internationalen Vergleich relativ wenig investiert. Die Summe der privaten und öffentlichen Investitionen lag 2016 im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) unterhalb des Durchschnitts der Europäischen Union, während sie in vergleichbaren Volkswirtschaften teilweise deutlich höher lag. Zu den rühmlichen Ausnahmen gehört die Steine-Erden- Industrie. Sie belegt einen der Spitzenplätze. Foto: Andreas Hermsdorf/Pixelio.de Die privaten Investitionen sind bezogen auf das BIP seit Anfang der 1990er-Jahre von knapp 16 auf gut 12 % gefallen. Die Investitionen der öffentlichen Hand gingen im gleichen Zeitraum von gut 3 auf nunmehr gut 2 % zurück. Trotz aktuell leicht zunehmender Investitionsquoten scheint sich der grundsätzliche Trend, im Verhältnis zum BIP weniger zu investieren, fortzusetzen. Die geringe Investitionstätigkeit ist problematisch, weil der Aufbau des Kapitalstocks in der Gegenwart die Voraussetzungen für Produktion und damit für Wohlstand in der Zukunft schafft. Zudem sind Investitionen neben dem Konsum zentraler Bestandteil der inländischen Nachfrage. Eine Stärkung der Investitionen erhöht die inländische Verwendung und trägt damit zum Abbau der Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands bei. Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe Bezogen auf die Investitionstätigkeit der Industrie ergeben sich erhebliche branchenspezifische Unterschiede. Im Jahr 2016 betrugen die Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe (ein schließlich Bergbau) insgesamt 3,3 % des Umsatzes, wobei der Anteil zwischen den einzelnen Sektoren stark variiert. Die Unternehmen der Baustoff-, Steine- Erden-Industrie haben 2016 durchschnittlich 5,3 % des Umsatzes investiert. Sie gehören damit einer vergleichsweise investitionsstarken Branche an. Auch im Verhältnis von Investitionen zur Bruttowertschöpfung ergibt sich ein ähnliches Bild. Die deutlichen Unterschiede bei der Investitionstätigkeit sind auf zahlreiche Faktoren zurückzuführen. Hierzu zählen die jeweilige Kapitalintensität der Produktion, der Grad der Vorleistungsbezüge sowie der Preissetzungsspielraum für die Unternehmer, der sich auf die Umsatzhöhe (d. h. den Nenner des Quotienten) auswirkt. In jedem Fall zeigt sich, dass die Steine-Erden- Industrie trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen in signifikanter Größenordnung am Standort Deutschland investiert. Hier spiegelt sich auch wider, dass sich der Wirtschaftszweig im Vergleich zu anderen Sektoren insgesamt eher auf regionale Märkte fokussiert. Die Investitionstätigkeit vor Tschechi en Rumänien Schweden Österreich Estland Belgien Ungarn Bulgarien Niederlande Frankreich Dänemark Polen Finnland Spanien EU-28 Deutschland Verein. Köni greich Por tug al Italien Griechenland 0 5 10 15 20 25 ANTEIL INVESTITIONEN (ohne Wohnungsbau) am BIP in ausgewählten Ländern (2016, in %). Quelle: Eurostat/Statistisches Bundesamt 18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% priv. Investitonen (ohne Wohnbauten) staatl. Investitionen 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 PRIVATE/STAATLICHE INVESTITIONEN in Deutschland: Anteil am BIP 1991 bis 2017. Bezugsgröße: Unternehmen. Quelle: Statistisches Bundesamt GESTEINS PERSPEKTIVEN 8/2018
WIRTSCHAFT 9 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Investitione n (nominal, in Mrd. Euro; li. Achse) Investitions quote (re. Achs e) ZEITVERLAUF: Investitionen (absolut) und Investitionsquote in der Steine-Erden-Industrie. Entwicklung 2008 bis 2016. *Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge, Geschäftsausstattung usw.; Quelle: Statistisches Bundesamt 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% Grundstücke. Im Branchendurchschnitt lag der Anteil der Investitionen in Grundstücke und Bauten an den Gesamtinvestitionen bei rund 17 %. Besonders hoch war der Anteil im Bereich Kies, Sand, Ton und Kaolin mit gut 28 %. Zu berücksichtigen ist, dass es sich bei den Investi tionsquoten für einzelne Jahre immer um Momentaufnahmen handelt. Teilweise schwankt diese Kennziffer – ausgehend vom Verlauf der Investitionszyklen – stark von Jahr zu Jahr, da größere Projekte besonders ins Gewicht fallen. Entsprechend folgen auf „starke“ Investitionsjahre auch schwächere Phasen. Am aktuellen Rand (2016) ist in einigen Subsektoren eine Ausweitung der Investitionstätigkeit feststellbar, die sich vermutlich in den Jahren 2017 und 2018 verstetigt Ort hat daher eine höhere Bedeutung als für andere Branchen. Investitionstätigkeit nach oben gerichtet Auch im Zeitverlauf ist die Investitionstätigkeit in der Steine-Erden-Industrie nach oben gerichtet: Nach dem krisenbedingten Einbruch der Investitionen 2009 und 2010 wurde der Kapitalstock wieder stärker erneuert. 2016 wurde bei den Investitionen erstmals das nominale Vorkrisenniveau erreicht. Die umsatzbezogene Investitionsquote liegt mit 5,3 % allerdings noch leicht unterhalb des Wertes von 2008 (5,7 %). Zwischen den einzelnen Subsektoren der Steine-Erden-Industrie bestehen erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Investitionstätigkeit. Wie auch im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt werden hier Unterschiede vor allem in der Kapitalintensität der Produktion, beim Vorleistungsbezug oder auch in der jeweiligen wirtschaftlichen Lage deutlich. Hinzu kommen unterschiedliche Investitionsschwerpunkte: So haben Investitionen in Grundstücke bei denjenigen Steine-Erden-Branchen, die selbst Rohstoffe gewinnen, einen entsprechend hohen Anteil an den Gesamtinvestitionen, wobei die Anteile teilweise stark von Jahr zu Jahr variieren. Bezogen auf den Umsatz lagen die Investitionsquoten 2016 in den Bereichen Kies, Sand, Ton und Kaolin, Zement sowie Naturwerk- und Naturstein mit rund 8 bis 11 % am höchsten. Dabei entfiel hier ein signifikanter Anteil auf die für die Rohstoffgewinnung erforderlichen Die Unternehmen der Baustoff-, Steine-Erden-Industrie gehören einer vergleichsweise investitions starken Branche an. Sie investieren trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen in signifikanter Größenordnung am Standort Deutschland. hat. Hier dürften Investitionen in Umweltschutz und Energieeffizienz eine bedeutende Rolle spielen, aber auch konjunkturbedingte Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen. Erfreuliches Fazit Die Steine-Erden-Industrie gehört innerhalb des Produzierenden Gewerbes zu Erdöl-/Erdgasgewinnung Glas/Glaswaren Steine-Erden-Industrie Elektronik Pharma Metallerzeugnisse Papierherstellung Textilindustrie Automobilindustrie Chemie Eisen-/Stahlherstellung Nahrungs-/Futtermittel Maschinenbau Elektroindustrie 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% Erdöl-/Erdgasgewinnung Eisen-/Stahlherstellung Steine-Erden-Industrie Papierherstellung Elektronik Nahrungs-/Futtermittel Automobilindustrie Glas/Glaswaren Pharma Chemie Textilindustrie Metallerzeugnisse Maschinenbau Elektroindustrie 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% UMSATZ: Anteil der Investitionen am Umsatz nach Branchen (2016). Quelle: Statistisches Bundesamt WERTSCHÖPFUNG: Anteil der Investitionen an der Bruttowertschöpfung nach Branchen. Quelle: Statistisches Bundesamt 8/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
PRAXIS Ausgabe 2018 59 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 61 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 63 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 65 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 67 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 69 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 71 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 73 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 75 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 77 PROFIL FÜR
PRAXIS Ausgabe 2018 79 PROFIL FÜR
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
91 BÖGEN UND SCHLÄUCHE aus Gummi
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
MODERNISIERUNG, WARTUNG, INSTANDHAL
WINTERDIENST 107 GUT GERÜSTET Konf
TECHNIK 109 Unverwechselbar: Premiu
TECHNIK 111 Wenn Bewuchs stört: Sc
TREFFPUNKT 113 Tatsächlich rüsten
TREFFPUNKT 115 Betriebsleiter wisse
TREFFPUNKT 117 Gute Mitarbeit dank
INFO 119 INSERENTENVERZEICHNIS GP 8
KLEINANZEIGEN 121 Ihre Ansprechpart
Laden...
Laden...
Laden...