80 BAGGER & RADLADER BOLIDE AR 680, erklärt von Holger Wagner. Beim Spitzenmodell sind Heck und Kabine so abgestimmt, dass Menschen im Gefahrenbereich erkannt werden. Aufbruch in die große Klasse Die Atlas Weyhausen GmbH gehört zu den renommierten Herstellern mit langer Tradition in Deutschland. Seit mehr als 50 Jahren werden im Landkreis Oldenburg südwestlich von Bremen Baumaschinen hergestellt. Besonders mit seinen kompakten Radladern hat sich der mittelständische Hersteller über die Jahrzehnte einen Namen gemacht. In diesem Jahr folgte eine Modelloffensive mit der Einführung einer Baureihe oberhalb der 13-t-Klasse. Seit 1971 ist das Werk in Wildeshausen Zentrum der Radladerfertigung, die traditionell das Rückgrat der Produktion darstellt. Schon bislang war der Hersteller bekannt für die Vielfalt seiner Fahrzeugpalette. Mit 17 Modellen in den Größenklassen zwischen 2,5 und 15 t Dienstgewicht gehört das Angebot, das auch Schwenklader und Teleskoplader umfasst, zu den umfangreichsten am Markt. Dabei sieht sich Atlas Weyhausen als Nischenanbieter im besten Sinne. Neben einer Serie von Walzen, die seit 2005 das Angebot erweitert, konzentriert sich der Hersteller auf seine Kernkompetenzen des Radladerbaus und setzt konsequent auf die Fortentwicklung der Baureihen in eigener Regie sowie auf eine hohe Fertigungstiefe. Das umfasst sogar den Stahlbau. Er wird über das eigene Tochterwerk Kapos Atlas in Ungarn durchgeführt, das bereits seit den 1980er-Jahren für Atlas Weyhausen arbeitet und seit Anfang der 1990er-Jahre zum Unternehmen gehört. Hier entstehen unter anderem Rahmen und Hubgerüst, die in der Wildeshausener Konstruktionsabteilung vorgegeben werden. Auch eigene Schaufeln für die Radlader werden dort produziert. In dieser Kombination aus langer Tradition und ausgeprägter Erfahrung werden in Wildeshausen auch neue Modelle entwickelt. So begann bereits 2014 die Umsetzung eines ersten Fahrzeugs oberhalb der 13-t-Klasse. Marketingleiter Holger Wagner erklärt: „Die Idee war schon lange präsent. Bereits in den 1990er- Jahren war eine Erweiterung der Radladerreihe in größere Klassen angedacht. Nachdem die ersten Versuchsmodelle entstanden waren, wurde das Projekt noch einmal verworfen. Aber im Prinzip wussten wir, dass wir das konnten.“ Als schließlich das Pflichten- und Lastenheft des neuen Modells ausgearbeitet war, konnte 2017 die Fertigung anlaufen. Was noch unter dem Markennamen Atlas aus der Taufe gehoben wurde, kam als Weycor 250e auf den Markt, denn 2015 führte Atlas Weyhausen den Markennamen Weycor für seine Produkte ein. Erfolgreicher Auftritt Der neue Radlader fand sofort große Beachtung in der Branche. In mehrfacher Hinsicht erwies sich der Weycor 250e als gelungener Wurf. Neben den GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/2019
BAGGER & RADLADER 81 „Die diesjährige bauma hat den richtigen Rahmen geboten, um unsere Weiterentwicklungen und Qualitätsstandards zu kommunizieren. Im Radladersegment haben wir eine der umfangreichsten Modellpaletten „Made in Germany“ am Markt. Dass wir vor Kurzem unser Portfolio nach oben bis in die Klasse über 14 t mit mehreren Modellen erweitert haben, konnten wir sehr erfolgreich vermitteln.“ Holger Wagner, Marketingleiter Weycor Konstrukteuren war ein Industriedesigner am Konzept beteiligt. Dessen Ideen waren offensichtlich so bestechend, dass sich der Radlader hochkarätige Preise verdiente. Neben dem iF Design Award 2017 gab es für den Weycor 250e auch den German Design Award 2018. Bei Konstruktion wie Design wurde strikt nach der Devise „form follows function“ verfahren. Dabei standen Übersichtlichkeit sowie Sicherheit im Fokus, wie Holger Wagner erläutert: „Die eigens entwickelte Kabine und das neu gestaltete Heck harmonieren so perfekt, dass etwa ein unmittelbar hinter dem Fahrzeug stehender Mensch vom Fahrersitz aus gesehen werden kann.“ Die beste Übersicht in der Klasse auch nach vorn wurde mit einer vertikal wie horizontal optimal gewölbten einteiligen Scheibe realisiert. Für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen wie etwa in Gewinnungsbetrieben sind die Kabinen der XXL-Klasse Rops/Fops zertifiziert. Großes Potenzial Als noch überzeugender stellten sich die inneren Werte heraus. Die Serienversion des Weycor 250e erwies sich in der Praxis als so gelungen, dass der Hersteller auf diesem Potenzial weiter aufbaute, um eine neue Fahrzeugklasse auf den Weg zu bringen. Im Ergebnis dessen wurde auf der bauma 2019 die XXL-Baureihe offiziell vorgestellt. Deren Spitzenmodell ist der Weycor AR 680 mit einem Dienstgewicht von 14,9 t und mit Standardschaufeln bis 2,9 m³. Die Erweiterung der Baureihe fußt im Wesentlichen auf zwei Säulen: Zum einen verfügt der verwendete Stufe-V-Deutz-TCD-6.1-Motor über ausreichende Reserven, um bei den Weycor-Modellen in mehreren Leistungsstufen bis 218 PS eingesetzt zu werden. Mindestens genauso wichtig ist die Grundkonstruktion hinsichtlich ihrer Standfestigkeit und der damit verbundenen maximalen Kipplasten, dank eines eigens entwickelten Stahlrahmens für einen betont tiefen Schwerpunkt in Zusammenhang mit dem tief im Rahmen eingebetteten Sechszylinder. In der Folge baut auch die Abgasreinigung bestehend aus der Kombination von DOC, DPF und SCR nicht so hoch auf, was wiederum das intelligente übersichtliche Design erst ermöglichte. Hier schließt sich der Kreis eines in sich harmonisch abgestimmten leistungsstarken Gesamtkonzepts. FERTIGUNGSTIEFE: Selbst die Rahmen der schweren Radlader werden in der eigenen Stahlbaufertigung hergestellt. Der tief im Rahmen sitzende Motor sorgt in Verbindung mit den verstärkten Starrachsen für Standsicherheit und Geländegängigkeit. Eigene Leistungsstufen Die Verantwortlichen in Wildeshausen sind selbstbewusst überzeugt von ihrem ausgereiften Konzept und vertrauen auf ihre Leistungsfähigkeit, die Messlatte im Wettbewerb ein wenig höher hängen zu können. Die Kombination aus Motor und Rahmen wird zu einem Gesamtfahrzeug gefügt, das beim Spitzenmodell Weycor DAS TEILELAGER bildet das logistische Rückgrat für die gesamte Produktion. Per automatisiertem Tablar stehen mehr als 18.000 Kleinteile schnell bereit. Fotos: bwi 5/2019 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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