28 PRAXIS dieser Art fallen in zahlreichen Steinbrüchen bei der Aufbereitung als Koppelprodukte an. Je nach Größe des Steinbruchs variieren die Mengen zwischen 10.000 bis 90.000 Jahrestonnen. Die Hauptmasse der Gesteinsfüller entsteht bei der Aufbereitung von Plutoniten und Vulkaniten. Mengenmäßig untergeordnet resultieren Gesteinsfüller aus der Aufbereitung metamorpher und sedimentärer Festgesteine. In der Ziegelindustrie werden Gesteinsfüller vor allem als preisgünstige Magerungsmittel sowie als Trocknungsmittel bei überfeuchteten Massen eingesetzt. Sie tragen zur Reduzierung der Trockenschwindung und damit zur Optimierung des Trocknungsprozesses bei. In Klinker- und Dachziegelwerken kann auch die Reduzierung des Quarzsprungs in der Kühlzone des Ofens relevant sein. Hier sind basische bis intermediäre Füller wie etwa aus der Aufbereitung von Andesiten und Basalten besonders gut geeignet. Grundvoraussetzung für den Einsatz von Füllern ist das homogene Anfeuchten beispielsweise mit Hilfe von Rohrschneckenförderern. Bereits mit etwa 5 Masse-% Feuchte können Füller mit üblichen Lkw-Aufliegern transportiert und in Ziegelwerken staubfrei verarbeitet werden. Fazit STEIFPLASTISCHER FILTERKUCHEN aus einer Quarzitwäsche mit grafischer Darstellung im Körnungsband und Winkler-Diagramm. Foto: Krakow, 2017/Grafik: Krakow Rohstoffe, 2022 satz von Filterkuchen kann sogar mit einer Verbesserung der Ziegeleigenschaften verbunden sein. Bei günstiger Mineralogie kann der Einsatz sogar eine Minderung der CO 2 -Emission beim keramischen Brand bewirken. Um Filterkuchen über Kastenbeschicker dosieren zu können, ist eine mindestens steifplastische Konsistenz nach DIN 18 122 erforderlich. Je nach Art und Anteil der enthaltenen Tonminerale ist dies mit maximalen Restfeuchten von 25 Masse-% korreliert. Das ist in der Regel nur mit Membranfilter- oder Kammerfilterpressen zu erreichen. Filterkuchen mit breiiger Konsistenz aus Bandpressen und Zentrifugen können in der Ziegelindustrie jedoch nicht verarbeitet werden. Allgemein gilt: je trockener, desto besser. Einsatz von Gesteinsfüllern Gesteinsfüller sind pulverförmige Mineralprodukte mit einer Lieferkörnung 0/90 µm. Charakteristisch ist ein feinsandiger Überkornanteil bis d = 600 µm. Füller Unter der zeitgemäßen Überschrift „Ressourceneffizienz“ werden tonige Begleitrohstoffe, Filterkuchen und Gesteinsfüller in zunehmendem Maße in der Ziegelindustrie eingesetzt. Vor dem Hintergrund langwieriger Genehmigungsverfahren ist das ein Trend, den man guten Gewissens als irreversibel bezeichnen kann. Praxiserfahrungen aus der Ziegelindustrie zeigen, dass der Einsatz dieser Materialien nicht nur möglich ist, sondern durchaus mit technischen oder monetären Vorteilen verbunden sein kann. Interessierte Lieferanten stehen vor der Aufgabe, ihre Reststoffe aus der Aufbereitung von Naturstein, Sand und Kies in geeignete Rohstoffe zu transformieren. Um sich auf diese Weise neue Abnehmer für einstige Reststoffe zu sichern, bedarf es in der Regel neben der geeigneten Mineralogie nur eines überschaubaren Aufwandes an gutem Willen und Investitionen. Feuchte, Lieferfähigkeit und Sauberkeit sind für die neue Produktkategorie von Bedeutung. Als Lohn winken in aller Regel langfristige und kontinuierliche Lieferbeziehungen. Ein Beitrag von EurGeol. Dr. rer. nat. Lutz Krakow, Gründer und Inhaber des Dienstleistungsunternehmens Dr. Krakow Rohstoffe GmbH und der entsprechenden Labordiagnostik www.dr-krakow-labor.de ANGEFEUCHTETER GESTEINSFÜLLER im Steinbruch mit grafischer Darstellung im typischen Körnungsband und im Winkler-Diagramm. Foto: Krakow, 2021/Grafik: Krakow Rohstoffe, 2022 GESTEINS Perspektiven 4 | 2022
GP-Interview: „Nicht mehr vom anderen Stern“ GP: Schon länger signalisiert die Ziegelindustrie Interesse an geeigneten Filterkuchen und feinkörnigen Koppelprodukten, stellte aber an Menge und Qualität so hohe Anforderungen, dass kleinere Steinbrüche oder Sandgruben nicht als Lieferanten in Betracht kamen. Haben sich die Voraussetzungen mittlerweile geändert? Gab es bspw. technische Umrüstungen bei Herstellern grobkeramischer Produkte, um kooperativer agieren zu können? Dr. Lutz Krakow: Der Einsatz von Filterkuchen in der Ziegelindustrie ist mittlerweile Standard. Im Unterschied zu früher setzen jetzt aber auch Klinker- und Dachziegelwerke Filterkuchen ein. Einige Ziegelwerke haben tatsächlich technische Anpassungen, z. B. an Kastenbeschickern, vorgenommen, um Filterkuchen exakt dosieren zu können. Die Jahresmenge, die ein Vertragspartner der Gesteinsindustrie zur Weiterverarbeitung anbietet, sollte dennoch die Grenze von etwa 5.000 t nicht unterschreiten. Zuerst ging es vor allem um Filterkuchen. Wann nahm das Füller-Thema Fahrt in diese Richtung auf? Durch Engpässe bei Tonlieferungen und ewig lange Genehmigungsverfahren ist die Akzeptanz sukzessive gestiegen. Als ich 2012 auf dem Würzburger Ziegellehrgang über das Potenzial von Füllern referierte, haben mich die Leute noch angesehen, als käme ich von einem anderen Stern. Das Blatt hat sich deutlich gewendet: An einigen Standorten sind Füller mittlerweile bereits im Voraus für das ganze Jahr ausverkauft. Daneben gibt es auch Standorte, wo wir den Füller derzeit noch nicht wegbekommen. Das hängt sehr stark mit den Frachtentfernungen zusammen. Wie aufwendig ist die Nachrüstung einer Befeuchtungsanlage für transportfähige Füllerfraktionen? Der Aufwand für eine Befeuchtungsanlage (bspw. Dust Fix) liegt etwa bei 50.000 Euro. Seit 2015 hat ein namhaftes deutsches Unternehmen mit zahlreichen Basaltsteinbrüchen begonnen, Rohrschneckenförderer zum Befeuchten zu installieren. Seither ließ sich der Einsatz seiner Füller in der Ziegelindustrie stark forcieren. Zu welchen ersten Schritten raten Sie Unternehmen, die sich dem System anschließen wollen? Jeder Unternehmensverantwortliche in einem Gesteinsbetrieb kann sicher auf Anhieb abschätzen, ob das erforderliche Mengengefüge stimmt. Dann geht es an die mineralogische Analyse. Die Qualität der Filterkuchen variiert sehr stark und ist abhängig vom Gestein, das gewaschen wird. Besonders gefragt sind Filterkuchen aus der Sandsteinwäsche, am wenigsten für die Ziegelsparte geeignet sind jene aus der Wäsche von Kalksteinen. Für den zuletzt genannten Fall bieten sich andere Verwertungsmöglichkeiten. Wer Unterstützung sucht: Wir haben mit unserer Beratung und der Laborexpertise schon vielen Unternehmen den Weg ebnen können und begleiten auch gerne weitere Interessenten. Wie schätzen Sie die Zukunft dieser Zusammenarbeit zwischen Gesteinsbetrieben und Unternehmen der Ziegelindustrie ein? Nach meinem Dafürhalten wird sich diese noch intensiver gestalten. Dafür spricht das Interesse der konkret beteiligten Seiten ebenso wie der aktuell wahrnehmende Druck von manchen Bauherren und Architekten, die „Ziegel aus Sekundärrohstoffen“ bei den Herstellern ordern. Nachzulesen ist das unter anderem hier: https://www.wienerberger.de/klimaschutz/blog/filterkuchen.html DR. LUTZ KRAKOW ist als Geologe in der Tonmineralogie zu Hause. Er gilt als Vordenker und wichtiger Mittler zwischen Gesteinsbetrieben sowie Ziegelherstellern. Foto: Krakow BRECHEN SIE ALLE REKORDE! UNSERE LETZTEN VERSCHLEISS— FESTEN INNOVATIONEN HELFEN IHNEN DABEI MARTENSIT STAHL Recycling von Baureststoffen CHROMGUSS Sekundäre und Nachbrecher Process optimization products and services for high abrasion extracting industries. KONTAKT : +33 324 41 36 40 AGGREGATES@MAGOTTEAUX.COM WWW.MAGOTTEAUX.COM
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