28 PRAXIS BREIT GEBAUT: Wesentliches Merkmal des Muldenkippers ist die Gesteinsmulde mit gerade abfallendem Boden. Fotos: Wistinghausen Offensive auf zwei Achsen verdreifacht Mit verschiedenen Produktoffensiven unterstreicht Bell Equipment seinen Anspruch als Technologieführer im Segment der Knicklenker. Mit der jüngsten Entwicklung, dem Bell B45E 4x4, sprengen die Südafrikaner nach eigener Definition auch die Grenzen der Produktdefinition des Dumpers. Im Unterschied zum klassischen Drei- Achs-Dumper läuft die spezielle Serie von 4x4-Fahrzeugen der Marke auf nur zwei Achsen. Nach der 4x4-Variante des Bell B30E sowie dem mächtigen 60-Tonner B60E 4x4 reiht sich der auf der Bauma 2019 erstmals lancierte Bell B45E 4x4 leistungsmäßig genau in der Mitte ein. Gänzlich neu ist die Idee freilich nicht. Denn schon in den 1980er-Jahren gab es beispielsweise von Volvo und Moxy knickgelenkte Zweiachser. Noch in Erinnerung wird zudem der deutsche Kaelble KK35/KK50 sein. Auch der Meppener Spezialist Bergmann hat mit seinem Modell C828s sogar aktuell einen entspre- chenden 25-Tonner im Programm. Um die Charakteristika und Vorzüge des nichtsdestoweniger innovativen Fahrzeugkonzepts für potenzielle Kunden als auch für die Presse im Einsatz zu präsentieren, lud Bell zusammen mit seinem Vertriebspartner Kiesel zu Fahrvorführungen in den Gips-Steinbruch Ellrich der Casea GmbH ein. Der Auftritt des Bell B45E 4x4 in diesem zur Remondis- Gruppe zählenden Steinbruch bildete gleichzeitig den Auftakt der mehrmonatigen Kiesel-Roadshow R-Evolution, während der an ausgewählten Stationen in Deutschland und Österreich der neue Zweiachs-Muldenkipper präsentiert wird. Als Bestandteil der jetzt drei Modelle umfassenden 4x4-Baureihe basiert auch der neue 45-Tonner auf der ausgereiften Bell-Großserientechnologie, die zielgerichtet auf neue Anwendungen angepasst worden ist. Eine Tatsache, auf die der Hersteller berechtigt großen Wert legt. So ist der Triebkopf – also der Teil des Fahrzeugs vor dem Drehknickgelenk – mehr oder weniger identisch mit der Dreiachsvariante B45E (6x6). Für Vortrieb sorgt ein 390-kW-Mercedes-Benz/ MTU-Reihensechszylinder (max. 2460 Nm bei 1300 U/min) in Kombination mit der Allison-Siebengangautomatik. Echte Alternative zum klassischen Starrrahmen Der hintere Teil hingegen ist auf die Anwendungsnische der Muldenkipper hin
SORGSAM KONSTRUIERT: Die gefederte Kessler-Achse trägt die Zwillingsbereifung in Standarddimension so, dass auf allen Rädern Traktionsketten aufgezogen werden können. UWE HERBER, Kiesel-Branchenleiter Gewinnung, präsentiert das Gesamtkonzept auf der Roadshow. konstruiert worden, um in erster Linie eine echte Alternative zu klassischen 4x2-Starrrahmenkippern in Gewinnung und Umschlag darzustellen. Wie die klassischen Muldenkipper rollt der B45E 4x4 nämlich hinten auf einer zwillingsbereiften Achse. Bei der Auslegung des Hinterwagens und des 25 m³ großen Muldenkörpers orientierten sich die Entwickler am bereits erfolgreich eingeführten 4x4-Flaggschiff Bell B60E. So besitzt auch der B45E 4x4 eine Skw-typische Gesteinsmulde mit unten angeschlagenen mehrstufigen Hubzylindern. Dank breiter Geometrie und flachem Muldenboden harmoniert der B45E 4x4 gut mit steinbruchtypischen Ladeausrüstungen und bietet gerade bei grobstückigem Haufwerk eine bessere Füllcharakteristik als lange 6x6-Erdbaumulden gleichen Volumens. Bei heterogenem, bindigem Material sorgen eine gerade auslaufende Muldenkante und die optionale Muldenheizung für das rückstandsfreie Abkippen des Ladeguts. Mit einem frei wählbaren Kippwinkel von max. 55° erreicht der kurzbauende Muldenkörper eine Kipphöhe von lediglich 6394 mm. Eine Tatsache, die speziell bei bestehenden Installationen wie Vorbrecher-Einhausungen oder Bunkern von Vorteil sein kann. Im Fall des Bell B45E 4x4 sorgt dieses Gesamtpaket für eine nominelle Nutzlast von 41 t. Gelenkig und wendig im fordernden Einsatz Bei den Live-Vorführungen der Roadshow wollen die Kiesel- Experten die besonderen wirtschaftlichen und einzigartigen
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