58 VERLADUNG UND TRANSPORT Mit Stern(chen) Daimlers NFZ-Portfolio für den Bauverkehr gleicht einem Baukasten voller Möglichkeiten, die individuell auf unterschiedlichste Kundenwünsche antworten. Elektrifizierung spielt eine Rolle, aber natürlich auch Sicherheit. ROBUSTER TYP: Unter anderem als schwerer Kipper ist der Arocs erhältlich. Foto: Mercedes-Benz/Trucks Eine enorme Arbeitserleichterung bringt für Actros- und Arocs-Lkw, die vorwiegend auf der Straße unterwegs sind, aber gelegentlich einen Ausflug in schwieriges Gelände wie Baustellen und Steinbrüche unternehmen müssen, der zuschaltbare hydraulische Vorderradantrieb Hydraulic Auxiliary Drive (HAD) mit sich. HAD arbeitet bis zu einem Tempo von 30 km/h und erzeugt das nötige Maß an zusätzlicher Traktion, um beispielsweise auch auf rutschigen Wegen anspruchsvolle Steigungen zu bewältigen. Eine sprichwörtlich wegweisende Spezialität für harte Einsätze ist die Turbo-Retarder-Kupplung (TRK). Als Kombination aus hydraulischer Anfahrkupplung und Retarder in einer gemeinsamen Komponente ermöglicht sie auch unter hoher Last feinfühliges Anfahren und Rangieren selbst bei niedrigsten Geschwindigkeiten. Als Primärretarder entwickelt sie eine Bremsleistung von 350 kW. Gemeinsam mit der bis zu 475 kW (646 PS) starken High Performance Engine Brake sorgt die TRK für hohe Leistungsfähigkeit. Daimler hat erkannt, dass oftmals Details den Unterschied ausmachen. So ist es kein Wunder, dass zahlreiche Features das Arbeiten im Bauverkehr nochmals effizienter machen. Um zum Beispiel den Arocs noch belastbarer zu machen, wurde eine neue Vorderachse mit 10 t Achslast entwickelt. Das ermöglicht unter anderem den Verbau von größeren Kränen und Arbeitsgeräten. Als sehr hilfreich im Arbeitsalltag erweist sich auch das in den Actros- und Arocs-Baureihen sowie im e-Actros verbaute Multimedia-Cockpit mit zwei Farbdisplays als Herzstück des Human Machine Interface (HMI). Zusätzlich können Pop-up-Fenster den Fahrer warnen und bis zu zehn Meldungen konfiguriert werden. Im zweiten Display finden für die komfortable Integration von nicht sicherheitsrelevanten Aufbaufunktionen bis zu acht individuell wählbare virtuelle Schalter etwa für die Wechselbrücke ihren Platz. Angesichts der Tatsache, dass es in rohstoffgewinnenden Betrieben wie auch auf Baustellen oftmals eng zugeht, macht sich hier neben allen in den Lkw von Mercedes-Benz-Trucks verbauten Sicherheitssystemen ein Feature besonders bezahlt: die Mirror Cam, die anstelle der herkömmlichen Haupt- und Weitwinkelspiegel in den Actros- und Arocs-Lkw für den Verteilerverkehr optional und im e-Actros serienmäßig verbaut ist. Das Spiegelkamerasystem unterstützt den Fahrer unter anderem durch 10 cm kürzere Kameraarme pro Seite und neue Bildparameter in vielen Situationen im Straßenverkehr nun noch besser. Die Verkürzung der Kameraarme bringt unter anderem den Vorteil mit sich, dass die Fahrer sich beim Geradeaus-Rückwärtsfahren gegenüber der ersten Generation leichter tun. Das liegt insbesondere daran, dass die Perspektive der Mirror Cam nun der des gewohnten Glasspiegels noch ähnlicher ist, was wiederum die Umgewöhnung vom Spiegel auf die Mirror Cam erleichtert. Auch Kollisionen mit Objekten am Wegesrand können damit in der Regel vermieden werden. Darüber hinaus haben die Ingenieurinnen und Ingenieure von Mercedes- Benz-Trucks das Tone Mapping weiter optimiert. Dieser Prozess passt ein Bild so an, dass ein großer Bereich von Farbtönen auf einem Medium richtig angezeigt wird. Das zeigt sich nun vor allem in einer verbesserten Kontrastdarstellung. Die Evolution in der Farb- und Helligkeitsabstimmung des an sich schon sehr lichtstark ausgelegten Kamerasystems führt dazu, dass die Displays den für die Fahrsituation relevanten Bereich jetzt gerade auch unter lichtkritischen Bedingungen noch exakter abbilden können. Seit Jahren ist der Actros mit herkömmlichem Dieselmotor ein schweres Pfund im Bauverkehr, wenn es um den Transport von Schüttgütern hauptsächlich auf der Straße und gelegentlich im Gelände geht. Mittlerweile ist der Premium-Lkw auch mit batterieelektrischem Antrieb auf den Straßen unterwegs. www.mercedes-benz-trucks.com GESTEINS Perspektiven 4 | 2024
VERLADUNG UND TRANSPORT 59 TIEFLADER Sicherheit in Serie Das Produktprogramm von Zandt Cargo umfasst unter anderem Anhänger für Schwerlast, Erdbau, Entsorgung und Materialumschlag. Bei der Entwicklung neuer Ladungssicherungssysteme setzt Zandt auf maßgeschneiderte Lösungen, etwa auf zertifizierte aus- und umklappbare Zurrösen mit 10 t Zugkraft. Sie sind Serie an all ihren Tiefladern. Auf der Mawev Show 2024 feierte der Satteltieflader ST 480 seine Premiere. Er verknüpft mehrere Trägerkonzepte. Die 3D-Konstruktion und die Finite-Berechnungsmethodik ermöglichten es, dass die außen liegenden Längsträger im Hochbett mit dem Zentralkastenrahmen im Tiefbett für eine optimierte Tiefbettladelänge verbunden werden. Die Folge: weniger Gewicht, mehr Nutzlast. Weitere Vorteile liegen im größeren Durchschwenkradius für die Zugmaschine und höhere Einschlagwinkel für die gelenkten Achssysteme. Einsatzflexibilität beweist auch die Baureihe AT-P 300 BTA als 30-t- bzw. AT-P 400 BTA als 40-t-Drehschmelanhänger. Das Baukonzept verbindet die stirnseitige Aufnahme von Abrollbehältern nach DIN 30722 als Behälter-Transport-Anhänger BTA mit niedriger Plattformhöhe beladen von unter 900 mm für Baumaschinen. Das Ladespektrum als Kombi-Anhänger ist offen für 20"-Iso-Container als auch für Schalung und Ballast. Der Tandem-Kipper TAT-K 180 bietet mit 19 t und 5500 mm Ladelänge im Licht maximale Nutzlast für den Kippereinsatz. Das stellt die robuste und luftgefederte Rahmenausführung DURCHDACHTE DETAILS machen die Tieflieger von Zandt Cargo aus. Foto: Zandt mit Breitreifen sicher, aber auch Hardox-Boden und -Bordwände. Iso-20"-Container können bei geschlossenen Längsbordwänden transportiert, Baumaschinen mit Alurampen verladen werden. Der traktorgezogene Tandem-Dumper TD 240 ist für den schweren Einsatz in der Gewinnungsindustrie, dem Erdbau und dem Abraumtransport konzipiert. Sein Versprechen: bis zu 20 m³ und 32 t innerbetriebliche Nutzlast. Zur Serie gehören 30,5"-Reifen, Pendelachsen mit Nachlauflenkung und eine pneumatisch gefederte Zugdeichsel. Die beiden außen liegenden doppelwirkenden Kippzylinder haben 62 t Hubkraft bei nur 38 l/min und 200 bar Ölbedarf und 70° Kippwinkel. www.zandt-cargo.de 4 | 2024 GESTEINS Perspektiven
E 43690 Ausgabe 4 | 2024 NASS- & MO
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INHALT 5 68 Ein Messe-Lichtblick: D
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