54 WÄGETECHNIK MATERIALVERWIEGUNG Hydraulische Baggerwaage „Die Genauigkeit ist entscheidend, und die ist bei unserer neuen hydraulischen Baggerwaage WK60 extrem hoch“, schwärmt Vertriebsleiter Stephen Lüdiger vom neuen Produkt des Südlohner Unternehmens Pfreundt, Mitglied im WFZ Ruhr. Die Waage im Bagger ermöglicht die Materialverwiegung direkt im Arbeitsprozess. „Diese enorme Flexibilität ist wichtig – mit unserer Waage kann man immer und vor allem richtig wiegen“, erläutert Stephen Lüdiger. Der hydraulische Wiegevorgang funktioniert mit höchster Genauigkeit, auch unter extremen Bedingungen und mit einer Abweichung von lediglich 3–5 %. Die herstellerunabhängige Lösung kann in ganz unterschiedliche Bagger mit Monoauslegern verbaut werden. Montiert und justiert ist sie an nur einem Tag. Eine Baggerwaage sorgt stets für Transparenz beim Materialfluss im Arbeitsprozess, sodass logistische Produktionskapazitäten optimal ausgenutzt werden. Erste Tests fanden im Sommer 2023 statt, seit November 2023 ist sie im Verkauf. In Südafrika, Finnland und Österreich sei die WK60 schon im Einsatz. Kunden berichten von der einfachen und unkomplizierten Handhabung des Produkts im täglichen Gebrauch. Mit der Einführung der hydraulischen Baggerwaage umfasst das Produktportfolio von Pfreundt nun 16 individuelle Wiegelösungen. „Wir bieten Kunden und Händlern auch Schulungsblöcke zur neuen Baggerwaage“, sagt Lüdiger. Als Begründer mobiler Wiegesysteme bietet Pfreundt seit über 40 Jahren mobile und stationäre Wiegesysteme, die Kosten reduzieren, Prozesse optimieren und Wettbewerbsvorteile schaffen. Diese Lösungen sind vielseitig einsetzbar und von innovativem Mehrwert. Egal ob Abrollkipper, Bagger oder Frontlader. Auch solche für Schüttung, Absetzkipper, Band- oder Staplerwaage sind mit von der Partie. Teleskoplader, Dumper und Radlader profitieren ebenfalls von dem Portfolio. Messbar sind ferner Achslast, Fahrzeuge und Aufbauten. Auch ein Überlast-Kontrollsystem hat Pfreundt im Angebot. www.pfreundt.de DIREKT IM ARBEITSPROZESS ist die Materialverwiegung möglich. Foto: Pfreundt GESTEINS Perspektiven 5 | 2024
VERLÄSSLICH DOKUMENTIERT: Jede Materiallieferung wird dank automatisiertem Wiegeprozess exakt festgehalten. Foto: Ulrich Matthias WIEGESOFTWARE Alles automatisiert Der Wiegeprozess umfasst Anmeldung, Kennzeichen- und Ladungserkennung und die Lieferscheinausgabe. Läuft diese Prozesskette automatisch, spart das Zeit und Aufwand. Eine Lösung dafür bietet die Wiegesoftware RW 65 der Rüdiger Wöhrl GmbH. Sie kommt bei der Strabag Umwelttechnik zum Einsatz, deren Lieferbetrieb auf den beiden Deponien Schorndorf und Backnang damit größtenteils automatisch läuft. Für die dortige Rekultivierung muss jede Materiallieferung verlässlich dokumentiert werden, weil für jede Materialschicht andere Anforderungen gelten. Die Eingangsprüfung umfasst chemische und bodenmechanische Messungen sowie optische Dokumentationen. Letztere steuert die RW 65 bei der Wiegung automatisch. Eine Kamera erfasst das Kennzeichen, die zweite erstellt ein Bild der Ladung. Die Informationen verarbeitet die Software automatisch und ordnet sie den jeweiligen Kunden, Baustellen und Lieferanten zu. Fahrer melden sich per QR-Code an der Selbstbediensäule an, bestätigen oder korrigieren das eingescannte Kennzeichen. Jede Wiegung samt Wiegeschein-Ausgabe läuft vollautomatisch. Das spart Personal, Kosten und schafft Flexibilität. Theoretisch ist mit dem RW- 65-System ein 24/7-Betrieb möglich. Zur Vielzahl an Auswertungsmöglichkeiten gehören jene nach bestimmten Fahrzeugen, Materialien oder Kunden. Die Daten können wahlweise als PDF oder im csv-Format exportiert werden. Der Versand der Wiegescheine erfolgt automatisch durch das System, wobei die Säule auch Schwankungen der Internetverbindung ausgleicht und ggf. auf ein stärkeres Signal wartet. Bis dahin werden die Daten lokal abgespeichert. www.strabag.de www.ruediger-woehrl.com
E 43690 Ausgabe 5 | 2024 WIRTSCHAFT
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