40 AUFBEREITUNG Der steht nicht in der Ecke! Rollenroste haben ihre Eigenheiten: Sie werden normalerweise sofort mit viel Gewicht und einer großen Investition in Verbindung gebracht, ihre Flexibilität wird oft nicht als ausreichend bewertet und wenn man sie gerade nicht braucht, stehen sie untätig in der Ecke. Das stimmt mittlerweile pauschal nicht mehr, wie eine aktuelle Entwicklung zeigt. ls Unternehmer kenne ich das „AProblem: Eine Maschine steht, weil sie nicht eingesetzt werden kann. Das ist ärgerlich“, sagt Michel Kurz, Geschäftsführer der Kurz-Gruppe. Grund genug, über Alternativen nachzudenken. So setzten sich die Verantwortlichen und technischen Köpfe der Kurz-Gruppe Anfang 2019 zusammen, um über das Thema „Rollenroste“ zu diskutieren. Da es auf dem Markt keine relevanten Alternativen zum Standard gab, die hätten ins Portfolio aufgenommen werden können, entschlossen sich die Fachleute, selbst eine geeignete Maschine mit Rollenrost- Qualitäten zu entwickeln. Nach vielen Überlegungen und diversen Prototypen entstand schließlich der mobile Rollenrost MK 20, der erstmals auf der „Recycling Aktiv“ im September 2019 präsentiert wurde. Nach einer weiteren Optimierung der Wellen ging schließlich die erste Maschine im Oktober 2019 in den Einsatz. Aktuell befinden sich drei Prototypen im Testlauf und die Resonanz der Test-Kunden erwies sich als durchweg positiv. Ergebnis nach jetzigem Stand: Die erste Serienmaschine ist verkauft und absolviert ihr nützliches Werk in der Praxis. „Ein hauseigenes Produkt zu haben, eröffnet uns im Vertrieb die Möglichkeit, unsere Marktpräsenz deutlich zu steigern“, sieht Kurz-Vertriebsleiter Harald Weber die interessanten Folgen der Entwicklungsarbeit äußerst positiv. Anschließend erklärt er das Produkt: „Wir haben auf einer handelsüblichen Grobstücksiebanlange Anaconda DF 514 den Siebkasten durch einen Rollenrost MK 20 ersetzt.“ Ein genauer Blick auf diese Entwicklung lohnt sich: Auf einer Fläche von 1,5 x 4,5 m sind hier insgesamt 20 Rollen auf vier Stufen verteilt. Jede dieser vier Stufen wird über einen eigenen Antriebsmotor in Bewegung gesetzt, so kann auch jede für sich separat eingestellt werden, während die Verbindung über Ketten einen gleichmäßigen Bewegungsablauf garantiert. Dank einer speziellen Befestigungsmöglichkeit lassen sich die Wellen auf unterschiedlichen Abstand einstellen, um eine stufenlose Trennung von 20 bis 150 mm zu ermöglichen. Da das Anaconda-DF 514-Grundmodell im Aufgabebunker über ein Plattenband verfügt, können Schäden an der Aufgabeeinheit sicher vermieden werden. Die maximale Aufgabenstückgröße wird mit 500 mm angegeben. Da eine Grobstücksiebanlage standardmäßig mit drei Haldenbändern ausgestattet ist, lassen sich mit der MK 20 drei verschiedene Produkte herstellen. Ein weiterer besonderer Vorteil dieses Umrüstprogramms auf MK 20 ist, dass der Switch auf eine „normale“ Anaconda DF 514 in nur zwei Stunden möglich ist, falls gerade kein Rollenrost benötigt wird – der sonst untätig in der Ecke stünde. www.kurzgruppe.com MUSS MAN DRAUF KOMMEN: Kurz setzt mit einem mobilen Rollenrost einem Anaconda-Chassis quasi die Krone auf. Wird die „Rolle“ zur effektiven Materialreinigung nicht gebraucht, ist die Umrüstung auf Grobstücksieb in Kürze erledigt. Fotos: Kurz-Gruppe Hier kommt Kurz Das Unternehmen Kurz Aufbereitungsanlagen, das Siebmaschinen und Haldenbänder von Anaconda vertreibt, ist als Tochter der Kurz- Gruppe auch Händler für SBM MP Sieb- und -Brechanlagen in Süddeutschland. Kunden unterhalb des 20-t-Bereichs können auf den neuen Zwei-Wellen-Brecher von Arjes im Portfolio zurückgreifen. Neu ist auch die Zusammenarbeit mit Komplet, einem italienischen Hersteller von Backenbrechern und Siebanlagen der Gewichtsklasse 3 bis 20 t und damit Anlagen, die neue Möglichkeiten im kleinen Segment eröffnen. Abgerundet wird das Angebot von 25 eigenen Baggern der Klassen 15 bis 70 t, die mit Bedienpersonal angemietet werden können. Sämtliche Maschinen werden per eigenem Tieflader ins ganze Bundesgebiet verfrachtet. GESTEINS Perspektiven 3 | 2020
AUFBEREITUNG 41 NACHFOLGER: Die SBR 4 löst das langjährige Erfolgsmodell SBR 2 ab. Dabei konnten die Geräuschemissionen der neuen Anlage trotz Leistungsverdoppelung halbiert werden. Fotos: BHS-Inno LEISER – FLEXIBLER – STÄRKER Über den eigenen Anspruch hinausgewachsen Die BHS Innovationen GmbH, Hersteller einfacher Grobstücksiebanlagen für die Asphalt-, Recycling- und Gewinnungsindustrie, konnte mit dem Baustoff-Recyclingsieb SBR 2 eine ungeahnte Erfolgsgeschichte schreiben und diese im letzten Jahr mit dem erfolgreichen Markteintritt der kleineren SBR 3 im Straßenbau fortsetzen. Was ursprünglich als Aufbereitungslösung für die eigenen Asphaltmischwerke gedacht war, hat sich inzwischen bei verschiedensten Anwendern etabliert. „Mit den Erkenntnissen aus der Entwicklung der kleineren SBR 3 und gestiegenen Anforderungen der Kundschaft war die Neuentwicklung der großen Siebanlage nur folgerichtig“, erklärt Florian Schmellenkamp, Leiter Geschäftsentwicklung bei BHS. Mit der Verdopplung der Motorleistung und der Neuentwicklung des Schwingsystems ist es nun möglich, kleinere Trennschnitte zu erzeugen sowie siebschwierigeres Material aufzubereiten – und das bei einer Halbierung der Schallemissionen. Ausgelegt ist die SBR 4 für das Zusammenspiel mit Radladern der Schaufelkategorie 4 m³. Mit rund 5,7 t Einsatzgewicht und Maßen, die auf den Transport per Tieflader abgestimmt sind, ist die äußere Erscheinung gegenüber dem Vorgängermodell sehr ähnlich. Mit einer auf 3000 mm verlängerten Siebstrecke und zwei außen am Schwingsystem angeordneten Erregermotoren wird die Maschine jedoch zu einem leisen und starken Linearschwinger. Die Einstellung der Maschine in Höhe und Neigung ist durch das neue Linearschwingsystem zudem deutlich einfacher geworden. Die Motoren sind wartungsfrei gelagert und auch sonst wird auf wartungsintensive Komponenten, wie Hydraulikzylinder oder Förderbänder, bewusst verzichtet. Durch die neue Positionierung der Motoren konnte das für die SBR 3 entwickelte Sieb-Spannsystem eingesetzt werden. Der Wechsel der zwei Siebbeläge mit insgesamt 9,6 m² Siebfläche lässt sich in etwa 1 h durchführen. Das gesamte System kommt mit nur acht Spannschrauben aus und ist frei zugängig. Durch den schnellen Siebwechsel ist die Maschine flexibel für verschiedene Siebgüter und Trennschnitte einsetzbar. Durch die Ein-Aus-Automatik per Ultraschall-Näherungssensor ist zudem der Siebvorgang selbst höchst flexibel, da der Radlader jederzeit andere Aufgaben übernehmen kann, ohne dass die Anlage weiterläuft. Bewährterweise ist die SBR 4 wie ihre Vorgänger einfach und robust ausgeführt. Ein Stangensizer bietet den gewohnten Schutz des Siebdecks. BHS Innovationen ist Teil einer regional agierenden, mittelständischen Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Dresden und versichert, dass die SBR-Anlagen ein zu 100 % in Deutschland gefertigtes Produkt sind. www.bhs-innovationen.de Knöcheltief im Schlamm? Wir ziehen Sie raus!
Laden...
Laden...
Laden...