14 WIRTSCHAFT INTERESSIERT verfolgten die VSE- und BÜV-HR-Mitglieder in den an einem Vormittag gebündelten Versammlungen die Berichte und Regularien. Schwieriges mit Ruhe meistern Unter allen Mitgliederversammlungen, die man im Laufe der Jahre als Beobachter besuchen kann, ist die der Fachabteilungen des Industrieverband Steine und Erden Neustadt/Weinstraße, VSE, bei allem reflektierten Engagement und nicht minder großen Problemen wie anderswo die unaufgeregteste. Das war auch in diesem Juni so, wo sich in bewährter Tradition die BÜV-MV direkt an- und ein externer Vortrag das Treffen abschloss. Zugegeben, der VSE, der die Interessen von Unternehmen verschiedener Mineralstoffsparten in Hessen sowie in Rheinland-Pfalz vertritt, ist im Vergleich zu anderen Einheiten ein kleiner Verband. Seine Stärke schöpft er jedoch aus der branchen- und länderübergreifenden Einbindung in das Konglomerat der Verbändegemeinschaft des Industriehauses Neustadt/Weinstraße (IVN). Kräfte sowohl überfachlich als auch überregional auf diese Weise zu bündeln, ermöglicht es dem VSE bei vergleichsweise niedrigen Mitgliedsbeiträgen, für die organisierten Unternehmen tätig zu werden. Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden der Fachabteilung Kies und Sand, Axel Rohr, verwies Geschäftsführer Heinrich Klotz hinsichtlich der Ziele, Arbeitsfelder und Ergebnisse im Berichtsjahr auf den vorliegenden Geschäftsbericht. Dort ist zu lesen, was sich eigentlich bundesweit wie ein roter Faden durchzieht, nämlich dass in Genehmigungsverfahren oder -bescheiden seitens der Genehmigungsbehörden immer neue Auflagen auftauchen, die zum Teil unberechtigt, missverständlich oder überzogen sind. Das betrifft nicht nur die Produzenten primärer mineralischer Rohstoffe sondern auch Baustoff- Recyclingunternehmen, die sich mit nicht umsetzbaren Forderungen konfrontiert sehen. Üblicherweise gelingt es Verbänden im Dialog für ihre organisierten Unternehmen praxisgerechte Klärungen zu erreichen, dennoch dürften weitere Verschärfungen in der Umweltgesetzgebung drohen. Hier mahnt der VSE ein breites Informationsnetzwerk von Verbänden verschiedener Ebenen und Genres an, um im Erfahrungsaustausch möglichst frühzeitig neue Probleme zu erkennen bzw. Lösungsansätze anderer erfolgreicher Akteure zu nutzen. Ein Ansatz, der vom Bundesverband MIRO durchaus befürwortet wird. Walter Nelles berichtete als stellvertretender MIRO- Hauptgeschäftsführer und Gast des Mitgliedsverbandes über aktuelle, nicht weniger schwierige Themen, die im Sinne der Branche auf EU- und Bundesebene derzeit im Fokus stehen. Ein Mitglied schilderte im Kontext zur aufkommenden Frage, welche Rolle die Branche in der Betrachtung der Bundespolitik spielt, welche Resonanzen er auf einen Vortrag beim Wirtschaftsrat der CDU bekam. Sein Fazit: Das Thema und die Botschaft der Branche wurden wohl nicht so recht verstanden, stattdessen aber wurde ihm gegen einen erklecklichen jährlichen Betrag eine Mitgliedschaft angetragen. Eine insgesamt eher irritierende Erfahrung für den bodenständigen Unternehmer. Vorsitzender Axel Rohr verwies abschließend darauf, dass Heinrich Klotz, nachdem er das Rentenalter erreicht hat, den Verband zum Jahresende verlassen wird. Seit 1983 ist er im Industriehaus beruflich beheimatet. 1998 übernahm der die Geschäftsführung der Steine- und Erden- sowie weiterer Baustoffspartenverbände. Nun, nach 36 Jahren, übergibt er seinem jungen Nachfolger Philipp Rosenberg, der anlässlich der MV vorgestellt wurde und gerade eine gründliche Einarbeitung erfährt, zum 1. Januar 2020 den Staffelstab. Dem Kurz-Dank und Beifall für Geleistetes schloss sich der Hinweis auf die würdige Verabschiedung des Verbands-Profis Heinrich Klotz zum Jahresende an. Zwar sagt dieser, er sei leise zum Verband gekommen und würde auch auf diese Weise gehen wollen, doch das werden ihm Vorstand und Mitglieder nicht durchgehen lassen. GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/2019
WIRTSCHAFT 15 Normen und Zertifizierungen In der Versammlung des Baustoffüberwachungsvereins Hessen Rheinland-Pfalz, BÜV HR, der mit 265 Roh- und Baustoffwerken in der Zertifizierung, darunter auch Nichtmitglieder, jährlich die Prüfzeugnisse von etwa 1000 Bauprodukten unter die Lupe nimmt, wurde deutlich, welchen Stellenwert die Zertifizierung und Güteüberwachung mittlerweile besitzen. Geschäftsführer Ludger Benson informierte zudem zum Stand und zu Unklarheiten im Bereich der deutschen und europäischen Normung. Für Gesteinskörnungen und Gemische gelten weiterhin unverändert die alten, bisher gültigen Normenfassungen, ohne dass Fortschritte im Sinne einer zielführenden Normungsarbeit im Moment erkennbar wären. Allgemeine Unsicherheit durch die Rechtsprechung vom Europäischen Gerichtshof, die nationale Regelungen zu Bauprodukten nach harmonisierten Normen, also zu Bauprodukten mit CE-Kennzeichnung, für unzulässig ansieht, scheint der Hauptgrund für den Stillstand zu sein. Knifflig erweist sich das vor allem beim Thema AKR. Nach dem Wegfall des Übereinstimmungsnachweises „ÜZ“ für Gesteinskörnungen für Beton nach EN 12620 mit Alkaliempfindlichkeitsklasse hat der Deutsche Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) eine Stellungnahme GELEITET wurden die Versammlungen von den jeweiligen Geschäftsführern Heinrich Klotz (l.) und Ludger Benson. verfasst. Danach soll die regulatorische Lücke im Zertifizierungssystem gemäß Alkali-Richtlinie nun per freiwilliger Produktzertifizierung durch eine „Qualifizierte Stelle“ in Verbindung mit einer „Qualifizierten Prüfstelle“ kompensiert werden. Der BÜV HR hat als „Qualifizierte Stelle“ entsprechende Zertifizierungen in seinem Einzugsbereich nunmehr aufgenommen. Damit ist die Kuh zumindest national erst einmal vom Eis. Was bleibt, ist der Eindruck, dass das EU-Normenwesen auch künftig für Überraschungen sorgen wird. Fliegende Informanten Das Drohnenwesen greift um sich und bringt eine Menge an Datenzugewinn, von der auch die Gesteinsindustrie profitiert. Heiko Mey, Inhaber und Gründer der Aeromey GmbH, stellte die erstaunlichen Möglichkeiten in seinem Vortrag „Drohnengestützte Erfassung von 3D- Vermessungsdaten für Kieswerke und Steinbrüche“ vor. Nun ist das Thema in KONTINUITÄT GESICHERT: Heinrich Klotz, Axel Rohr, Stefan Sehring und Philip Rosenberg (v.l.) Fotos: gsz Grundzügen zwar hinreichend bekannt, doch gerade kleinere Unternehmen in diesem Bereich sind so innovativ unterwegs, dass regelmäßig neue Möglichkeiten angeboten werden. Sehr interessant ist beispielsweise die Aufforstung per Drohne. Dabei transportiert das Flugobjekt Samenkapseln, die nach dem Auswerfen erst dann aufgehen, wenn der erste ergiebige Regen fällt und damit gute Bedingungen zur Keimung vorliegen. Eine im Vergleich zur Auspflanzung unheimlich wirtschaftliche Methode. Materialtransporte größerer Lasten sieht der Experte allerdings in frühestens zehn Jahren Realität werden. Kurz, knackig und inhaltsreich geht es auch bei der nächsten VSE- und BÜV-HR-Mitgliederversammlung zur Sache, die mit Sicherheit im Industriehaus Neustadt/Weinstraße und mit Wahrscheinlichkeit im Juni 2020 stattfinden wird. (gsz) www.verband-steine-erden.de KI: FLUCH ODER SEGEN? Bodenständige Themen verdienen intelligentes Handeln Die Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Saarländischen Baustoffindustrie fand im Mai in Homburg statt. VBS- Vorsitzender Jürgen Heinz reflektierte die derzeit günstige konjunkturelle Situation von Bauwirtschaft und Baustoffindustrie, wobei er dennoch die allseits bekannten, speziellen Probleme der Gesteinsindustrie nicht aussparte, die im April bereits Gegenstand beim höchst erfolgreichen „Branchentag Baustoffindustrie“ waren. Diese gemeinsam mit der IHK durchgeführte Veranstaltung erzielte eine erfreuliche Resonanz auch in den Medien und hat deutlich zur Sensibilisierung beigetragen, auch wenn klare Schlussfolgerungen und Ergebnisse daraus bei den dafür Zuständigen auf sich warten lassen. Als Gastreferent war Prof. Dr. Paul Lukowicz vom DFKI geladen, um zum Thema „Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen?“ Zukunftsvisionen zu vermitteln. Eine schöne Gegenwartsvision indes wäre durchaus erst einmal der Einsatz von „menschlicher Intelligenz“ im Zusammenhang mit dem Thema der künftigen Rohstoffverfügbarkeit im kleinen, aber eigentlich hoch rohstoffpotenten Saarland, denn künstliche Intelligenz wird dieses ganz essenziell-stoffliche Problem ganz sicher nicht über Nacht lösen können. (gsz) www.vbs-saar.de INTERESSANTER AUSBLICK in die schlaue Zukunft. Christian Ullrich (GF AGV Bau Saar, l.), Claus Weyers (GF VBS) und Jürgen Heinz (r.) mit dem Referenten Prof. Dr. Paul Lukowicz, der die Teilnehmer mit seinem Vortrag nicht nur informierte, sondern auch erstaunte. Fotos: VBS 5/2019 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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