24 MACH MAL WAS Exklusives Penthouse SUCHT fliegende Bewohner GLEICH GEHT’S LOS: Martin Keller (l.) und Olaf Oczko bauen dem Eulenvogel eine alternative Brutstätte in 40 m Höhe und legen zusätzlich noch eine weitere Alternative an. Uhus nisten gerne in Felswänden und Nischen. Steinbrüche gehören inzwischen zu ihren Favoriten. Auch in den Neuhausener Steinbruch der Firma Storz hatte es im Vorjahr ein Uhu-Pärchen gelockt. Hoch oben in einer Kalkstein-Wand nisteten sie – dummerweise allerdings in einem Bereich, der bald zur Gewinnung ansteht. So haben Firmenmitarbeiter und Naturschützer zwei komfortable Alternativen geschaffen. KEINE GUTE WAHL: Der alte Uhu-Nistplatz lag ungünstig. Susanne Gräfin Kesselstatt ließ deshalb zwei komfortable Alternativen anlegen. „Wenn unsere Uhus diese Plätze nicht annehmen, bin ich ihnen persönlich böse …“ Martin Kellers Stimme hört sich etwas krächzend an im Funkgerät, aber das ist ja auch kein Wunder. Der Leiter des Storz- Schotterwerks Neuhausen ob Eck hängt in 40 m Höhe im Korb eines Mobilkranes, dessen Ausleger bis zum Anschlag ausgefahren ist. Zusammen mit Olaf Oczko, Vogelschützer und Experte für Uhus, schlägt Keller oben in die Kalksteinwand einen neuen Nistplatz für die Eulenvögel, die diesen Steinbruch zu ihrem Zuhause gewählt haben. Die künstliche Höhle ist deutlich geschützter vor Wind und Wetter als der bisherige Nistplatz, und sollte sie nicht gefallen, gibt es noch eine zweite Alternative. Kellers Funkspruch lässt die „Bodenmannschaft“ schmunzeln, denn er bedeutet: Die beiden da oben im Korb haben es geschafft. „Wir freuen uns natürlich sehr über unsere neuen Steinbruchbewohner“, sagt Susanne Gräfin Kesselstatt, geschäftsführende Gesellschafterin von J. Friedrich Storz Baustoffe. „Das zeigt, dass sich Gesteinsgewinnung und Natur durchaus vertragen. Allerdings hat sich dieses Pärchen bislang einen ziemlich unpassenden Ort zum Nisten ausgewählt.“ Tatsächlich lag der selbst gewählte Brutplatz auf einem wenig witterungsgeschützten Felsvorsprung in unmittelbarer Nähe der Brechanlagen, wo reger Schwerlastverkehr herrscht. Nicht gut für die Familienplanung, aber auch nicht für den Gewinnungsfortschritt, der als Nächstes diese Felswand anpeilt. Neben der Firmenchefin stehen Johannes Luippold vom Baurechts- und Umweltamt des Landkreises Tuttlingen, sowie Manfred Boll, ehrenamtlicher Kreis-Naturschutzbeauftragter. Sie beraten das Unternehmen bei der Anlage der neuen Nistplätze. „Erstaunlich, wie gut sich solche Tiere mit einem Industriebetrieb arrangieren“, sagt Boll. „Es ist erfreulich, dass sich die Uhu-Populationen wieder positiv entwickeln. Und dabei spielen Abbaustätten eine wichtige Rolle.“ GESTEINS PERSPEKTIVEN 2/2018
MACH MAL WAS 25 Die beiden halbkreisförmigen Höhlen in der Felswand haben keine übergroßen, aber ausreichende Maße. Immerhin werden die Tiere bis zu 70 cm groß. Und nicht nur für die Eltern, sondern auch für ein oder zwei Junge muss genügend Platz sein. In Deutschland, so wissen die Experten, hat sich der Bestand an Uhus in den vergangenen Jahrzehnten wieder erfreulich verbessert auf rund 2000 Brutpaare – nicht zuletzt dank Schutzmaßnahmen wie dieser im Storz-Steinbruch. Wichtig sei, ergänzt Gräfin Kesselstatt, dass sowohl die Behörde als auch das Unternehmen zusammen mit dem Naturschutz an einem Strang ziehen. „Dieser Steinbruch hat eine erhebliche Bedeutung für unseren bislang größten Auftrag, nämlich das Daimler- Prüf- und Technologiezentrum bei Immendingen. Deshalb müssen wir unsere Rohstoffgewinnung in den passenden Größenordnungen sicherstellen. Die Uhus sind uns sehr willkommen, aber wir müssen eben dieses Zusammenleben auch organisieren.“ Damit scheint sie bei den Mitarbeitern des Landratsamtes auf Verständnis zu stoßen; man schätzt die Kooperationsbereitschaft der Firma Storz in Sachen Uhu durchaus. Heinz Essig, technischer Leiter bei Storz, und sein Nachfolger Reinhold Metzger begrüßen die beiden „Uhu-Akrobaten“ Martin Keller und Olaf Oczko, nachdem diese wieder sicher auf dem Boden angekommen sind. Zufriedenes Grinsen auf allen Seiten. Keller: „Wenn sich die Uhus in einer unserer Höhlen niederlassen, dann haben die wirklich einen Zehntausend-Dollar-Blick auf Mäuse und andere Beute …“ Jetzt muss der Uhu diese Luxus-Wohnung nur noch annehmen. Ob er das tut, wird sich spätestens im Frühjahr zeigen. (Joachim Mahrholdt) www.storz-tuttlingen.de NISTPLATZ-TEAM nach getaner Arbeit (v.l.): Susanne Gräfin Kesselstatt, Manfred Boll, Matthias Beck (Planungsbüro Beck und Partner), Reinhold Metzger, Heinz Essig, Martin Keller, Johannes Luippold und Olaf Oczko. Conveying Excellence mit High-End Fördergurten Jedes Fördergut, jede Klimazone und jede Topographie erfordert perfekte Fördergurttechnologie. ContiTech sorgt mit Wissen und Erfahrung, einem weltweiten Netzwerk sowie einem breiten Produktprogramm für den Technologie-Vorsprung Ihrer Fördergurtanwendungen. Als starker Partner mit mehr als 140 Jahren Kautschuk-Kompetenz, profitieren unsere Kunden von den Synergien innerhalb des Continental-Konzerns. Wir liefern alles aus einer Hand – von der technischen Beratung über die Entwicklung und Herstellung bis zur Fördergurt- und Komponentenlieferung, Installation und Inbetriebnahme. Wartung und Überwachung des Gurtes runden das Gesamtpaket ab: Alles perfekt aufeinander abgestimmt, um den bestmöglichen Betrieb zu erreichen. BEZUGSFERTIG: Bald wird sich zeigen, ob die Uhus die künstlich angelegten Nisthöhlen tatsächlich annehmen. Fotos: Mahrholdt ContiTech Transportbandsysteme GmbH www.contitech.de/cbg-de 2/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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