26 PRAXIS ENTLASTUNG bei wiederkehrenden Prozessen liefert die Waagensoftware Bitzer Web Professional für die Gesteinsindustrie. Fotos: Bitzer Konzepte für eine effektive Werkslogistik In Anlehnung an aktuelle industrielle Entwicklungen gibt es unter dem Schlagwort „Wiegen 4.0“ auch in der Wiegetechnik Fortschritte, von denen Baustoffunternehmen, Steinbrüche, Kiesgruben und Mischwerke profitieren können. Im Fokus stehen die Vereinfachung, Digitalisierung und Beschleunigung bestehender logistischer Prozesse und damit einhergehend zeitliche, personelle und monetäre Einsparungen, wie einige aktuelle Beispiele zeigen. Basis eines schlüssigen Logistikkonzepts ist der Einsatz einer zum Werk passenden Softwarelösung, welche Waagen, Peripherie und Produktion sowie Lager miteinander verbindet. Die neue, webbasierte Waagensoftware Bitzer Web Professional ist modular aufgebaut und bietet verschiedene für die Baustoffindustrie relevante Zusatzmodule an (bspw. Lagerortverwaltung). Darüber hinaus gehende, spezielle Anforderungen können über eine individuelle Programmierung von der hauseigenen Softwareentwicklungsabteilung integriert werden. Die Serverinstallation der zugrunde liegenden Software erfolgt im firmeneigenen Netzwerk. Sensible Daten verbleiben so im Unternehmen. Der Zugriff auf die Waagensoftware ist bequem via Browser aus dem lokalen Netzwerk/WLAN möglich. Client-Installationen an TERMINAL mit Barcodescanner und virtueller Ampel. Die modulare Terminalhardware bietet noch zahlreiche Varianten. Arbeitsplätzen gehören damit der Vergangenheit an. Hierdurch ist es einfach möglich, vom PC, Tablet oder auch Smartphone auf die Waagensoftware zuzugreifen, Wiegedaten von überall auf dem Werksgelände einzusehen und auch Wägungen mobil auszulösen. Kernelement einer effektiven Werkslogistik ist die Anbindung verschiedener Waagentypen und Peripheriegeräte (Ampeln, Schranken etc.) sowie deren automatisierte Bedienung. Für die Selbstbedienung der Lkw-Fahrer stehen entsprechend der örtlichen Hofabläufe Terminals bereit. Anmeldung, Datenabfrage, Be-/Verladung und Abmeldung: die Fahrer werden an den Terminals über alle erforderlichen Schritte informiert und können sich so selbstständig und effizient auf dem Gelände bewegen. Die Identifizierung erfolgt wahlweise per RFID, Barcode, QR- Code oder mobilem Endgerät. Die Bitzer- Terminalsoftware basiert ebenso wie die Waagensoftware auf moderner Webtechnologie und ist damit flexibel an die Werksprozesse anpassbar. Die Terminalhardware ist modular aufgebaut und kann wahlweise mit Touch-Monitor, Wiegeschein-/Bondrucker, Kartenleser, Barcodescanner, Gegensprechanlage sowie weiteren Komponenten ausgestattet werden. Am Touch-Monitor können Fahrer sämtliche Anweisungen zur Verwiegung und Ab-/Beladung mehrsprachig abrufen. Ebenso können dort Features wie eine elektronische Unterschriftenerfassung für den Wiegeschein oder eine virtuelle Ampel zur optischen Signalisierung der erfolgreich durchgeführten Wiegung integriert werden. Durch Anbindung weiterer Komponenten wie Kameras, Ampeln, Schranken oder eine Kennzeichen-Erkennung wird eine zusätzliche Kontrolle und Dokumentation gewährleistet. So können beispielsweise Kamerabilder aufgenommen werden, die nachweisen, dass der Lkw bei der Verwiegung richtig auf der Fahrzeugwaage positioniert war. Die Fotos werden automatisch beim jeweiligen Vorgang elektronisch abgelegt. Wer noch mehr Sicherheit wünscht, kann die Fahrzeugwaagen auch mit überfahrbaren Lichtschranken ausstatten, welche die richtige Position des Lkw auf der Fahrzeugwaage kontrollieren. Nur im positiven Fall kann der Fahrer die Wägung auslösen. Somit sind auch Materialanlieferungen und -abholungen ohne Personal durchführbar und ermöglichen einen Betrieb rund um die Uhr. Ein Echtzeit- Datentransfer zu externen Warenwirtschaftssystemen ermöglicht die sofortige Weiterverarbeitung vor Ort oder in der Zentrale. Fest steht: Branchenübergreifend schlanke Prozesse und optimierte Betriebsabläufe werden weiter an Bedeutung gewinnen. In Gesteinsunternehmen sind bereits heute viele Abläufe digitalisiert, dennoch sind entlang der Wertschöpfungskette weitere Automatisierungen möglich. Die Waagenbranche bietet dafür wie beschrieben passende Lösungen an. Eine effektive Gestaltung des Wiegeprozesses hilft den Unternehmen, die Verweilzeiten vor und auf der Fahrzeugwaage zu minimieren, Personalressourcen nicht unnötig für Wiegeaufgaben zu binden und Anlieferungen sowie Abholungen automatisiert im 24/7-Betrieb laufen zu lassen. www.bitzer-waage.de GESTEINS Perspektiven 4 | 2020
PRAXIS 27 INDIVIDUELL Riesen-Baggerlöffel nach Maß Baggerlöffel sind wie Maßanzüge. Das gilt insbesondere, wenn sie für spezielle Aufgaben an Großgeräten zum Einsatz kommen. Für einen solch besonderen Fall hat die Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH kürzlich einen wahren Riesen unter den Tieflöffeln auftragsgerecht produziert. Mit gut 10 t Gesamtgewicht, 2,4 m Schnittbreite, 7,5 m³ Inhalt und rundherum gepanzert wird dieser Tieflöffel, montiert an einem 120 t schweren Komatsu PC 1250, in einem Steinbruch künftig einen Komatsu-HD-605-Muldenkipper mit maximal sechs Ladespielen mit gesprengtem Granithaufwerk beladen. Die Stärke von Rädlinger bei der Konstruktion und Fertigung von individuellen Baggerlöffeln für Großbagger liegt in der richtigen Mischung aus höchster Qualität, kurzer Lieferzeit, starkem Preis-Leistungs-Verhältnis und dem Anspruch, jeden Kundenwunsch zu erfüllen. Am Beispiel dieses besonderen Tieflöffels lohnt sich ein Blick in den Konstruktionsprozess. Zu Beginn besucht ein Team aus Vertriebs- und Konstruktionsspezialisten von Rädlinger den späteren Einsatzort, um die Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen. Dabei wird auch ermittelt, wie der Baggerfahrer mit seinem Gerät arbeitet und wofür genau der Löffel eingesetzt werden soll. Im Fall des Tieflöffels für die SSR Mineralgestein GmbH stellte sich heraus, dass im Steinbruch viel abrasiver Quarzsand vorhanden ist. Entsprechend erhielt der Löffel eine deutlich stärkere Panzerung, als sonst für ähnliche Einsätze notwendig ist. Verschleißstreifen innen und außen aus HB450 und HB500, Seitenschneiden aus Hardox mit zusätzlichen Combi Wear Pro- Claws Side Shrouds, Combi Wear ProClaws Heel Shrouds – der Löffel ist an jeder verschleißrelevanten Stelle verstärkt. Dank des Termins vor Ort konnten diese Anforderungen bereits bei der Angebotsabgabe berücksichtigt werden. Aufbauend auf dem Konstruktionsplan eines Standardtieflöffels werden mit Hilfe des 3D-Konstruktionsprogramms die erforderlichen Anpassungen vorgenommen. Dabei achten die Fachleute auf eine ausgewogene Balance zwischen ausreichend Verschleißschutz und niedrigem Eigengewicht bzw. maximalem Füllvolumen. FEM-Berechnungen zeigen, wo sich das Gewicht reduzieren lässt, ohne Stabilität und Schutz einzubüßen. Während des Konstruktionsprozesses stimmt sich die Konstruktionsabteilung fortlaufend mit der Fertigung ab, damit der Plan im Anschluss perfekt umgesetzt werden kann. Nach PANZERUNGEN schützen den Löffel vor Verschleiß am Boden und an den Seiten. MESSER UND ZAHNHALTERUNGEN werden für eine stabile Schweißnaht zuvor induktiv erhitzt. GROSSE AUFGABE: Der fertige Riesenlöffel fasst ganze 10 t Granit auf einmal. Fotos: Rädlinger Abnahme der Freigabezeichnung durch Auftraggeber und -nehmer beginnt die Fertigung vom zugeschnittenen Einzelteil über das Heften und Schweißen bis zum Finish. Dass der Löffel perfekt auf den Einsatzort im SSR-Steinbruch abgestimmt ist, zeigte sich bereits beim ersten Einsatz: Rund 10 t Granit pro Ladespiel packte der Baggerfahrer auf den Komatsu HD 605. Die Anforderungen galten spätestens nach dieser Feuerprobe als vollumfänglich erfüllt. www.raedlinger.de Wir können Ihnen beim Verkauf von Maschinen helfen.
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