30 PRAXIS erneut: Brechspaltverstellung per Display, rigoros vereinfachter Brechbackentausch, Bandabsenkung für Zugänglichkeit und Service – vieles, was Betreiber wegen des unproduktiven Zeitaufwandes gewöhnlich nervt, wurde am RM J110X verbessert. Offensichtlich passt die Vorreiterrolle zum Unternehmen wie ein Maßanzug. Dass Kunden und Händler bei Rubble Master als Teil des Prozesses gesehen werden, könnte durchaus auch ein Grund dafür sein. Diese Gemeinsamkeit erweitert die Schwarmintelligenz, schafft positive Verbindungen und ist ein wesentlicher Faktor im Zuge von Neuentwicklungen oder in Relaunch-Phasen. Das Miteinander wurde vom Gründer immer vorgelebt und umfasst selbstredend auch alle Interaktionen der Belegschaft. „Mich beeindrucken die Leute, mit denen ich arbeite, immer wieder“, erklärt Gerald Hanisch, und zollt damit allen Verantwortungs- sowie Produktionsstufen Respekt. Zum ehrlich zugewandten Umgang zählt auch, dass RM- Anlagen erst dann offiziell vorgestellt werden, wenn sie tatsächlich serienreif sind und geliefert werden können. Das war früher zeitweise anders, aber „es kann nicht sein, dass wir Kunden etwas versprechen, das nicht zügig umsetzbar ist“, hat der Chef entschieden. Die Atmosphäre rund um die Menschen und Maschinen des Unternehmens wird auch im Umfeld des Unternehmenssitzes im Linzer Süden so positiv wahrgenommen, dass RM keinen Fachkräftemangel zu beklagen hat. Ein seltener Fall in der heutigen Zeit. Die Ursprungsidee und ihre (Weiter-)Entwicklung MONTAGE FACHKUNDIG ERKLÄRT: Produktionsleiter Patrick Wolkerstorfer führte durch die Hallen und über den Hof. In der Linzer Fabrikation werden die zum großen Teil in Osteuropa vorgefertigten, stählernen Anlagenteile, Antriebe und das „Gehirn“ (Steuerungstechnik) auf mehreren Taktstraßen montiert. Genug waren es noch nicht, weshalb Ende Mai eine weitere neue Produktionshalle eröffnet wurde. Korrekturen bei Bedarf mussten von uns selbst gemacht werden“, reflektiert Gerald Hanisch mehr als drei generell erfolgreiche Unternehmensjahrzehnte. RM-Kopien anderer Labels werden zwar als Kompliment verbucht, man hätte aber auch gerne die eine oder andere noch bessere Wettbewerbsentwicklung gesehen, um wiederum eigene Entwicklungsanreize zu bekommen. Nun ja, die Rollen zwischen Machern und Nachmachern sind nicht zufällig so verteilt, wie sie sich darstellen. Der Entwicklungsweg des ersten RM-Backenbrechers, der sich positiv von anderen dieser Klasse abgrenzt, unterstreicht dies Als Gerald Hanisch im Jahr 1991 das Unternehmen Rubble Master gründete, ging er von der ungebrochen vernünftigen Idee aus, dass Bauschuttrecycling und Wiedereinsatz von RC- Material an Ort und Stelle überflüssige Transportfahrten spart. Auch Akzeptanz sollte bei derart lokalen, bis maximal regionalen Prozessen eingepreist sein, wenn quasi in situ aus Altem Neues entsteht. In den frühen 1990ern galten jedoch vor allem Stationäranlagen in Sachen Baustoffrecycling als seriös. Mobile Brecher und Siebe waren eher etwas für mutige Betreiber. Letztlich bewiesen diese, dass nicht der Mobilitätsgrad über die Qualität der erzeugten Recycling-Baustoffe entscheidet, sondern das Können und die Ehrlichkeit der Recyclingbetriebe und Maschinenführer. Diese Erkenntnis sollte fruchten und im Jahr 2000 gelang RM der Durchbruch auch international. Heute ist die RM-Group nach eigener Aussage Weltmarktführer bei mobilen Baustoffrecyclinganlagen mit hohem technologischem Know-how in der Kompaktklasse. Als hilfreicher Partner beim Aufbau einer funktionierenden Recyclingwirtschaft in vielen Ländern weltweit verzeichnete das Unternehmen 2023 eine Exportquote von 96 %. Auch der Natursteinbereich bietet national und international enorme Chancen, die mit dem Launch des RM J110X nochmals kräftig gestiegen sind. Die erreichte Internationalität – exportiert wird in 110 Länder weltweit – dürfte sich auch künftig auszahlen, während in Europa zuletzt eher Zurückhaltung hinsichtlich neuer Investitionen dominiert. Als Gründe sieht Gerald Hanisch hier „die aktuelle Zinslage, die angespannte Wirtschaftssituation in Europa und, was Deutschland betrifft, auch die seit August 2023 gültige Ersatzbaustoffverordnung“. Über die Ecken und Kanten Letztgenannter berichtete GP bereits mehrfach. GESTEINS Perspektiven 4 | 2024
Trotz dieser Herausforderungen blickt Gerald Hanisch positiv in die Zukunft: 2023 wurde eine eigene Niederlassung für den südostasiatischen Markt in Singapur eröffnet und derzeit entsteht in Texas eine neue lokale Firmenzentrale für den nordamerikanischen Markt. Investiert wird außerdem in weitere Produktionsstraßen und der im Oktober des Vorjahres gestartete Bau einer neuen Produktionshalle am Hauptsitz in Linz wird mit Erscheinen dieses Heftes bereits abgeschlossen sein. Wie bekannt wurde (s. auch Rubrik „aktuell“), zieht sich Gerald Hanisch gerade aus dem operativen Geschäft der RM Group zurück und überlässt das CEO-Steuer Günther Weissenberger, der die Philosophie des Gründers teilt. Somit wird das Label RM auch künftig für Qualität mit gewissen Extras stehen. (gsz) www.rubblemaster.com REGIONALE GRUPPEN: Zum Abschluss des Tages diskutierten RM-Verantwortliche mit Händlern und Kunden aus Übersee, dem deutschsprachigen Raum und anderen europäischen Ländern über das Angebots- und Nachfrageverhalten in verschiedenen Märkten. Daraus leiten sich wesentliche Tendenzen der weiteren Anlagenentwicklung ab.
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