14 FORSCHUNG FRONTSEITE DER STROMPIPELINE mit Aluminiumrohr als Leiter, einer 16''-Außenhülle aus Stahl, Mineralguss als Isolationsmaterial und einem außen aufgeklebten Sensorstripe zur Temperaturüberwachung. Gefüllt mit Kies und Sand und gehärtet mit Epoxydharz, hält diese Struktur sogar Bagger-Überfahrten aus. Foto: Molitor MINERALGUSSPROBE für die computertomografische Untersuchung auf Feinstporigkeit. Foto: Geßler DER MINERALISCHE ANTEIL aus Sand und Feinkies im Mineralguss sollte 90 % betragen. Am besten geeignet ist möglichst rund geschliffener Natursand, um eine gute Kugelpackung zu erreichen. Ideal ist eine Körnung von 0,1 mm bis 8 mm plus staubförmig aufgemahlenes Feinstmaterial. Foto: Geßler um selbst entlegene Landstriche elegant mit schnellem Internet zu versorgen. Abzweigungen wären ohne Weiteres möglich. Bei den derzeitig geforderten neuen Trassen quer durch Deutschland und dem parallelen Ausbau des Breitbandnetzes wäre das ein nicht zu unterschätzender positiver Nebeneffekt. Damit, so Molitor, könnten die zeitraubenden und spaltenden Kontroversen über Stromtrassen ein für alle Mal beendet werden: „Unsere Strompipelines tragen sowohl den nötigen Transportmengen als auch den Bedenken von Bürgerinitiativen Rechnung! Das hieße: Wutbürger ade!“ Molipipes seien zwar teurer als Freileitungen, aber ein Drittel billiger als herkömmliche Erdkabel. „Diese Erdkabel müssen zudem alle 15 bis 20 Jahre ersetzt werden. Unsere Pipelines dagegen sind wartungsfrei und halten mindestens ein halbes Jahrhundert.“ Weite Strecken möglichst verlustfrei überwinden Über Kontakte zu Bürgerinitiativen in Deutschland und Österreich, die seit fünf Jahren bestehen, wissen wir, dass viele bereit wären, ihre Blockadehaltung aufzugeben, wenn für den Trassenausbau Molipipes genutzt würden. Wechsel- oder Gleichstrom – beide Stromarten ließen sich in beliebigen Spannungen und Mengen transportieren. Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) ist über besonders weite Strecken interessant wegen der geringeren Transportverluste. „Mit unserer Technik ließen sich sehr einfach Windparks in der Nordsee anschließen, sogar die norwegischen Stauseen als Stromspeicher nutzen oder Solarstrom aus der Sahara importieren“, so Molitor. Bahnstrom könnte ebenfalls über Molipipes laufen. Und man kann sie auch stadtnah verlegen: „Wenn wir erst einmal großen Mengen Strom brauchen, um etwa E-Autos aufzuladen, dann konkurrieren herkömmliche Kabel mit den Kommunikationsleitungen. Unsere Strompipelines tun das nicht.“ Der Universität könnte das Patent einige Millionen Euro bringen, schätzt Molitor. Interessenten seien da, aber die kämen eben aus dem Ausland: „Für die Kanadier wären Molipipes ideal: die haben wegen der harten Winter große Probleme mit Freileitungen und im Permafrost mit Erdkabeln. Und die Chinesen wissen genau, dass hier eine Zukunftstechnologie auf den Markt kommt.“ Dass den hiesigen Herstellern von Erdkabeln oder noch komplizierteren und teureren unterirdischen Stromtransportsystemen die Molipipes ein Dorn im Auge sind, erwähnt der Professor nur nebenbei. Er hält es aber durchaus für möglich, dass dieses Patent gekauft wird, um anschließend in einem Firmentresor zu verschwinden. „Die ganze Sache ist viel zu wichtig, um sie vor der Öffentlichkeit zu verstecken“, meint der Wissenschaftler. Klimadiskussion und Energiewende stünden derzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Jetzt seien seine Strompipelines fertig entwickelt und bereit für reale Teststrecken. Molitor: „Darauf haben wir acht Jahre lang hingearbeitet. Aber jetzt sind die Technik und die Zeit reif.“ Schließlich sagt er noch, man müsse eben auch abwarten können. Das ist er als Segelflieger ja gewohnt … Ein Beitrag von Joachim Mahrholdt GESTEINS Perspektiven 1 | 2020
AKTUELL 15 PERSONEN & POSTEN Wechsel in MIRO-Geschäftsführung Glatte zehn Jahre war Christian Haeser für MIRO tätig, bevor er den Bundesverband zum Jahresende 2019 verließ, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Bei seiner Verabschiedung im Rahmen der MIRO-Mitgliederversammlung Ende November 2019 würdigte MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth im Namen des Präsidiums, des Beirats und der Geschäftsführung die geleistete Arbeit Christian Haesers ausdrücklich. Er habe es exzellent verstanden, die gemeinsamen Interessen der deutschen Gesteinsindustrie gegenüber Gesetzgebern, Behörden, Wirtschaftsverbänden, wissenschaftlichen Institutionen und sonstigen Stellen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Brüssel zu vertreten. Diesen Weg weiter zu verfolgen, obliegt nun seit Jahresbeginn 2020 Dr. jur. Ipek Ölcüm. Sie leitet als MIRO-Geschäftsführerin wie zuvor Christian Haeser die Bereiche Rohstoffsicherung, Umweltschutz, Folgenutzung und Recht. Dafür bringt die Fachfrau hervorragendes Rüstzeug mit. Dr. Ölcüm hat zum deutschen und europäischen Vergaberecht unter Förderung des Begabtenförderungswerks der Heinrich-Böll-Stiftung promoviert. Bis Jahresende 2019 leitete sie die gemeinsame Marktüberwachungsbehörde der Länder für harmonisierte Bauprodukte am Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt). Zuvor bearbeitete sie am DIBt als Justiziarin Fragen der technischen Normung sowie des europäischen und deutschen Bauproduktenrechts. Aus dieser Tätigkeit ist ihr die Arbeitsweise der Bauministerkonferenz (BMK) und verschiedener relevanter Gremien gut bekannt. Gleichzeitig ist sie zu den verschiedenen Gremien der BMK sowie dem DIBt weiterhin gut vernetzt. Vor ihrer Tätigkeit am DIBt hat sie mehrere Jahre als Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht und als Wirtschaftsmediatorin (IHK) in einer Berliner Kanzlei gearbeitet und sowohl Bauunternehmen als auch Architekten und Ingenieure in Rechtsfragen begleitet und beraten. Im Doppel mit DR. JUR. IPEK ÖLCÜM leitet als MIRO- Geschäftsführerin die Bereiche Rohstoffsicherung, Umweltschutz, Folgenutzung und Recht. Foto: Marion Masuch Susanne Funk, die als MIRO-Geschäftsführerin die Bereiche „Politik und Kommunikation“ seit 2018 erfolgreich leitet, wird Dr. Ölcüm nun in Berlin die Belange der Branche mit Nachdruck gegenüber politischen Entscheidungsträgern kommunizieren. Es gilt, die nachhaltige Versorgung der anstehenden Bau- und Sanierungsprojekte mit heimischen Kies-, Sand- und Natursteinprodukten über kurze Transportwege zu sichern. Dafür muss die Politik weiter sensibilisiert und geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der Sitz des Verbandes ist weiterhin Duisburg. Hier leitet Walter Nelles, stellv. HGF und Sprecher der Geschäftsführung, die Verbandsgeschicke und verantwortet die Bereiche Verbandsorganisation, Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik, Arbeitssicherheit, Forschung und Quarzthemen. WALTER NELLES ist stellv. HGF und Sprecher www.bv-miro.org der Geschäftsführung. CHRISTIAN HAESER, bisher gemeinsam mit SUSANNE FUNK vom MIRO-Standort Berlin aus tätig, verließ den Verband, um sich neuen Herausforderungen zuzuwenden. Fotos: Sven Hobbiesiefken 1 | 2020 GESTEINS Perspektiven
REIFEN - REIFENSCHUTZ 65 Es kommt a
ling des Laders aufweisen und eine
TREFFPUNKT 69 TREFFPUNKT NR. 1: Üb
koppeln. Die vorgestellten Aspekte
TREFFPUNKT 73 Appell des Präsident
20. ASPHALTTAGE Asphalt verbindet M
Im Fokus: Die Branche. Das Ziel: De
EINKAUFSFÜHRER - WER BIETET WAS? 7
INFO 81 INSERENTENVERZEICHNIS GP 1/
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