6 ZUR SACHE ForumMIRO 2021: Ein Stück REALITÄTSNAH äußerten sich die Politiker Christian Gräff (2.v.l.) und Constantin Borges (M.) zur Zukunft des Bauens und zur Bedeutung mineralischer Baustoffe durchaus. Dass am Ende etwas davon in der politischen Arbeit ankommt, hoffen Dr. Gerd Hagenguth (l.) und Christian Strunk (2.v.r.). Tom Hegermann moderierte die Runde. Fotos: Sven Hobbiesiefken Zwei G und ein Plus brauchte es, um beim ForumMIRO live dabei sein zu können. Erstaunlich hohe Anmeldezahlen gab es trotzdem – sie standen dem Zulauf von 2019 mit über 550 Anmeldungen nicht nach. Am Ende blieben etwas mehr als 500 bei der Stange. In diesen Zeiten normal – vielleicht auch besonders. Denn selbstverständlich ist diese große Beteiligung in diesen Zeiten nicht. Anders ausgedrückt: Wir sind sowieso eine besondere Branche und im harten Nehmen geübt. Hier ein erster Blick auf den politischen Teil der Veranstaltung und die MIRO-Mitgliederversammlung. Der Fachteil folgt wie üblich ein Heft später. Zusammenfallende Ereignisse haben ihre Tücken, beispielsweise wenn der Haken unter dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung genau auf den Tag fällt, an dem eigentlich für den politischen Auftakt eine Zusage für die Podiumsdiskussion abgegeben wurde. Chris Kühn, baupolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen und für die Keynote gebucht, erschien nicht. Auch die IG Bau blieb unvertreten und so sehr MIRO-Geschäftsführerin Susanne Funk auch ihr Handy glühen ließ, saßen am Ende nur Constantin Borges, stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen, und Christian Gräff, bau- und wohnungspolitischer Sprecher im Abgeordnetenhaus Berlin (CDU), mit den MIRO-Spitzen Dr. Gerd Hagenguth sowie Christian Strunk auf dem Podium, um unter der Überschrift: „Wie bauen wir unsere Zukunft – klimagerecht und bezahl- bar?“ zu diskutieren. Tom Hegermann hatte als Moderator die richtigen Fragen dabei, aus dem Plenum kamen weitere und so wurde das Ganze doch eine lebhafte Runde. Lösungen gibt’s freilich nach einem solchen Austausch nicht, doch immerhin stehen die Fakten im Raum und die beiden Politikvertreter zeigten ihren Sinn für die Realitäten. Die Zeit, in der Wunschdenken und Ideologien nicht mehr weiterhelfen, wird zweifelsfrei kommen. Dann zeigt sich: Jetzt und später klimafreundlich sowie bezahlbar zu bauen, wird ohne mineralische Rohund Baustoffe aus primären und sekundären Quellen nicht funktionieren. 400.000 Wohnungen pro Jahr haben sich die Koalitionäre ins Regierungs-Stammbuch geschrieben, 300.000 wurden in guten Baujahren der jüngeren Vergangenheit geschafft. Von weiteren Windkraftanlagen gar nicht zu reden. Die andere, für das Bauen sehr relevante Seite der Medaille offenbart eine wachsende Abneigung gegenüber der heimischen Baurohstoffgewinnung. Auch der Einsatz von RC-Material ist durch eine Wand aus Hürden limitiert. Holzbau wird in Größenordnungen nicht machbar sein, von bautechnischen Limits ganz zu schweigen. Obendrauf gibt’s die CO 2 -Besteuerung als Sahnehaube. Christian Gräff stellte klar, dass der Green Deal natürlich zusätzlich ins Gefüge der Branche eingreifen wird. Bezahlbar bauen? – Vergesst es! Besonders junge Leute wird es treffen. Alle diese Aspekte, so Dr. Hagenguth, müssten auf sämtlichen Ebenen von Politik und Verwaltung ankommen, um die gesellschaftlich richtigen Entscheidungen zu treffen. „Wer baut bspw. in Berlin unter diesem Druck + Mietendeckel noch für Mieter?“ – so eine Frage aus dem Plenum. „… hier könne man über Förderungen etc. steuern“, so die Antwort. Aber ehrlich: Unter ständigen Veränderungen von Rahmenbedingungen lässt sich doch niemand auf derartige Abenteuer ein. Der junge FDP-Vertreter Borges sieht das auch so und macht durchaus in der Runde eine gute Figur, möglicherweise weil er Diskussionen um die Kiesgewinnung und Nachnutzungen in NRW aus eigenem GESTEINS Perspektiven 8 | 2021
ZUR SACHE 7 anders und trotzdem sehr gut Erleben kennt und feststellen konnte, dass mit harten Gegnern wirklich sinnvolle Diskussionen nicht möglich sind. Ungünstig, wenn, wie Christian Strunk weiß, dann auch noch die zuständigen Behörden und Verwaltungen auf diesem Dampfer mitfahren. In Fällen, wo es die Rechtslage nicht hergibt, Sperrgrundstücke zu kaufen, damit Kiesgewinnung auch wirklich unmöglich wird, ist eine neue Stufe wirtschaftsschädigenden Verhaltens. Leider, leider hängen 400.000 Wohnungen (+ 780.000 bereits genehmigte), Gewinnung heimischer Gesteinsrohstoffe, Einsatz von Recyclingkörnungen und mineralische Baustoffproduktion so eng zusammen, dass das Scheitern eines Bereiches zum Scheitern des Gesamtzieles führen muss. Da kann die Branche noch so innovativ sein – am Ende folgt aus nichts einfach … nichts. (gsz) www.forummiro.de Neue Rohstoffoffensive dringend angemahnt! „Gesteinsrohstoffe sind Teil der Lösung vieler Ziele, die der Koalitionsvertrag festschreibt.“ Dr. Gerd Hagenguth warf neben dieser Feststellung bei der MIRO-Mitgliederversammlung auch die Frage auf, ob sowohl bei Corona wie auch bei der heimischen Rohstoffgewinnung eine langfristige Sichtweise nicht das bessere Modell gegenüber dem jetzigen Flickenteppich wäre. Alles Mögliche an Baubedarfen werde angemahnt, ohne jedoch an die Baurohstoffe zu denken. Selbst die Unterstützung aus dem Wirtschaftsministerium lasse zu wünschen übrig, nun soll ein Gutachten Klarheit bringen. Noch konnte die Branche – von regionalen Engpässen abgesehen – die Versorgungssicherheit gewährleisten. Sowohl 2020 als auch 2021 gestaltete sich die Umsatzentwicklung erfreulich. Für 2022 wird parallel zur Bauentwicklung mit einer Abschwächung gerechnet. Zweifellos hat der scheidende MIRO-Präsident Dr. Hagenguth seit seiner Wahl im Jahr 2015 spannende Jahre erlebt und im Gegensatz zur Politik auch seine in einem Zehn-Punkte-Plan fixierten Ziele zur MIRO-Struktur und Neupositionierung erreicht. In Summe ist die Umstrukturierung nunmehr erfolgreich abgeschlossen. Damit rücken Fachthemen wieder konkurrenzlos in den Mittelpunkt. Zur Verstärkung wird in Duisburg ein zusätzlicher Referent Technik (m/w/d) eingestellt und ein Sonderfonds Öffentlichkeitsarbeit soll die Social-Media-Schiene(n) befeuern. Nach sechs Jahren als Präsident hinterlässt Dr. Hagenguth seinem Nachfolger ein gut bestelltes Feld. Nach einstimmiger Wahl liegt dessen weitere Pflege nun in den Händen von Christian Strunk. Der Geschäftsführer der Hülskens Holding GmbH & Co. KG und frühere Bürgermeister von Xanten hat bereits als stellvertretender Präsident das MIRO-Spitzengremium mitgeführt. Thorsten Tonndorf, Geschäftsführer Mitteldeutsche Hartstein-, Kies- und Mischwerke GmbH, wurde als stellvertretender Präsident in Abwesenheit bestätigt und Oliver Klauser, Geschäftsführer Klauser-Wensauer GmbH & Co. KG, neu als Vize in den Vorstand gewählt. Christian Strunk würdigte die Arbeit seines Vorgängers an der Spitze des Bundesverbandes, der zehn Jahre nach dem Zusammengehen der früher separaten Lockergesteins- und Natursteinverbände als Einheit der Gesteinsindustrie anerkannt ist. Wusste einst mit MIRO im politischen Berlin niemand etwas anzufangen, hat sich dies nicht zuletzt nach der getroffenen Mitgliederversammlung & Wahlen Standortentscheidung für eine Geschäftsstelle nah an der Bundespolitik deutlich gewandelt. Dr. Hagenguth zeichnete sich stets durch Zuverlässigkeit und strikte Zielorientierung aus. Seinen Nachfolgern hinterlässt er eine stark aufgestellte Interessenvertretung, während er selbst mit Respekt für die Leistung und mit Dankbarkeit im Gepäck nun auf die Reise ins Private geht. www.bv-miro.org GUT AUFGESTELLT für künftige Aufgaben: Oliver Klauser, Walter Nelles, Christian Strunk, Susanne Funk. Dr. Hagenguth zieht sich nach sechs erfolgreichen Jahren zurück (v.l.). RICHTIGER PRÄSIDENT ZUR RICHTIGEN ZEIT: Christian Strunk (l.) dankt Dr. Gerd Hagenguth, der sich aus seiner ehrenamtlichen Verantwortung verabschiedete. 8 | 2021 GESTEINS Perspektiven
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS UNT
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS CRA
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS SAU
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS eSa
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Pro
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Pel
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Bew
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS INN
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS PRA
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Roc
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS RM
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Lei
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Hoc
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Lei
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Pro
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Uns
Ausgabe 2021 PROFIL FÜR PROFIS Wol
MODERNISIERUNG - WARTUNG - INSTANDH
MODERNISIERUNG - WARTUNG - INSTANDH
MODERNISIERUNG - WARTUNG - INSTANDH
MODERNISIERUNG - WARTUNG - INSTANDH
WINTERDIENST - FLÄCHENREINIGUNG 10
Im Fokus: Die Branche. Das Ziel: De
WINTERDIENST - FLÄCHENREINIGUNG 10
WINTERDIENST - FLÄCHENREINIGUNG 10
geräuscharme und abgasfreie Kommun
TREFFPUNKT 111 mit fachlicher Tiefe
TREFFPUNKT 113 RIESENRESONANZ: Gut
KETTENSÄGE UND LÖTLAMPE hatte der
EINKAUFSFÜHRER - WER BIETET WAS? 1
EINKAUFSFÜHRER - WER BIETET WAS? 1
INFO 121 INSERENTENVERZEICHNIS GP 8
© OpenStreetMap KLEINANZEIGEN 123
Laden...
Laden...
Laden...