36 PRAXIS ALTERNATIVE IM CORONA-JAHR. Dank Expo mit Privatflair und etwa 20 Anbietern bleiben Praktiker technisch auf der Höhe. Fotos: Dieter Göllner Praxisnahe Präsentationen: Sehen, Prüfen, Testen Auf der Spezial-Expo „Umwelt, Energie und Recycling“ im Coreum zeigten rund 20 Anbieter neue und bewährte Lösungen für branchenspezifische Aufgaben im passenden Umfeld. Trotz aller Digitalisierung und virusbedingter Kontaktbeschränkungen kann kein Stein virtuell bewegt werden und auch die Aufgaben der Bau-, Rohstoff- und Recyclingbranche sind real und analog. In diesem Sinne hat das Coreum in Stockstadt am Rhein unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Regelungen im September profilierte Anbieter und neugierige Anwender sowie interessiertes Fachpublikum zur „Expo Umwelt, Energie und Recycling“ eingeladen. Das Zentrum hat sich auch diesmal als ideale Plattform für Technologien, Maschinen und Anlagen sowie nicht zuletzt für geballtes Praxiswissen erwiesen. Neben einer Sonderpräsentation in der Ausstellungshalle und Produktvorführungen im weitläufigen Outdoor-Gelände des sogenannten Bauma-Parks gab es ergänzend thematische Webinare und Livestreams. Mit dem Event boten die Veranstalter eine Übersicht zu aktuellen Entwicklungen sowie die Möglichkeit, vor Ort mit Fachberatern der rund 20 Anbieter in einen Dialog zu treten. Effizienter Umgang mit Ressourcen Abfälle vermeiden, die stoffliche Verwertung intensivieren und den effizienten Umgang mit Energie und Ressourcen langfristig sicherzustellen sind Ziele, die nicht nur auf der jüngsten Coreum-Expo im Fokus standen, sondern auch im Bau, im Abbruch, in der Gewinnung und im Umschlag angestrebt werden. Getreu dem Motto „Für jede Herausforderung die passende Lösung“ stellte Doppstadt leistungsstarke und wirtschaftliche Shredder-Modelle sowie vielfältige Separationskonzepte vor. Der modular aufgebaute Vorzerkleinerer Methor ist auf hohe Flexibilität ausgerichtet und liefert für kleinere oder schnell wechselnde Aufträge exakt dosierte Leistung und Effizienz. Inventhor Typ 6 ist als Slow-Speed-Shredder der neuesten Generation auf hohe Wirtschaftlichkeit beim Zerkleinern ausgelegt und ermöglicht eine variable, stufenlose Kraftübertragung mittels patentiertem Direktantriebskonzept VarioDirect Drive. Der Selector 400 von Doppstadt wiederum ist dank seiner robusten und kompakten Bauweise bestens gerüstet für widerstandsintensive Materialtrennungen. Mitarbeiter der Steinert GmbH informierten über die Kompetenzen ihrer Firma auf dem Gebiet der Sensorsortierung und der magnetischen Separation im Abfallund Metallrecycling sowie in der Rohstoffaufbereitung. Das Konzept des Siebens von Erde, Sand, Kies, Naturstein, Bauschutt etc. in drei Fraktionen wurde anhand der Doppeltrommel-Technologie der Anlage Multi Screen MS 5200 von Zemmler präsentiert. Der energieeinsparende Eco-Mode verringert den Kraftstoffverbrauch der Maschine und verlängert das autarke Arbeiten. Angetrieben wird die Anlage diesel-hydraulisch (75 kW) sowie optional diesel-elektrisch oder elektrisch. Wima, die Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau GmbH, präsentierte den Dichteseparator HDS-S (small) als Einsteigerlösung für die wasserbasierte Dichtetrennung. Materialien wie Kompostsiebüberlauf, Wurzelholz, Grünschnitt, Baumischabfall oder Bauabbruchmaterial können damit effektiv in eine Leicht- und eine Schwerfraktionen separiert werden. BEKANNTE MARKEN: Doppstadt, Wima, Zemmler und Steinert präsentierten Neuheiten aus ihrem Programm für die Materialaufbereitung und -reinigung. Ein Eyecatcher war der kompakte Abbruchroboter Brokk 200, der sich bei anspruchsvollen, aber auch schwer zugänglichen Projekten im Tunnel- und im Bergbau bewährt hat. Der schwedische Hersteller optimierte diese Abbruchmaschine für leistungsstarke Anbauwerkzeuge. Für Aufgaben im Recycling, in der Gewinnung, im Abbruch und bei Betonarbeiten fanden auch Produkte der Marke Rockwheel Berücksichtigung. Sieblöffel- Modelle von Dappen wiederum wurden beispielsweise als passendes Werkzeug beim Handling von kontaminierten Böden vorgestellt. Die weitere Palette der branchenspezifischen Anbauwerkzeuge umfasste eine beeindruckende Gerätevielfalt von Rädlinger, Kinshofer, Hartl und Demarec. Palfinger und Fuchs nutzten das Event, um über Funktionen und Pluspunkte ihrer konstruktiven und technischen Lösungen zu informieren. Die „lebendigen“ Szenarien im Bauma- Park von Stockstadt am Rhein wurden nicht zuletzt durch die Arbeitsspiele mehrerer Hitachi-Zaxis-Modelle – darunter der Großbagger ZX 490 LCH, der mittelgroße Bagger ZX 350 und der Kompaktbagger 210 LC – sowie durch das Be- und Entladen der knickgelenkten Muldenkipper B30E, B35E und B50E von Bell praxisnah und spannend gestaltet. Ein Beitrag von Dieter Göllner (DG) www.coreum.de GESTEINS Perspektiven 6 | 2020
PRAXIS 37 DIREKTGEWINNUNG Optimum aus Dienstgewicht und Leistungsstärke Im Altmühltal im Fränkischen Jura hat die Gewinnung von Jura-Kalkstein Tradition. Überreste von Mauern, Türmen, Bäderanlagen, Thermen oder auch das Römerkastell in Eichstätt zeigen, dass der Kalkstein schon zu Römerzeiten hier gewonnen und als Baumaterial vielfältig eingesetzt wurde. Auch der im Jahr 1060 geweihte Dom in Eichstätt ist aus lokalem Jura-Kalkstein erbaut. Die in Wegscheid bei Eichstätt ansässige E. Rathei GmbH Schotterwerk- Transporte-Erdbau-Deponie steht in dieser Tradition und sammelte in Steinbrüchen umfassende Erfahrungen in der Gesteinsgewinnung, wobei der Einsatz von Hydraulikhämmern zum routinierten Tagesablauf gehört. Die Verantwortlichen des nunmehr in dritter Generation geführten Unternehmens erkannten dabei schon früh den Nutzen von Hydraulikhämmereinsätzen sowohl auf ihren Baustellen wie auch im Steinbruch. So kamen im Laufe der Jahrzehnte diverse Modelle zum Einsatz. Dennoch zeigte sich Firmenchef Ernst Rathei verblüfft darüber, was ein 1000 kg schwerer Hydraulikhammer hergeben kann, als ihm 2015 erstmals ein FRD-Hydraulikhammer FXJ175 vorgeführt wurde. Mehr Leistung bei weniger Einsatzgewicht im Vergleich zu anderen Modellen überzeugten. Seitdem spart Rathei beim Einsatz Energie und schont das Trägergerät. Zudem hat ihn der FXJ175 bis jetzt nie im Stich gelassen. Durch diese positive FRD-Erfahrung bestärkt, wandte sich der Betreiber zum Tausch seines alten 3600-kg-Hydraulikhammers ebenfalls an den zuständigen Händler für FRD-Hydraulikhämmer. Dieser empfahl Rathei das FRD-Großhammer-Modell FXJ375 mit einem erheblich geringeren Dienstgewicht von 2600 kg und stellte es dem Profianwender für einen ausgiebigen Testeinsatz an verschiedenen Stellen im Steinbruch zur Verfügung. Das Ergebnis überzeugte und nach nur zwei Tagen war für Ernst Rathei alles klar: „Dieses FRD-Gerät bringt die gleiche Leistung wie das um 1000 kg schwerere Modell vorher. Wir sind vollends überzeugt.“ Der neue FRD FXJ375 wurde für Bagger der 25- bis 42-t-Klasse entwickelt. Mit dem von Furukawa patentierten Monoblock-Zylinder im Inneren, dem größeren Schlagkolben und dem neu gestalteten Kolbenspeicher ist die Leistung dieses Modells erheblich gestiegen. Im Nachgang will Rathei nun seine komplette Hydraulikhämmer-Range für alle Trägergeräte bis hin zum 40-t-Kettenbagger auf die Marke FRD umstellen. Zwischenzeitlich folgte auf den FXJ375 bereits ein FRD FXJ275 nach. Der Z&P Baumaschinenservice, FRD-Premium- Partner, stellt Rathei neben den FRD- GROSS-HYDRAULIKHAMMER: Das Modell FXJ375 mit 2600 kg Dienstgewicht wurde für Trägergeräte von 25 bis 42 t entwickelt. Ernst Rathei setzt es zur Direktgewinnung im Jura- Kalksteinbruch ein. Fotos: FRD Hämmern auch passende Beratung sowie kompetenten Service zur Verfügung. So sieht sich der Unternehmer nicht nur für die Direktgewinnung im Steinbruch, für Knäpper- oder Tunnelarbeiten, sondern auch im Abbruch und Grabenbau bestens gerüstet. www.frd.eu S 6 | 2020 GESTEINS Perspektiven
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