50 FÖRDERTECHNIK Nicht noch mehr vom Gleichen, sondern WIRKPRINZIP: Durch den berührungslosen Aufbau ist Staubfreiheit garantiert, ohne dass Bandverschleiß droht. Fotos und Grafiken: ScrapeTec Wer wie Wilfried Dünnwald auf viele Berufsjahre als Bergmann in leitender Funktion zurückblickt, kennt die allfälligen Probleme an Übergabestellen von Bandanlagen aus erster Hand. Lösungen dagegen gibt es zuhauf. Doch jede hat ihre Macken. Ein neues Prinzip sollte her – GP berichtete bereits darüber und erklärt hier nochmals den Ansatz. Es macht keinen Unterschied, in welcher Branche kontinuierliche Fördertechnik Schüttgüter transportiert. Egal ist auch, ob sie unter oder über Tage arbeitet: Verschüttungen oder Staubaustritte sind ein branchenübergreifendes Ärgernis. Um beides dauerhaft eindämmen zu können, ohne dass zeitgleich der Wartungsaufwand an den dafür eingesetzten Seitenabdichtungen der Übergabebereiche exponentiell wächst, brütete der Diplom-Ingenieur Wilfried Dünnwald intensiv über verschiedenen technischen Prinzipien. Dieses Grundlagen-Selbststudium der Möglichkeiten beinhaltete ein sauberes Ausschlussverfahren. Was hätte es auch gebracht, zum bereits Vorhandenen eine weitere, im Grunde ähnliche technische Lösung zu entwickeln? Im eigenen Erfinder-Pflichtenheft ging es deshalb auch darum, die allseits bekannten ungünstigen Nebenwirkungen vorhandener Systeme auszu- GESTEINS Perspektiven 6 | 2020 schalten. Um beim Thema Verschleiß, Wartungsfreiheit und Lebensdauer neue Wege zu beschreiten, kam letztlich nur ein berührungsloses Verfahren in Betracht und das Venturi-Wirkprinzip in den Fokus. Ausgehend von diesem Ansatz folgten, zusätzlich befeuert durch einen entsprechenden Kundenauftrag, zahlreiche Versuche, die sich im Testverlauf immer Erfolg versprechender gestalteten. Der Prototyp des mittlerweile patentierten AirScrape war damit 2012 geboren, der Grundstein für eine erfolgreiche SO SIEHT’S AUS: Am Heck von Übergaben leistet der TailScrape nützliche Arbeit, an offenen Übergaben das System DustScrape. Serienfertigung gelegt. Dieser Anfangserfolg ermutigte Wilfried Dünnwald, 2015 die Fertigung selbst in die Hand zu nehmen und sein Unternehmen ScrapeTec Trading GmbH zu gründen. Nach aktuellem Stand ein anwenderrelevantes Unterfangen: Weltweit werden inzwischen etwa 1000 Bandübergaben durch ScrapeTec-Lösungen geschützt. „Eines der ersten Serienmodelle des AirScrape ist seit 2013 täglich in einem Dolomitwerk im Einsatz und kommt noch immer zuverlässig seiner Aufgabe nach“, bestätigt der Entwickler mit berechtigtem Stolz. Auch Produkte, die unter den Namen DustScrape und TailScrape später auf den AirScrape folgten, sind stets aus einem konkreten Bedarf heraus entstanden, der sich bei Montagen vor Ort für die entwickelnden Fachleute abzeichnete oder von Kunden formuliert wurde. „Es ist spannend, immer eine passende Lösung finden zu können. Mittlerweile haben wir festgestellt, dass Übergabestellen dafür mehr positives Potenzial bieten, als man früher dachte. Mich interessiert natürlich in erster Linie die technische Seite. Aber inzwischen überzeugen unsere Produkte auch Verantwortliche im Controlling sowie Fachleute für Arbeitssicherheit und betriebliche Gesundheit. Das freut und motiviert die gesamte Belegschaft“, teilt Wilfried Dünnwald gerne den Erfolg der Innovationen seines Unternehmens. Wie intensiv sich die Aspekte Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Effektivität, Kostenreduzierung, Umweltschutz, Energieeinsparung – kurz: Nachhaltigkeit mit dem Einsatz eines AirScrape verknüpfen, stellt auch ScrapeTec-Vertriebsleiter Thorsten Koth regelmäßig fest. Sein momentaner Eindruck: „Der AirScrape und seine aktuellen Produktbrüder haben solide Selbstläufertendenzen ausgebildet und sind international gefragt. Unsere Teilnahme an einschlägigen Messen hat die Bekanntheit der
FÖRDERTECHNIK 51 komplett anders NO LIMITS: Für alle Bedingungen lassen sich Befestigungslösungen finden. Selbst vorhandene Klemmsysteme sind nutzbar. Wilfried Dünnwald führt es vor. Produkte international deutlich gesteigert. Dieses offensive Vorgehen hat uns außerdem geholfen, über neu gewonnene Partner vor Ort die ScrapeTec-Präsenz zu verstetigen.“ Hinzu kommen zahlreiche positive Rückmeldungen von Anwendern: „Alle bestätigen, wie schnell sich der Einsatz auszahlt, wenn man als Betreiber die anfangs etwas höheren Investitionskosten nicht scheut. Die Belohnung folgt direkt: Sie besteht in der Arbeit mit einem zuverlässigen, annähernd verschleißfreien System, tatsächlicher Staubfreiheit an Übergaben, besseren Arbeitsbedingungen für die Belegschaft sowie weniger Verschleiß an Gurt, Rollen und der gesamten Anlage. Hinzu kommt ein Plus bei der Energieeffizienz. Wer sich über die Arbeitsweise des AirScrape ohne lange Reisewege ein Bild machen will, findet anschauliche Einsatzvideos leicht auch auf Youtube.“ Mit dem Aufflammen der Corona-Einschränkungen hat Scrape- Tec außerdem seine bereits im Vorfeld geplante Remote-Arbeit beschleunigt aufgenommen. Angeboten werden in diesem Segment beispielsweise Webinare oder auch Videokonferenzen, bei denen vor Ort mit einer Kamera Problemfälle dargestellt und mit den Fachleuten von ScrapeTec besprochen werden können. Das spart Zeit und Kosten im Vorfeld der Umsetzung, ohne das eigentliche Ziel der erfolgreichen Installation zu beeinträchtigen. Zu den Referenzen der ScrapeTec Trading GmbH zählen neben zahlreichen mittelständischen Betrieben unter anderem Namen wie Knauff, K+S, Holcim oder Saint Gobain. Indem der AirScrape mittlerweile weltweit an Bandübergabestellen eingesetzt wird, beweist er seine Leistungsfähigkeit auch unter härtesten klimatischen Bedingungen. Der Kachel-Effekt im flexiblen Großformat Als Kern des Programms der „Fairschleißteile“ aus deutscher Fertigung des Anbieters RWEV GmbH sind die handlichen, einzeln schraubbaren Kacheln aus unterschiedlichen Verschleißschutzmaterialien hinlänglich bekannt. Im üblichen Format von 200 x 200 mm und in einer Dicke von 20 bis 30 mm stehen sie in den Materialarten Hartguss, Polyurethan sowie Gummi jeweils mit und ohne Noppen zur Verfügung. Ergänzt wird die Serie durch die Hybridversion aus PU-Kachelkörper mit Keramiknoppen. Die einzeln austauschbaren Elemente lassen sich je nach Stärke des Verschleißangriffes kombiniert anwenden, um Rutschen und Rinnen, Materialübergabestellen oder auch Siebkästen zu schützen. Seit Kurzem bietet der Hersteller nun mit großformatigen Noppenplatten aus Polyurethan eine interessante Programmerweiterung an: In unterschiedlichen Stärken von 6 bis zu 50 mm und ebenso in verschiedenen Shorehärten von 65° bis 93° Shore A werden die Platten bzw. Tafeln als 2000 x 1000 mm große Elemente gefertigt. Die 10 mm aufragenden Noppen sind in einem Abstand von 20 x 15 mm zueinander angeordnet. So wird verhindert, dass sich zu grobes Korn zwischen die Noppen setzt, darüber hinausragt und damit das Rutschen bzw. den Materialtransport bremst. Feineres Material hingegen ist willkommen, um zwischen den Noppen ein schützendes Materialpolster auszubilden. Ein weiterer Vorteil der Großformate ist, dass sie bei der Geräuschminderung einen sehr guten Effekt zeigen. In Härten bis 80 Shore ist das Material gut roll- bzw. faltbar, sodass es den auszukleidenden Stellen und Formen gut angepasst werden kann. Hinsichtlich der Befestigung oder Bearbeitung lassen sich die Noppenplatten genauso wie „normale“ PU-Platten behandeln. Die neuen Formate bewähren sich bereits als wirksamer Verschleißschutz in Rutschen und Rinnen bei ersten Anwendern. www.rwev.de Für Rinnen und Rutschen NOPPENPLATTEN aus Polyurethan schützen mit ihrem erzwungenen Puffer aus festgesetztem Feinmaterial Rutschen und Rinnen in Aufbereitungsanlagen. Foto: RWEV www.scrapetec-trading.com Durch dick und dünn! Die Baupumpen vom Marktführer: Für Sand, Schlamm und Schlick AUCH ZU MIETEN 24/7 Dauerbetrieb. Effizient. Kraftvoll. Trockenlaufsicher. Verschleißarm. Wartung einfach & schnell. +49 211-417 937 450 Vertrieb@Tsurumi.eu 6 | 2020 GESTEINS Perspektiven
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