GROSSKALIBER: Dieser Aufgabeschuh auf einer Unterstützungskonstruktion aus Profilstahl ist mit einem Schichthöhenschieber ausgestattet, damit nur eine definierte Materialmenge auf den anschließenden Schwingförderer gelangt. Der pass Was genau ist ein Aufgabeschuh? Selbst Fachleute der Gesteinsindustrie beantworten diese Frage nicht aus dem Effeff, da sie bisweilen andere Begriffe für diese funktionalen Abschlusselemente, die häufig an Siloausläufen installiert werden, verwenden. Im Anlagenbau für die Aufbereitung von Kohle, Erz oder Ersatzbrennstoffen ist der Fach-Terminus dagegen deutlich häufiger zu finden. Also kann es nicht verkehrt sein, sich dem „Schuh“ erklärend zu widmen, zumal er auch in unserem Anlagensegment vielfach gegenwärtig ist, um auf seine Art Prozesse „am Laufen“ zu halten. Die Dosiertechnik GmbH fertigt für fließfähige Schüttgüter Aufgabeschuhe als Abschlusselemente an Siloausläufen aus hochwertigem Stahl und rüstet diese Aggregate bei feineren Körnungen bis ca. 50 mm mit Notsteckschiebern oder – bei groben Körnungen – mit Nadelschiebern aus. Das Schieberkonzept sieht konkret so aus, dass bei den Notsteckschiebern ein flaches Blech zum Absperren der Silosäule in den Aufgabeschuh geschoben oder eingeschlagen wird, während Nadelschieber in der Regel aus 30 mm dicken Wellen (Nadeln) bestehen, die in die Aufgabeschuhe eingeschlagen werden, um eine grobkörnige Bunkersäule abzusperren. Nur im Notfall dienen diese Schieber auch zum kompletten Absperren des Siloauslaufes, was sich bewährt, wenn beispielsweise der mit dem Aufgabeschuh kombinierte Schwingförderer bei gefülltem Silo demontiert wird. Davon unabhängig gibt es auch Aufgabeschuhe ohne Schieber, die unter die entsprechenden Siloausläufe geschraubt werden, um mit ihrer Stahlkonstruktion den jeweiligen Schwingförderer aufzunehmen. Unterschieden werden die Aufgabeschuhe in Modelle für Schwingförderrinnen mit Magnetantrieb (AS-VRF) und in solche für Schwingförderer mit Unwuchtantrieb (AS-URI). Beide Schwingförderer-Arten können in kurzer Bauform mittels eines Aufgabeschuhs unter Silos installiert werden. Einsatzfälle und Sonderbauformen Einen Sonderfall repräsentiert der als blaue Einheit oben abgebildete Aufgabeschuh: Dieser steht auf einer Unterstützungskonstruktion aus Profilstahl. Der Aufgabeschuh wird bauseits über den Flansch, konkret die oberen verzinkten Ringschrauben, an das Silo angeschraubt. Der Aufgabeschuh nimmt in diesem Fall aber nicht die Schwingförderrinne auf, weil das Gesamtgewicht für den Siloauslauf zu schwer wäre. Stattdessen ist er mit einem manuell einstellbaren Schichthöhenschieber ausgestattet, dank dem jeweils nur exakt definierte Materialmengen in den anschließenden Schwingförderer aufgegeben werden. SICHERER HALT: Der Aufgabeschuh, installiert unter einem seitlichen Siloauslauf am Silokonus, nimmt den Unwuchtschwingförderer sicher in seinem Stahlbau auf. GETUNNELT: Schwerer Schwingförderer mit Unwuchtantrieb und Aufgabeschuh mit Nadelschieber zur Weiterleitung von Gestein unterschiedlicher Körnungen auf ein Sammelband. REISEFERTIG AB FABRIK: Schwingförderer mit Elektromagnetantrieb mit Aufgabeschuh und eingebauten Nadeln. Fotos: Dosiertechnik GESTEINS Perspektiven 4 | 2020
DOSIEREN UND FÖRDERN 43 IM DUTZEND: Schwingförderer mit Aufgabeschuh und Notsteckschiebern sowie Bunkerleermelder, der als Endabschalter wirkt und die Maschine bei abreißendem Förderstrom automatisch abstellt. ende Schuh zum Einsatz Die gleich im ganzen Dutzend abgebildeten Schwingförderer mit Aufgabeschuh und Notsteckschiebern in verzinkter Ausführung verfügen über einen Bunkerleermelder. Das heißt, ein pendelndes Flacheisen, das auf dem laufenden Förderstrom aufliegt, sorgt bei Abreißen des Förderstroms als Endabschalter für einen automatischen Maschinenstopp. Im Beispiel einer weiteren Umsetzung (grün, li. Seite u.) ist ein Aufgabeschuh unter einem seitlichen Siloauslauf am Silokonus installiert. Der Aufgabeschuh nimmt den Unwuchtschwingförderer in seinem Stahlbau auf, sodass dieser nicht extra aufgestellt oder aufgehängt werden muss. Aufgabe der abgebildeten schweren Schwingförderrinne mit Unwuchtantrieb und dem mit Hardox-Blechen ausgekleideten Aufgabeschuh mit Nadelschieber in einem Tunnelabzug ist es, Gesteine unterschiedlicher Körnungen von einer Halde auf ein Sammelband zu transportieren. Im Bedarfsfall wird der Nadelschieber durch die oberen Rohre eingeschlagen. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Überall, wo große Materialströme beherrscht werden müssen, bewährt sich die Aufgabeschuh-Schwingförderer-Kombination als Absperr-, Austrags-, Förder- und Dosierorgan. Die Aufgabeschuhe nehmen – von einsatzspezifischen Sonderauslegungen abgesehen – den Schwingförderer über eine integrierte Unterkonstruktion auf. Sie stehen für alle offenen Schwingförderer bis 2500 mm als Serienausführung zur Verfügung. Sämtliche Leitbleche zur Führung des Schüttgutes sind Bestandteile des Aufgabeschuhs. Daher ist der jeweilige Schwingförderer frei beweglich, justierbar und zugänglich. In der Praxis zeigt sich deutlich, dass Aufgabeschuhe deutlich mehr als eine reine „Hilfskonstruktion“ sind. Vielmehr nehmen sie, wie im Artikel gezeigt wird, ebenso unaufdringlich wie konsequent durch eine gezielte Auslegung regulierend am Gesamtprozess teil. www.dosiertechnik.com Knöcheltief im Schlamm? Wir ziehen Sie raus!
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