42 VERSCHLEISSSCHUTZ – WARTUNG Kapitulation wegen Klebrigkeit? Keine Spur! Kein Staub, keine Verschüttung und keine Wartung mehr an Bändern und Übergaben. Welcher Anlagenbetreiber träumt nicht von diesem Zustand? Mit dem Airscrape von Scrapetec ist eine Lösung entstanden, die genau das herbeiführen kann. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass dieses kontaktfrei arbeitende System sogar bei feucht-Klebrigem Material ziemlich perfekt funktioniert. Die Zustandsbeschreibung feuchtklebrig verheißt in Fragen der Aufbereitung und des Bandtransportes nichts Gutes. Dennoch gilt es, die Herausforderung zu bewältigen. Im Fall des deutschen Inashco-Werkes in Wuppertal bedeutete das in der Vergangenheit für Marcel Angerhausen, Betriebsleiter der Aufbereitungsanlage zur Herstellung mineralischer Baustofffraktionen aus Aschen und Schlackeanteilen, gemeinsam mit seiner Mannschaft die Bandperipherie und sämtliche Übergaben täglich aufwendig von ungeplant ausgetretenem Material zu reinigen. Nicht gerade eine Lieblingsbeschäftigung, wenn es eigentlich um reibungslose Wertschöpfung gehen sollte. Auf der Suche nach einer Lösung machte er auf der letzten „Schüttgut“ die Bekanntschaft mit dem Airscrape und mit Scrapetec-Inhaber Wilfried Dünnwald, gleichzeitig der Erfinder des außergewöhnlichen Systems. Wer wie Angerhausen schon viel versucht hat, um dem beschriebenen Ärgernis beizukommen, ist zwangsläufig ebenso skeptisch wie neugierig, ob die berührungslose Eindämmung lästiger Materialaustritte auch im feucht-klebrigen Milieu funktionieren kann. Damit war er bei den Scrapetec-Spezialisten genau an der richtigen Adresse. Selbst immer daran interessiert, zu erfahren, wo die Leistungsgrenzen des Airscrape-Systems zu verorten sind, gewährt der Hersteller gerne einen großzügigen Probebetrieb, der auch in diesem Fall mit einem Sechs-Wochen-Versuch erfolgreich zum Tragen kam. Wo genau lag das Problem? SEITENABDICHTUNG MIT MAXIMALEFFEKT: Auf Basis des Luft von außen ansaugenden Venturi-Effekts arbeitet der Airscrape kontakt- und damit verschleißfrei, schont den Gurt und beseitigt zuverlässig Staubaustritte und Verschüttung selbst bei feucht-klebrigem Material, wie links nach der Umrüstung zu erkennen ist. Fotos: Scrapetec Marcel Angerhausen erläutert GP auf Rückfrage die vormalige und jetzige Situation und die generelle Inashco-Aufgabe. Sie besteht im Kern darin, Schlacken und Aschen aus Müllverbrennungsanlagen zu verwendbaren Rohstoffen aufzubereiten. Mit der Lösung von Inashco werden aus dem, was nach der Verbrennung bleibt, mit einem speziellen Verfahren (kurz: ADR) alle Metallanteile zurückgewonnen und anschließend aus der Restasche marktfähige mineralische Recyclingfraktionen produziert, die als Zuschläge in der nicht konstruktiven Betonwaren-Industrie verwendbar sind. Diese patentierte Recyclinglösung hat das Unternehmen, das mittlerweile weltweit mit mehr als 25 Anlagen in sechs Ländern, einschließlich Niederlande, UK, Deutschland, USA, Finnland und Singapur, aktiv ist, in Zusammenarbeit mit der TU Delft entwickelt. Dass es möglich ist, dank der ADR- Technologie Asche mit hohem Feuchtigkeitsgehalt direkt aus der Verbrennung zu verarbeiten, stellt für die Metallrückgewinnung einen Vorteil, für die Weiterverarbeitung der verbleibenden Mineralstoffe zu mineralischen Zuschlägen aber eher einen Fluch dar. Dennoch ist diese Aufgabe wichtig, denn im Durchschnitt besteht die Asche zu rund 80 % aus Stein-, Glas- und Keramikanteilen. Konkret läuft die Verarbeitung laut Marcel Angerhausen so ab: „In unserer Anlage landet Material der Körnung 0/10 mm, welches wir über verschiedene Sieb- und Reinigungsstufen zu 0/3 mm und 3/10 mm für die Wiederverwertung aufbereiten. Dieser Prozess ist gut abgestimmt, nur die lästigen Materialaustritte an Bändern und Übergaben haben uns in der Vergangenheit regelmäßig Sorge bereitet. Entsprechend froh sind wir nun, seit vier Monaten mit Airscrape- Systemen zu arbeiten. Dass diese so gut auch bei unserem schwierigen Material funktionieren, hat uns wirklich überrascht – den Hersteller vermutlich auch“, meint der Verantwortliche abschließend augenzwinkernd. Ganz ohne Reinigungsaufwand an neuralgischen Punkten kommt die Anlage zwar nicht aus, doch was sind schon zwei Stunden am Freitagnachmittag gegenüber dem täglichen Riesenaufriss vorher. Gut 90 % der Zeit, die einst in Putzverpflichtungen floss, stehen laut Angerhausen seit Einführung des Airscrape-Systems für produktives Arbeiten zur Verfügung. Scrapetec-Vertriebsleiter Thorsten Koth teilt aus zahlreichen Anwenderrückmeldungen die stetig wachsende Begeisterung für das Produkt: „Uns wird immer wieder bestätigt, welche ungeahnten Sparpotenziale das System erschließt. Ich bin ziemlich sicher, dass sich das in diesem Jahr in einem weiteren Nachfrageschub äußert, zumal der Airscrape schon jetzt erste Selbstläufer- Tendenzen zeigt.“ (gsz) www.inashco.com www.scrapetec-trading.com GESTEINS Perspektiven 1 | 2020
WARTUNG – VERSCHLEISSSCHUTZ 43 VERSCHMUTZUNGSANZEIGE Hydraulikfilter zuverlässig überwachen So spät wie möglich, so früh wie nötig: Das ist, auf den Punkt gebracht, die Formel für den optimalen Zeitpunkt des Austauschs von Filterelementen in den Hoch- und Mitteldruckfiltern von Hydraulikanlagen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Das verrät die überarbeitete Variante der Verschmutzungsanzeige des Typs HI-D024 von Stauff. Sie vereinfacht die Kontrolle des Verschmutzungszustands von Filterelementen erheblich. Im Vergleich zum Vorgängermodell kann die neue Version vier statt bisher zwei optische Alarmmeldungen ausgeben – von Grün über Gelb und Orange bis zum roten Blinken. Anwender erkennen frühzeitig, dass sich der Differenzdruck einem kritischen Wert nähert, und können reagieren. Passiert das nicht und der werkseitig eingestellte Differenzdruckwert von 5 bar zu 75 % wird erreicht, ertönt ein Signal als Vorwarnung. Bei Erreichen von 100 % des definierten Differenzdrucks kann über ein zweites Ausgangssignal die automatische Abschaltung der Anlage veranlasst werden. Darüber hinaus wird parallel die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit ermittelt. Das verhindert Fehlalarme, die durch hohe Ölviskosität in der Kaltstartphase bedingt sein können. Diese Thermostopp-Funktion wird als weiterer optischer Alarm in Blau ausgegeben. Der Verschmutzungsgrad, also der Differenzdruck vor und hinter dem Filter, wird von einem mikroprozessorgesteuerten Druckschalter ermittelt. Um einen Schaltvorgang auszulösen, muss der entsprechende Druck für mindestens 4 s überschritten werden. Fehlfunktionen aufgrund von kurzzeitigen Druckspitzen können somit vermieden werden. Trotz der zusätzlichen Funktionen wurden auch die Abmessungen der Verschmutzungsanzeige minimiert, weshalb bestehende Anlagen, in denen Druckfilter bislang gänzlich ohne oder mit einstufigen Verschmutzungsanzeigen zum Einsatz kommen, problemlos nachgerüstet werden können. www.stauff.com VERSCHMUTZUNGSANZEIGER: Der HI-D024 bietet zusätzliche Funktionen auf kleinerem Bauraum, eignet sich für die Nachrüstung vorhandener Filteranlagen und vereinfacht die Kontrolle. Fotos: Stauff IHR LEISTUNGSSTARKER PARTNER FÜR KOMPLETTLÖSUNGEN IM VERSCHLEIßSCHUTZ. Analyse. Konstruktion. Produktion.
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