30 PRAXIS Neues und Vorhandenes Einen weiteren Schritt in der Optimierung betrieblicher Abläufe ist jetzt ein Werk von Hülskens Liebersee im brandenburgischen Müncheberg gegangen. Mit einem neuen automatisierten Verladesystem der Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG werden die Abläufe für Abholerfahrzeuge im Werk Hoppegarten wesentlich beschleunigt und komfortabler abgearbeitet. Etwa 300.000 t Sand- und Kiesprodukte werden pro Jahr im Hülskens- Werk Hoppegarten gewonnen, aufbereitet und verkauft. Seit Kurzem erhalten die hier insgesamt sieben Beschäftigten dabei von der Konsole „XR 4309 Generation 2“ Unterstützung. Diese neueste Entwicklung der Praxis-EDV- Fachleute kommt zusammen mit der zugehörigen Software auf zwei Radladern mit integrierten gleichen Radladerwaagen zum Einsatz. „Die Entscheidung wurde getroffen, da im Hülskens-Firmenverband bereits positive Erfahrungen aus Schwesterbetrieben vorlagen“, erläutert Betriebslei- ter Thomas Legner die Hintergründe für die Einführung. So habe man bereits vor einiger Zeit auf Empfehlung von Hülskens Barleben die bewährte ERP-Software „WDV 2020“ des Spezialanbieters mit den hier benötigten Modulen installiert. Damit wurde ein ähnliches System eines anderen Anbieters abgelöst, welches lange im Einsatz war, jedoch seit geraumer Zeit nicht mehr weiterentwickelt wurde. Eine Besonderheit in Brandenburg ist dabei, dass die Weiterbearbeitung der Verladedaten über ein im Firmenverband bereits früher eingeführtes DURCHGÄNGIG: Nach der Anmeldung wird der Transportauftrag angelegt, an den Radlader übermittelt und die Beladung schnell und genau vorgenommen. GESTEINS Perspektiven 8 | 2020
PRAXIS 31 SAP-System erfolgt. „Dazu wurde in der WDV 2020 eine Schnittstelle geschaffen, die problemlos mit diesem System kommunizieren kann. Das SAP-Modul liefert die Daten an die WDV, welche diese dann verarbeitet“, sieht Legner einen großen Vorteil darin, dass alles genau auf die Verhältnisse, Vorgaben und Arbeitsabläufe vor Ort angepasst werden konnte. WERK HOPPEGARTEN: Etwa 300.000 t Sand- und Kiesprodukte werden hier pro Jahr nachgefragt. Fotos: Praxis EDV perfekt verknüpft Konsolen für Radladerwaagen erleichtern die Arbeit Das neue Verladesystem der WDV 2020 funktioniert einfach und zuverlässig. Ein zentraler Baustein dafür ist eine RFID- Chipkarte, welche die Fahrer nach der Erstanmeldung einer Lkw-Verladung erhalten. Dabei werden Daten, wie Spedition, Kennzeichen und Leergewichte, erfasst und in die WDV 2020 übernommen, sodass fortan eine Nutzung in den Werken von Hülskens Liebersee möglich ist. „Der Ablauf ist jetzt so: Die Fahrzeuge kommen auf den Hof und der Fahrer meldet sich mit der Transponderkarte an einem Counter-PC direkt an der Werkseinfahrt an. Diese Anmeldedaten werden per Funksignal an die Konsole im Radlader gesendet“, erläutert Legner. Der Radladerfahrer erkennt die für ihn wichtigen Daten wie Kennzeichen, Leergewicht, gewünschte Lademenge, Kunde, Baustelle und Materialsorte auf seinem Tablet-PC. Im Idealfall steht der Radlader schon vorbereitet an der entsprechenden Materialhalde und der Lkw muss nur noch zum Beladen heranfahren. Die Funkdatenkommunikation erfolgt dabei über ein LTE-Netz (B2B) mit vollständiger Netzabdeckung im gesamten Werk. Die Vorteile sind für den Betriebsleiter eindeutig: „Fehler bei der Materialauswahl und eine Überladung können minimiert werden, da Materialart und Verlademenge genau übermittelt werden und die geeichte Radladerwaage hilft, die Tonnage exakt zu dosieren.“ Auch müsse der Lkw-Fahrer nicht mehr seine Lieferscheine beim Radladerfahrer persönlich abholen, was zu einer weiteren Verbesserung der Arbeitssicherheit im Werk führt. Zur besseren Übersicht habe der Radladerfahrer jetzt außerdem alle im Werk befindlichen Abholfahrzeuge auf dem Display des Panel-PCs und kann so die Reihenfolge der Beladung effektiver disponieren. Anlagenfahrer und Baumaschinist Manfred Kaul sieht das ebenfalls so. „Die Umstellung auf die WDV 2020 war nicht ganz leicht, weil alles neu und im Vergleich zum Vorsystem anders aufgebaut ist.“ Es sei aber bei vorherigen Umstellungen ebenso gewesen, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis sich alles eingespielt hat. „Noch etwas Eingewöhnungszeit – dann wird das alles gut laufen und die Arbeit deutlich leichter werden“, ist sich Kaul sicher. Auch Martina Baumunk, die für die komplette Disposition sowie die Rechnungslegung und Lieferscheine verantwortlich ist, kann gut mit dem neuen System arbeiten. Besonders von der Übersichtlichkeit und der Anwenderfreundlichkeit ist die kaufmännische Mitarbeiterin begeistert. „Die Umstellung war einfach, da es eine gute Einweisung durch Praxis-Mitarbeiter vor Ort gab und die Software relativ einfach und selbsterklärend aufgebaut ist.“ „Bei der Einführung waren die Probleme übersichtlich und konnten mithilfe des Praxis-Teams schnell gelöst werden. Von Vorteil war hier, dass wir die Erfahrungen der anderen Hülskens- Werke nutzen konnten, welche die WDV 2020 bereits länger im Einsatz haben“, RADLADERFAHRER Manfred Kaul sieht im System mit der neuen Konsole viel Potenzial für Arbeitserleichterungen. 8 | 2020 GESTEINS Perspektiven
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