26 MACH MAL WAS AUF ÜBER DREI HEKTAR erstreckt sich die 5,6-MWp- PV-Anlage im Holemans-Kieswerk Ellerdonk. Fotos: Holemans Nachhaltiger Nutzen Mitte Mai ist im Holemans-Kieswerk Ellerdonk (Wesel-Bislich) die mit 5,6 MWp installierter Leistung bis dato größte schwimmende Photovoltaik-Anlage NRWs offiziell in Betrieb genommen worden. Beim Festakt mit 60 geladenen Gästen sprachen Landrat Ingo Brohl, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Holemans-Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans. Die Anlage ist 3,1 ha groß und erzeugt knapp 5 Mio. kWh erneuerbarer Energie, was in etwa dem Bedarf von 2000 Haushalten und einer Einsparung von 2100 t CO 2 /a entspricht. Für die Holemans-Gruppe ist es die zweite Anlage dieser Art nach dem Kieswerk Hochfeld in Issum mit 514 kWp. Weitere sind zwar in Planung, ihre Realisierung hängt jedoch ganz entscheidend von der weiteren Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen ab. In seiner Festrede sprach Michael Hüging-Holemans die Herausforderungen auf dem Projektweg an: „Wenn Frau Ministerin Neubaur uns auf ihrer Sommerreise als ‚Vorreiter der Energiewende‘ bezeichnet hat, so können wir das Lob in Dankbarkeit, aber auch aus tiefster Überzeugung annehmen. Nicht nur die Investition von etwas über 5 Mio. Euro ist ein klares Signal in die nachhaltige Energieversorgung des Standorts, auch mit der Genehmigung dieser Anlage haben wir absolutes Neuland beschritten.“ Zum Hintergrund: Über vier Jahre hatte das Unternehmen mit unterschiedlichen Behördenvertretern einen – bislang fehlenden – Weg zur Genehmigung dieser Anlage erarbeitet. Dann musste alles plötzlich ganz schnell gehen: Das zwischenzeitlich beschlossene ‚Osterpaket‘ der Bundesregierung mit seinen hohen Auflagen drohte das fertig durchgeplante Projekt scheitern zu lassen. Doch eine beherzte Zusammenarbeit von Weseler Genehmigungsbehörden und Holemans realisierte die Genehmigung punktgenau eine Woche vor Inkrafttreten des Osterpakets. Deshalb galt der Dank des Holemans-Geschäftsführers sowohl seinem Genehmigungs- und Projektteam als auch den anwesenden Vertretern der Weseler Kreis- und Stadtverwaltung. Landrat Ingo Brohl nahm den Dank stellvertretend entgegen und hob hervor: „Die Installation von Solar-Modulen auf bestehenden Gewinnungsgewässern schafft einen nachhaltigen Nutzen ohne zusätzlichen Flächenverbrauch.“ Die sinnvolle Nachnutzung der großzügig dimensionierten Anlage nannte er ein kreisüberschreitendes „Leuchtturm-Projekt“. Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp fokussierte die Bedeutung der Holemans-Anlage für die Region: „Wesel verfügt über eine Vielzahl von Gewässern. Wir wünschen uns von Bund und Land mehr Handlungsspielraum, um weitere Photovoltaik-Projekte schnell anschieben zu können.“ Abschließend betonte Holemans- Geschäftsführer Hüging-Holemans die doppelte Schlüsselrolle der Gewinnungsbetriebe in der Energiewende: Einerseits sind regional verfügbare mineralische Rohstoffe unverzichtbar (pro Windradfundament werden allein 2200 t Sand und Kies benötigt), andererseits schaffen schwimmenden PV-Anlagen einen enormen Zubau von Kapazitäten erneuerbarer Energien ohne weiteren Flächenverbrauch. www.holemans.de DIE FEIERLICHE INBETRIEBNAHME mit (v. l.) Holemans Geschäftsführer Michael Hüging- Holemans, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Ladrat Ingo Brohl. GESTEINS Perspektiven 5 | 2024
MACH MAL WAS 27 LANG ERSEHNTE ÜBERGABE Grünes Licht für grünen Strom WENN 14 SICH FREUEN: Beim Überreichen der Genehmigung strahlten (v. l.) Alexander Kraus, Rolf Enderle, Sebastian Oser, Dr. Benedikt Ortmann, Simone Lilienthal, Raphael Kempf, Landrat Prof. Dr. Christian Dusch, Klaus Eckert, Thorsten Volkmer, Hartmut Oesten, Maximilian Kern, Helmut Schorpp, Jürgen Kniehl und Werner Hermann. Fotos: Kieswerk Wilhelm Stürmlinger & Söhne Nun ist es offiziell: Die gehobene Wasserrechtliche Genehmigung des Landratsamts Rastatt für die größte Schwimmende Solaranlage Deutschlands in Durmersheim wurde überreicht, es kann losgehen. Die Anlage wird auf dem Baggersee der Firma Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co. KG errichtet und sauberen Strom für rund 13.000 Menschen erzeugen. Das entspricht der gesamten Bevölkerung von Durmersheim. Auf einer Fläche von 7,25 ha soll sie 13,91 MWp Leistung erbringen. Der Baubeginn ist auf den Frühsommer 2025 datiert, die Inbetriebnahme auf den Spätsommer 2025. Behörden und die Projektpartner, darunter BayWa und die Bürger-Energiegenossenschaft Durmersheim (BEG), kooperierten für das Projekt vorbildlich. Bürgermeister Klaus Eckert nennt Durmersheim einen „Leuchtturm der Energiewende“. Dem stimmt Kieswerk-Geschäftsführer Thorsten Volkmer zu: „Es gab keine Leitfäden für so ein großes Projekt, aber gemeinsam mit unseren Partnern und den Behörden haben wir es geschafft. Nur 5 % des erzeugten Stroms benötigen wir selbst – der Rest steht der Allgemeinheit zur Verfügung.“ Schwimmende Solaranlagen vereinen viele Vorteile in sich: Sie schonen Landflächen, erzeugen Strom effizienter dank Kühlung durch den See, weisen eine höhere Lebensdauer der Solarmodule auf und wirken sich positiv auf die lokale Wasserökologie aus – ohne negativen Einfluss auf Flora und Fauna. „Leider“, so Volkmer, „bleibt ein kleiner bitterer Beigeschmack, weil gemäß der noch aktuellen Gesetzgebung die schwimmende Solaranlage nur auf 15 % der Wasseroberfläche errichtet werden darf. Jedoch besteht Einigung unter allen Beteiligten, die Anlage größer bauen zu wollen, wenn es der Gesetzgeber ermöglicht. Die im Vorfeld geplanten 30 % bleiben das Ziel.“ Entsprechend vorausschauend ist der Bebauungsplan angelegt, sodass ohne ein erneutes bebauungsplanrechtliches Genehmigungsverfahren zügig die schwimmende Solaranlage erweitert werden kann. Die nächsten Schritte sind nun die Anpassung des Flächennutzungsplanes sowie die Entnahme der Fläche der schwimmenden Solaranlage aus dem Bergrecht durch das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau. Die Betreibergesellschaft investiert für die schwimmende Solaranlage auf dem Stürmlinger See insgesamt ca. 15 Mio. Euro in Durmersheim. www.kies-beton-ag.de SO DER PLAN: Die eingezeichnete Fläche entspricht der FPV. 5 | 2024 GESTEINS Perspektiven
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