ermöglicht. Durch die Vernetzung von zwei engagierten Unternehmen aus der Region entsteht ein Paradebeispiel für eine lokale Wertschöpfungskette. Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität der Region und wird sicherlich viele Nachahmer inspirieren“, sagt Christoph Winkelkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der gwt Starnberg GmbH. Auf dem Weg zur Autarkie GEDANKENSPIEL: So soll es einmal aussehen, wenn 2500 in West-Ost-Ausrichtung installierte „Floating-Skipp“-Module auf dem Kies-See Gilching solaren Strom produzieren. Grafiken: Sinn Power Genial vertikal Das Technologie-Unternehmen Sinn Power und das Kies- und Quetschwerk Jais bauen die weltweit erste schwimmende Photovoltaik-Anlage mit vertikalen Photovoltaik-Modulen. Große Unterstützung erfahren sie von der Regionalagentur gwt Starnberg GmbH, dem Landratsamt Starnberg sowie der Gemeinde Gilching, die gemeinsam geholfen haben, den Weg für das bislang einzigartige Projekt zu ebnen. Von „revolutionärer Solartechnologie“ sprechen die Macher, aber wie bahnbrechend ist dieses Projekt wirklich? – Nun, die Fakten sprechen für das, was der werbewirksame Text verspricht. Beginnen wir mit der Vorgabe, dass maximal 15 % Gewässerfläche mit PV „versiegelt“ werden dürfen. Da punktet die vertikale Lösung mit mehr Effizienz gegenüber horizontaler Lage. Auch vergrößert die Ausrichtung die solare Stromerzeugung vor allem morgens und abends. Das Projekt von Sinn Power, Spezialist für Sonderbau- PV-Lösungen, und dem Kieswerk Gilching bringt die erste schwimmende PV-Anlage mit vertikal aufgestellten und unter Windlasten auslenkbaren Solarmodulen in Deutschland hervor. Lokale Wertschöpfungskette Die erste Ausbaustufe der Anlage besteht aus knapp 2500 von Sinn Power eigens entwickelten und in Patentierung befindlichen „Floating-Skipp“-Modulen, in Ost-West-Ausrichtung angeordnet. Die vertikale Aufstellung dieser Module definiert die Nutzung von künstlichen Binnengewässern für die Solarenergiegewinnung neu, weil so mehr Module als bislang auf den Seen platziert werden können, was auch kleinere Gewässer für die Installation von Solaranlagen qualifiziert. Durch die Ost-West-Ausrichtung wird die größte Stromproduktion am Vorund Nachmittag erreicht, wenn entstehende Überschüsse besonders profitabel ins Netz eingespeist werden können. Und: Schneelasten spielen keine Rolle. „Für die Region Starnberg-Ammersee ist dies ein Vorbildprojekt. Es verdeutlicht, dass eine durch die gwt koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten eine schnelle und unkomplizierte Bearbeitung sämtlicher Themen bis zur Genehmigung SINNVOLLES VON SINN: ein „Floating- Skipp“-Modul im Detail. Mit einer Gesamtleistung von geplanten 1,8 MW und einer erwarteten Jahresstromproduktion von deutlich mehr als 1800 MWh leistet die Anlage einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Jais GmbH und Co. KG. Diese Menge an erneuerbarem Strom entspricht dem Verbrauch von durchschnittlich 725 deutschen Haushalten. Für das Kieswerk Gilching bedeutet die Produktion einen Autarkiegrad von voraussichtlich 65 % in der Stromversorgung. Das schmälert die Betriebskosten und reduziert die CO 2 -Emissionen um 600 t/a. „Als Unternehmer sind wir offen für den energietechnischen Fortschritt und orientieren uns dabei jedoch stets am Machbaren. Dieses Projekt ist innovativ, technisch relativ einfach umsetzbar, bedeutet keinen Flächenverbrauch und passt perfekt zu unserem Produktionsbetrieb, der insbesondere in den sonnenreicheren Monaten März bis Dezember tagsüber arbeitet und damit einen Großteil des erzeugten Stroms verwenden kann. Das Thema Energiespeicherung und -Umwandlung behalten wir interessiert im Auge und sind gespannt, ob es auch dabei demnächst umsetzbare, wirtschaftliche Lösungen geben wird“, sagt Jais-Geschäftsführer Gottfried Jais. Der Bau der Anlage beginnt voraussichtlich am 1. August 2024 mit Verankerungs- und Vorbereitungsarbeiten am Ufer. Ab dem 1. September 2024 soll der Bau auf dem Wasser starten. „Wir sind wahnsinnig stolz darauf, diese bahnbrechende und wegweisende Technologie gemeinsam mit unseren Partnern umsetzen zu können, und sind dankbar für die überwältigende Unterstützung aller Beteiligten“, sagt Philipp Sinn, Gründer und Geschäftsführer der Sinn Power GmbH. www.starnbergammersee.de www.sinnpower.com GESTEINS Perspektiven 4 | 2024
PRAXIS 27 WENN DIE IT HILFT Zettelwirtschaft ade Die Belieferung von Transportbetonmischwerken konfrontiert Sand- und Kieswerke mit Herausforderungen in Produktion und Logistik. Auf der einen Seite werden Qualitätsmerkmale für den Rohstofflieferanten bei Bauwerken wie Brücken oder Fundamenten für Windkraftanlagen immer weiter verfeinert. Zum anderen entsteht im Bereich Bürokratieverwaltung Papier, Papier und nochmals Papier. Zum Beispiel produziert nur ein Windradfundament mindestens 350 Lieferscheine – plus Mails und Abnahmedokumente. Sand- und Kieswerke, die unterschiedliche Betonmischwerke beliefern, erzeugten täglich etwa 200 bis 300 Lieferscheine. Der unterschriebene Beleg muss für die Abrechnung an den Rohstoffproduzenten zurückgehen. Oftmals aber wird der Lieferschein auf Vertrauensbasis beim Spediteur zwischengelagert und nur dann vom Rohstofflieferanten abgefragt und angefordert, wenn der Kunde einen Nachweis will. Diese Papierwirtschaft verhindert die Branchensoftware WDV2024 Team. Dabei wirken sämtliche beteiligten Stellen, also Lieferant, Kunde, Baustelle, Fahrzeug (Spediteur) und die langfristige Abnahme, verschlüsselt und geschützt zusammen. Über Pad und Bildschirm funktioniert alles vom Angebot über die Kalkulation bis zur Logistik digital. Das gilt auch für das gesamte Preissystem, die Auftragsübergabe in das Fahrzeug des Spediteurs und die Unterschrift des Poliers auf der Baustelle. ROHSTOFFREICH UND PAPIERLOS: So macht die Arbeit Spaß. Foto: Praxis EDV Gleichzeitig besteht über das Archiv ein selektiver Zugriff aller beteiligten Unternehmen auf die gemeinsam produzierten Lieferscheine, natürlich in geschützter und verschlüsselter Form. Rechnungen gehen elektronisch als PDF oder X-Rechnung zum Kunden. Das Rohstoffwerk, falls es Material zukauft, bekommt den Lieferschein ebenfalls digital geliefert. Dieser Eingang in das Werk wird als sogenannter Rohstoffeinkauf mit Rechnungsabgleich durch den Eingangsrechnungs-Workflow bearbeitet. www.praxis-edv.de IHRE VORTEILE MIT FLOTTWEG ZENTRIFUGEN FÜR DIE AUFBEREITUNG VON SAND- UND KIESWASCHWASSER · Direkte Rückgewinnung von bis zu 90 % des Prozesswassers · Deutliche Einsparung an Betriebskosten · Effizientes System mit geringem Platzbedarf bei vollautomatischem Betrieb · Einfache Integration auch in bestehende Prozesse · Persönliche Betreuung beim Engineering
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