36 AUFBEREITUNG Kleines Team mit großem Können für ausgezeichnete Qualitäten Die Tibe Zerkleinerungstechnik GmbH bündelt 55 Jahre Erfahrung in verschiedensten Segmenten der Aufbereitungstechnik. Was mit dem Vertrieb und der sukzessiven Eigenentwicklung von Maschinen wie Backenbrechern, Prallmühlen und Walzenbrechern sowie Anlagenplanung und -bau begann, entwickelte sich mit dem Anwenderbedarf stetig weiter. Ganz besondere Kompetenzen kann das Unternehmen im Refit-Segment für alle Arten stationärer und mobiler Brecher vorweisen. Kaum zu glauben, dass all das von einem nur sechsköpfigen Team, Chef inklusive, umgesetzt werden kann. VORHER UND NACHHER: Reparaturen und Restaurierungen an Stationärkomponenten und Mobilanlagen gehören zu den Königsdisziplinen der Spezialisten. Fotos: Tibe Redlham ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck. Hier wurde die Firma Tibe von Herbert Altmanninger, dem einstmaligen Geschäftsführer-Senior, gegründet. Geleitet wird sie inzwischen von dessen Sohn, Claus Altmanninger. Die Mawev-Show 2024 bot Gelegenheit, mit dem bodenständig-sympathischen Geschäftsführer ins Gespräch zu kommen. Während es dabei eigentlich vor allem um die Zerkleinerungseinheiten des Herstellerpartners DSP-Prerov, die Backenbrecher „Tipe“ aus Tibe-Eigenkonstruktion und die Mobileinheiten im Vertriebsprogramm gehen sollte, stieg unter anderem auch der Austausch wie von selbst in Richtung Refit-Kompetenzen. Was hier sowohl im Bereich mobiler Aufbereitungsanlagen als auch für Backen-, Prall- und Walzenbrechereinheiten aus Stationäranlagen geboten wird, ist hochrespektabel. Erstaunlich ist zudem, wie weit sich diese Kompetenzen bereits herumgesprochen haben. So reiste kürzlich eine alte, von harten Einsätzen massiv gezeichnete Mobilanlage für ihre Wiederbelebung extra aus Stralsund an. Warum aber wählen selbst deutsche Betreiber im hohen Nordosten einen Spezialisten in Oberösterreich? „Möglicherweise haben sich einige Ergebnisse unserer Arbeit weit herumgesprochen“, entgegnet Claus Altmanninger bescheiden. Dazu, wie diese Ergebnisse aussehen, findet sich auf der Unternehmenswebsite ein anschauliches Video, das die erstaunliche Verjüngungskur einer altgedienten, noch gelben Extec-Anlage filmisch dokumentiert. Vom Bewegtbild beeindruckt, vermutet man hinter dem dokumentierten Können mehrere Spezialabteilungen eines Mittelständlers mit wohl 60 Fachleuten. Dass stattdessen gerade einmal ein Zehntel, nämlich ein sechsköpfiges Team, so viel zu leisten imstande ist, erstaunt maximal. „Ich bin wirklich stolz auf meine Mitarbeiter, die sich weiterbilden, selbst zur Perfektion treiben und ein enorm hohes Können an den Tag legen“, freut sich Altmanninger wohl nicht zum ersten Mal über die Verwunderung seiner Gesprächspartner und lobt die Arbeit seiner Techniker Daniel Spießberger (technischer Zeichner/Arbeitsvorbereiter/Metalltechniker), Reinhard Weidinger (Metall- und Zerspanungstechniker) sowie Johann Gruber und Kevin Niederndorfer (Metall- und Schweißtechniker). Auch Anita Kresz-Reder, die als Sekretärin, Buchhalterin, Bürokauffrau und ständige Ansprechpartnerin im Interessens- und Servicefall alle Fäden zusammenhält, bekommt vom Chef Lob und Anerkennung. Die Erfolge der Firma und das sehr gute Betriebsklima sprechen dafür, dass die geschäftsführenden Altmanningers der Gründer- und die Folgegeneration beispielhafte Arbeitgeber sind. Anlagenbau mit Planung, Fließschemen und Kostenabschätzung Während der Bau komplett neuer Stationäranlagen für Gesteinsunternehmen in der jetzigen wirtschaftlichen Phase eine eher untergeordnete Rolle spielt, sind hier im Gegenzug vielfach Anpassungen, Ergänzungen und Modernisierungen gefragt. Für solche Fälle bietet Tibe von der Planung über die Komponentenfestlegung bis hin zur Montageüberwachung und Inbetriebnahme passende Lösungen. Gestützt werden die Möglichkeiten durch solide Ausrüster-Partnerschaften. Abgesehen von Komponenten verschiedener österreichischer und deutscher Partner, erweitert die seit 2019 bestehende Vertriebspartnerschaft für DSP Prerov- GESTEINS Perspektiven 4 | 2024
AUFBEREITUNG 37 Aufbereitungskomponenten, die Tibe im deutschsprachigen Raum übernommen hat, die Möglichkeiten zur Empfehlung absolut passgenauer Lösungen mit unterschiedlichsten Maschinen in Sachen Zerkleinerung, Nassaufbereitung und Klassierung. Vorortmontagen zählen seit jeher zu den erklärten Hauptaufgaben der Fachfirma. Für die Ausführung fahren die Spezialisten nicht nur quer durch Österreich, sondern auch in die angrenzenden Nachbarländer, um diverse Reparaturen und Umbauten vorzunehmen. Ein gut sortiertes Lager mit Verschleißteilen für eigentlich alle großen Marken im Zerkleinerungsbereich – bestehende ebenso wie längst verflossene – ist ein Garant für rasche Hilfe im Bedarfsfall. Die Königsdisziplin „aus Alt mach Neu“ im Sinne der Nachhaltigkeit Sicher herrscht kein Mangel an Anbietern für Wartungen und Reparaturen an Maschinen der Aufbereitungstechnik. In der Ausführung, den technischen Voraussetzungen und der Qualifikation dafür gibt es dagegen durchaus Unterschiede. Tibe ist für beinahe alle Reparaturen, Sanierungen und gar Restaurierungen an zerkleinerungstechnischen oder artverwandten Einheiten und Maschinen gerüstet. Zu den häufigsten Reparaturen an Zerkleinerungsmaschinen gehören Wechsel der reparaturbedürftigen Lagerungen entweder direkt vor Ort bei Auftraggebern oder, bevorzugt, in der firmeneigenen Werkstatt. Zahlreiche alte Rotore für Vertikalmühlen profitierten außerdem bereits von der Ausbesserung vorhandener Schäden am Rotor. Freilich ist bei sehr verschlissenen Rotoren immer abzuwägen, ob sich die Sanierung überhaupt noch lohnt. Die Redlhamer Spezialisten können das nach eigener Aussage in beinahe allen Fällen bejahen. Sind sie mit ihrer CNC- Schneidanlage doch in der Lage, alle Rohteile eines Rotors auszuschneiden, diese im Werk zu bearbeiten, zu einem neuen Rotor zusammenzuschweißen und den Verschleißschutz zu erneuern. Auch Backenbrecher, die nach etlichen Betriebsjahren häufig Gehäuse- und Reparaturen an Prallschwingen benötigen, profitieren von den Kompetenzen der Spezialisten, die sich auch mit hochpräzisen Aufschweißungen, bspw. als Alternative zur Anschaffung einer neuen Welle, und Stahlkonstruktionen aller Art bestens auskennen. Kurz gesagt: die Tibe-Fachleute sind in der Lage, jede Art Zerkleinerungsmaschine von Grund auf zu reparieren oder zu erneuern, um so Stationäranlagen im Detail oder auch im Ganzen zu ertüchtigen. Für den Mobilanlagenbereich steht stellvertretend die bereits erwähnte Extec-Restaurierung. Das Leistungsportfolio weist überdies Arbeiten wie Vorortmontagen, Lagerwechsel, die Fertigung von Stahlbauteilen und Unterstützungskonstruktionen wie Aufgabebunker, Ablaufschurren und Förderbandkonstruktionen nach Betreiberwunsch aus. Alles in allem ein Programm, das nach einem Drei-Schicht-Betrieb für die kleine Mannschaft aussieht. Doch das ist keineswegs der Fall. Hier wird zwar zügig, dennoch aber mit Ruhe und Sorgfalt gearbeitet. Wer die Qualität des Anbieters kennt und schätzt, ist gern bereit, auch ein kleines Stück länger zu warten. Und falls ein spontaner Notfall eintritt, hat sich auch noch immer eine rettende Lösung gefunden. (gsz) www.tibe.at Im Miteinander das Beste ermöglichen GP: Herr Altmanninger, die wirtschaftliche Lage ist derzeit kompliziert. Wie stellt sich das in Ihrer Auftragslage dar? Claus Altmanninger: In der aktuellen wirtschaftlichen Lage bevorzugen unsere Kunden vermehrt die Reparatur ihrer Maschinen anstelle eines Neukaufs. Der Markt bietet eine Fülle an gebrauchten Maschinen. Solange der Rahmen und die Schwinge intakt sind, lässt sich im Grunde alles reparieren – selbst Gleitlagerbrecher mit Weißmetalllagerung. Wir haben uns Beispiele auf Ihrer Internetseite angeschaut. Wie kommt es, dass Ihr Bekanntheitsgrad, wenn es um Anlagenrestaurierungen geht, bis an die deutsche Ostseeküste reicht? Wir sind global vertreten. Unsere Maschinen stehen in Mexiko, Venezuela, Vietnam, Afrika und sogar auf den Kapverdischen Inseln. Ich denke, das ist in erster Linie unserer Homepage, einem guten SEO-Marketing und zweitens auf jeden Fall der Mundpropaganda zuzurechnen. Die ist meines Erachtens die beste und wichtigste Werbung in Europa. Wenn Sie zurückschauen: Welcher Auftrag war aus heutiger Sicht der bisher kniffligste für das Team und welche Art Aufträge lassen sich eher mit leichter Hand erledigen? Das war mit Sicherheit die Lieferung eines Esch-KBSVIII-Kegelbrechers mit 196 t von Eisenerz nach Pamplona in Spanien. Die einfachsten Aufträge sind, einen Verschleißteilsatz auf eine Europalette zu binden und den Versand zu organisieren. Ein Blick voraus: Planen Sie als Firma zu wachsen, gibt es eine Richtung, in die Sie sich stärker hineinentwickeln möchten, oder ist das derzeitige Spektrum Ihr Nonplusultra mit Vertiefungspotenzial? Unter der österreichischen bzw. europäischen Gesetzgebung ist meines Erachtens eine Erweiterung nicht sinnvoll. Wenn unsere Aufträge größere Ausmaße annehmen, dann greifen wir auch mal auf externe Hilfe zurück. 4 | 2024 GESTEINS Perspektiven
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