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GesteinsPerspektiven 06/24

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Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

VORSTANDSVORSITZENDER

VORSTANDSVORSITZENDER Michael Müller berichtete über die geleistete Arbeit und die Verbandsentwicklung. FACHGRUPPEN-MV mit Jens Eckhoff (Vors. FG Gestein), Susanne Funk, Bert Vulpius, Oliver Fox, Stephanie Wittwer, Jürgen Rannacher (Vors. FG Asphalt) (v.l.). Foto: gsz durch Stephanie Wittwer ausgefüllt. Die Diplom-Geoökologin studierte an der TU Bergakademie Freiberg und war vor dem Wechsel zum UVMB zehn Jahre als Bereichsleiterin Steine-Erden und Prokuristin in einem namhaften Ingenieurbüro tätig. Neben der Mitwirkung in verschiedenen Arbeitsausschüssen auf Bundesebene gehört die Interessenvertretung der UVMB-Mitglieder im Bereich Rohstoffsicherung gegenüber der Regionalund Landesplanung sowie den Bergbehörden zu ihren Aufgaben in den vom UVMB betreuten Bundesländern, in denen sich die Situation recht unterschiedlich darstellt: In der stetigen Auseinandersetzung mit der Regionalplanung über die Sicherung heimischer Gesteinsrohstoffe klagten betroffene Mitgliedsunternehmen des UVMB jüngst in Sachsen erfolgreich gegen den Regionalplan Oberes Elbtal- Osterzgebirge. Daraufhin wurde durch das OVG Bautzen im Rahmen eines Normkontrollverfahrens das gesamte Kapitel Freiraumentwicklung, Wasserversorgung und Windenergienutzung für unwirksam erklärt. Eine ähnliche Entwicklung könnte dem Regionalplan Chemnitz drohen. Laut UVMB-Geschäftsführer Bert Vulpius plant Brandenburg die Erarbeitung einer Rohstoffstrategie und Mecklenburg-Vorpommern wird seinen Landesentwicklungsplan (LEP) fortschreiben. In Thüringen stagnieren derzeit die Fortschreibungen der Regionalpläne, während sich der Fortschreibungsprozess des LEP Sachsen-Anhalt für die Baustoffindustrie im Moment sehr positiv gestaltet. Das Thema Rohstoffsicherung sei hier auf einem fachlich hohen Niveau abgearbeitet worden und berücksichtige umfänglich auch die wirtschaftlichen Belange. Aktiv bleiben und insgesamt noch positiver sichtbar(er) werden Ein Lob verdienten sich die UVMB-Mitglieder verschiedener Fachgruppen seitens der Geschäftsführung für ihre um etwa 50 % gesteigerte Teilnahme an der 9. europäischen Umfrage zum „Sozialen Dialog Quarzfeinstaub“ (Nepsi). Das ist ein gutes Ergebnis, doch um eine weitere Verschärfung des Arbeitsplatzgrenzwertes zu verhindern, ist eine noch größere Geschlossenheit aller betroffenen Unternehmen und Werke unerlässlich. Das Lob wurde deshalb mit dem Appell verknüpft, sich jetzt schon auf die noch vollständigere Teilnahme in zwei Jahren einzustimmen! Positiv in der öffentlichen Wahrnehmung punkten konnte die Branche im Berichtszeitraum durch TV-Beiträge im MDR und rbb. Neben der Rohstoffgewinnung wurde auch zur nachhaltigen Betonproduktion und zum Einsatz von rezyklierten Gesteinskörnungen im Beton positiv berichtet, wobei in den entsprechenden Kurzfilmen eine ganze Reihe von Mitgliedsunternehmen aus allen Fachgruppen des UVMB einbezogen war. Erwähnenswert ist nicht zuletzt die gewachsene Informationsdichte der „Mitgliederinfo“, welche Regina Devrient als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Grafikerin um interessante Inhalte und Interviews bereichert. Auch die gewachsene UVMB-Präsenz in sozialen Medien geht stark auf ihren Einsatz zurück. Zwar wisse man nie, ob die Stärke der Themen Biodiversität und Umwelt tatsächlich im Genehmigungsverfahren eine adäquate Rolle spielen, in der Verbandsarbeit jedoch nehmen sie einen immer höheren Stellenwert ein, berichtete der zuständige UVMB-Referent Oliver Fox. Die hierzu entwickelte Kompetenz werde goutiert. Mittlerweile suchen nicht mehr nur Unternehmen, sondern auch Behördenvertreter dazu das Gespräch – oder auch spezielle Fotos. Hierzu passt, dass der Bundesverband Mineralische Rohstoffe den nächsten MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb für 2025 eröffnet hat. Als Gast der Versammlung warb MIRO- Geschäftsführerin Susanne Funk für eine rege Teilnahme von Unternehmen des Verbandsgebietes. UVMB-Vorstandsvorsitzender Michael Müller zeigte sich nicht nur mit den Ergebnissen der Arbeit des gesamten UVMB-Teams zufrieden, sondern auch mit der Verbandsentwicklung insgesamt. Nicht nur ist die Mitgliederzahl mit etwa 230 Unternehmen stabil, sie zeigt sogar ein leichtes Wachstum. Kurz gesagt: Es läuft beim UVMB mit den Geschäftsführern Bert Vulpius und Dr. Stefan Seyffert an der Spitze so gut, wie es sich der im November 2023 verabschiedete langjährige Hauptgeschäftsführer Dr. Steffen Wiedenfeld nur wünschen konnte. Das bezeugt nicht zuletzt der aktuelle Geschäftsbericht, der auch online zur Verfügung steht. Über alle Hürden hinweg wird es weitergehen. Wie die nächste Etappe absolviert werden wird, zeigt sich am 12. und 13. Juni 2025 in Potsdam, wo die nächsten Verbandstage der Partnerverbände im Seminaris Seehotel am Ufer des Templiner Sees stattfinden. (gsz) www.uvmb.de DER TECHNIKER Dr.-Ing. Stefan Seyffert (vorn l.) ist auch im Gespräch mit den Ausstellern ganz in seinem Element. Fotos, soweit nicht anders angegeben: PR-Fakt/UVMB GESTEINS Perspektiven 6 | 2024

WIRTSCHAFT 15 Merkliche Rückgänge fordern heraus Am 11. Juli 2024 kamen der Industrieverband Steine und Erden Neustadt/Weinstraße (VSE) und der Baustoffüberwachsungsverein Hessen – Rheinland-Pfalz – Saarland (BÜV.HRS) im Kloster Hornbach zur diesjährigen Mitgliederversammlung zusammen. Die Rahmenbedingungen sind weiterhin widrig. VERANSTALTUNGSORT war das Kloster Hornbach. Foto: Kloster Hornbach Merkliche Rückgänge der Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen sind nur eine Herausforderung, die VSE- Geschäftsführer Philipp Rosenberg die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. „Unsere Branche ist innovativ, effizient und für die Transformation unserer Wirtschaft entscheidend. Es wird die Herausforderung der Politik sein, Rahmenbedingungen weiter so zu gestalten, dass Wohnraum wieder bezahlbar wird“, sagt Rosenberg. Entsprechend intensiv thematisierte der VSE aktuelle Wirtschaftsprognosen, laut derer die nachlassende Weltkonjunktur die deutsche Wirtschaft weiter ausbremst. Steigende Lohnkosten belasten einerseits, während andererseits vor allem MINT-Berufen (darunter Meister, Techniker, Maschinen- und Fahrzeugtechnik) der Nachwuchs ausgeht. Insgesamt, so Rosenberg, befinde sich das Land seit fünf Jahren in multikrisenbedingter Schockstarre. Vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, waren Susanne Funk und Walter Nelles ins südwestpfälzische Hornbach gereist. Funk vermeldete „Aktuelles aus Berlin“, sprach zum Stand der Ampel-Regierung in Sachen Gesetzgebungsverfahren, Strategieentwürfen in Sachen Kreislaufwirtschaft sowie zur aktuellen Rechtsprechung. Außerdem ermutigte sie zur Teilnahme am MIRO- Nachhaltigkeitspreis 2025, denn die Bewerbungsfrist endet erst am 15. November 2024. Die Steine- und Erdenindustrie im VSE-Verbandsgebiet verzeichnete 2023 eine ganzjährig negative Entwicklung, u. a. bedingt durch weniger Bauanträge. Besonders schwer dabei fallen die anhaltend niedrigen Baugenehmigungen ins Gewicht, da sie als Indikator für die zukünftige Bauaktivität gelten. In Hessen (H) und Rheinland-Pfalz (RLP) gingen laut Verbandsstatistik aus dem Jahr 2023 folgende Zahlen für den Bereich Kies und Sand hervor: Der Umsatz betrug 24,8 Mio. Euro (H) bzw. 33,4 Mio. Euro (RLP), was +3,5 % (H) bzw. -7,3 % (RLP) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Produktion lag bei 2,2 Mio. t (H, -13,6 %) bzw. 3,3 Mio. t (RLP, -14,9 %). Da sich der Regionalplan Südhessen derzeit in der Neuaufstellung befindet, sind alle Unternehmen der Sand- und Kies-Industrie aufgefordert, ihre Interessen rechtzeitig geltend zu machen und gegenüber der Landesplanung zu kommunizieren. Ein kommunikativer Treffpunkt war auch der Rohstofftag Rheinland-Pfalz am 4. Juli 2024 in Speyer mit dem Titel „Die Energiewende als Chance für die Rohstoffwirtschaft“ – inklusive VSE-Gastgeschenk, einer Bundsandsteinbank für den Stadtpark Speyer. Das große Thema der Fachabteilung Recyclingbaustoffe Hessen – Rheinland- Pfalz ist und bleibt die EBV, die einfach, praxisnah und rechtssicher umgesetzt werden muss. Dabei hilft die Initiative „100pro Recycling“ mit Infoveranstaltungen, aber auch der FAQ des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz. Aktuell werden auftretende Probleme und Fragestellungen rund um die EBV-Umsetzung gesammelt, um in den laut Gesetzgeber vorgesehenen Evaluierungsprozess einzufließen. Die VSE-Informationsflüsse sind vielfältig und umfassend, ob als Info-Treff zu Floating-PV und Seethermie, als Teil der Verbändeinitiative Groß- und Schwerraumtransporte oder als Stellungnahme zum neuen Landes- und Entwicklungsprogramm (LEP V). Eine Social-Media-Kampagne soll gegen gezielt negative Berichterstattung zur Fortschreibung des südhessischen Regionalplans vorgehen und sie entkräften. Ein voller Erfolg war eine Rohstoffpolitik-Pressekonferenz im Hessischen Landtag zu den negativen Auswirkungen des Bannwaldgesetzes und beschleunigter Genehmigungsprozesse für die Gewinnung, wie das Medienecho zeigt. Nicht zuletzt standen parlamentarische Gespräche und Ortstermine mit Landes- und Bundespolitik an, hervorgegangen „durch das Engagement unserer Mitglieder“, wie Philipp Rosenberg betont. Dafür dankte er allen Beteiligten, denn „erst der persönliche Einsatz erhöht unmittelbar und unersetzbar die Glaubwürdigkeit des Verbandes“. www.verband-steine-erden.de 6 | 2024 GESTEINS Perspektiven

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