58 NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG Schwachstelle am Nasssieb ausgeknipst Bei Nassabsiebungen ist die Verrohrung der Bebrausung feststehend. Mehrdeck-Siebmaschinen verfügen daher über Öffnungen in der Seitenwand, um die Rohre für die Bebrausung des Unterdecks hindurchzuführen. Wird diese Öffnung nicht richtig abgedichtet, treten Siebgut und Wasser aus der Maschine aus. Folgen solcher Undichtigkeiten sind Fehlkorn, Verschmutzungen der Anlage und Rost durch an der Seitenwand herunterlaufendes Wasser. Doch dieser Schadensfall lässt sich verhindern. Üblicherweise werden zur Abdichtung der erwähnten Öffnungen Faltenbälge aus Gummi eingesetzt. Allerdings kommt es in deren Falten üblicherweise zu Materialansammlungen durch eingespültes Siebgut. Ein Schaden ist vorprogrammiert: Durch die Bewegung der Maschine – und damit des Faltenbalgs – scheuert das Siebgutgemisch den Gummi allmählich durch. Dieser Risikoquelle nahm sich Isenmann auf Anregung eines Kunden bereits vor etlichen Jahren an, um für und mit dem Kunden nach einer Lösung zu suchen. Das Ziel war klar: Es galt, eine Möglichkeit zur Abdichtung zu finden, die bei gleicher Dichtungsleistung eine höhere Standzeit aufweist als ein Faltenbalg aus Gummi. Vorzugsweise sollte dies auch dadurch erreicht werden, dass sich Material nicht mehr innerhalb des Bauteils ansammeln kann. Die von Isenmann daraufhin konzipierte und patentierte Lösung ist der bereits 2011 vorgestellte Gaiter. Er basiert auf dem gleichen Funktionsprinzip wie der Faltenbalg, besteht jedoch aus widerstandsfähigem und dauerelastischem Polyurethan. Auf Falten kann vollständig verzichtet werden, sodass es zu keinen schädlichen Materialansammlungen mehr kommt, da das Siebgut, ohne schädigend wirken zu können, zurück auf das Siebdeck gleitet. Die Gaiter werden grundsätzlich in zwei verschiedenen Bauarten gefertigt. Einerseits gibt es Soft-Gaiter, die den herkömmlichen Faltenbalg ersetzen. Sie werden aus einem durchgängig weichen Polyurethan gefertigt. Daneben gibt es die regulären Gaiter, die direkt in einen Lochausschnitt in der Seitenwand der Siebmaschine eingeschlagen werden. Der Vorteil dabei ist, dass auf den verschweißten ZEITREIHE DES VERSUCHS zur Standfestigkeit von Gaitern. Dargestellt sind dieselben Gaiter, von Neuzustand nach dem Einbau (2012) bis kurz vor dem Ausbau (2018). Deutlich wird, dass sich das Material mit dem Alter zwar stärker verformt, wobei jedoch keine Rissbildungen zu erkennen sind. Foto: Isenmann Rohrflansch an der Seitenwand, und damit einen typischen Schwachpunkt der Maschine für Rostbildung, verzichtet werden kann. Um einen optimalen Sitz bei hoher Flexibilität zu gewährleisten, werden zwei unterschiedliche spezielle Polyurethan- Mischungen vergossen: hartes PU im Bereich der Seitenwand und weiches im konischen Bereich. Für Öffnungen, an denen temporär keine Bebrausung verbaut ist, gibt es auch Blind-Gaiter. Diese werden als Blindstopfen ebenfalls in die Seitenwand eingeschlagen. Selbstverständlich sind alle Polyurethan-Mischungen sowohl hydrolyseals auch mikrobenresistent und damit bestens für den Bereich der Nassabsiebung geeignet. Die Gaiter sind für alle gängigen Siebmaschinentypen kurzfristig lieferbar. Sonderformen werden vom Hersteller individuell in Abstimmung mit Betreibern gefertigt. Inzwischen setzen einige Siebmaschinenhersteller Gaiter bereits werksseitig ein. Einer der ersten Anwender der Lösung war die Felix Mitter Bau GmbH in Österreich, bei der in Zusammenarbeit mit Isenmann auch ein Langzeittest durchgeführt wurde. Die Standzeit von Gummi-Faltenbälgen lag in der Vergangenheit an der Testmaschine bei rund acht Monaten. 2012 wurden stattdessen die Gaiter eingebaut und in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Nach sechs Jahren Betriebszeit wurde der Test 2018 abgebrochen, denn die Gaiter sprachen längst für sich selbst. Im Zeitraum von sechs Jahren hätten früher neun Sätze Faltenbälge genutzt werden müssen, um Schäden wie oben beschrieben abzuwenden. Folglich wurden acht Stillstände der Anlage durch die Gaiter verhindert. Deren lange Standzeit ist dabei keine Besonderheit, sondern vielmehr die Regel. Deshalb wollen Anwender, die auf Gaiter umgerüstet haben, verständlicherweise nicht mehr zum Faltenbalg zurück. (bwi) www.isenmannsiebe.de GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/2019
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG 59 FEUCHTER FEINSAND Sicherer Materialabzug auch bei hohem Wasseranteil Der Materialabzug von Feinsand mit hohem Wasseranteil in Aufbereitungsanlagen ist häufig für Probleme und Ausfälle der Anlage verantwortlich. Wenn etwa die Absperrorgane eines Feinsandsilos und die Entwässerung in den dort verbauten Dosierbandkombinationen bei Wasseranteilen von etwa 20 % nicht zuverlässig arbeiten, treten Feinsandanteile mit Wasser aus dem Absperrorgan unkontrolliert aus und ERFOLGREICH IM EINSATZ: Mit dem Dosierband wird in Kieswerken und Quarzsand- sowie Feinsandaufbereitungen auch Feinstmaterial kontrolliert abgezogen, dosiert und der Materialstrom sicher geregelt. Fotos: Wöhwa führen zu erheblichen Verschmutzungen und im Extremfall zu Ausfällen der Abzüge. Wöhwa hat dafür eine sichere Lösung gefunden. Diese besteht im Abdichtschiebertyp 08 und dem zusätzlichen Entwässerungskasten mit Verrohrung. Beides zusammen ergibt ein zuverlässig arbeitendes Abdichtsystem, das seinen Platz direkt über dem Dosierband findet und über das kontrolliert die abzuziehende Materialmenge Schmutzwasser die Oberkammer, breitet sich auf der gesamten Filterfläche aus, setzt den Partikel auf dem Filterband oder -vlies ab, um dann als Filtrat in die Unterkammer abzufließen. Mit Anstieg des Durchflusswiderstandes bei dichter werdendem Filterkuchen nimmt der Gegendruck in der Filterkammer zu, bis ein erreichter Grenzwert (Enddruck) die Beschickung mit Schmutzwasser unterbricht und eine Regeneration einleitet. Mit Druckluft wird verbliebene Flüssigkeit aus dem Filtersystem herausgepresst. Anschließend öffnen sich seitliche Klappen, um das Band mit Filterkuchen herausfahren zu lassen. Nach Abstreifen des Materials gelangt das Band sauber auf der anderen Seite wieder hinein. Die Klappen schließen und der Prozess setzt sich automatisch fort. Das Filtersystem gilt als äußerst wartungsarm, da Begesteuert oder geregelt werden kann. Mit dem Entwässerungskasten, der sich über dem Doppelflanschabdichtschieber befindet, kann der Wassersack im Material direkt abgeleitet werden. Dieser Entwässerungskasten verfügt dafür über eine erheblich größere Entwässerungsfläche (Edelstahl-Spaltsiebe) als konventionelle (entwässerte) Dosierschieber. Dank des Verrohrungsanschlusses der Entwässerungen am Gerät kann auch das im Material befindliche Wasser aus dem Silo kontrolliert abgeleitet werden. Zusätzlich befindet sich an jeder Entwässerungsstelle ein Reinigungsstutzen, über den die Spaltsiebe gereinigt werden. Frei zugängliche, einstellbare Abdichtungen des Schieberblattes und ein komplett dichter Anschluss an den Entwässerungskasten sowie das darunter anschließende Dosierband machen eine sichere Entwässerung möglich, bei der ein unkontrollierter Austritt von Feinsand verhindert wird. www.woehwa.com DRUCKBANDFILTER Effizient bei feinen Partikeln Bei der Filtrierung von Prozesswässern ist neben einem hohen Reinheitsgrad auch ein großer Durchsatz gewünscht. Sind noch dazu überwiegend feine Partikel herauszufiltern, stellen Druckbandfilter wie die des baden-württembergischen Filterspezialisten Leiblein ein gutes Mittel der Wahl dar. Gegenüber hydrostatisch arbeitenden Filtern wird bei diesem System im Filterprozess ein höherer Druck aufgebaut, was sowohl den Durchsatz wie auch die Entwässerung verbessert. Die spezielle Filtertechnik der Druckbandfilter, kurz DBF, operiert mit Endlos-Filtergeweben aus Kunststoff oder Filtervliesen, die individuell ausgelegt sind. Um die schon hohe Filtergüte zu steigern, kann der DBF noch zusätzlich mit Zellulose angeschwemmt werden. Das Filterprinzip folgt einem einfachen, wirksamen Ablauf. Ob als eigenständiges Kompaktgerät oder in Verbindung mit einer Zentralanlage, stets erreicht das gepumpte BAUPRINZIP des Leiblein-Druckbandfilters. Im Einsatz zur Erfassung feiner Partikel bilden sich regelmäßig standfeste Filterkuchen. dieneingriffe entfallen. Zu Testzwecken und Pilotversuchen stehen Geräte aus dem Leiblein-Mietpark zur Verfügung, die sich an konkrete Aufgabenstellungen anpassen lassen. www.leiblein.de 5/2019 GESTEINS PERSPEKTIVEN
E 43690 Ausgabe 5/2019 Offizielles
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INHALT 5 89 Wägetechnik: Ein Über
TREFFPUNKT 109 TERMINBLITZ Europa i
EINKAUFSFÜHRER - WER BIETET WAS? 1
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