50 ENTSTAUBUNG SÜDTIROLER SPEZIALITÄT So verliert der Staub seinen Schrecken NUTZEN IM DETAIL: Der Sprühbalken am Heck sorgt für eine staubfreie Fortbewegung. LANGE LEISTUNG: Mit dem 5000-l-Tank auf dem Rücken minimiert die Maschine wirksam Staub. MODERN UND SICHER: Der Dust Cat 5000 ist ein hochmodernes Raupenfahrzeug zur autarken Staubbekämpfung. Fotos: Emi In Tagebauen und Steinbrüchen zeigt sich das Problem des betriebsbedingten Staubaufkommens oftmals auf großen Flächen und stellt die Betreiber vor große Herausforderungen. Nicht selten können die Staubemissionen je nach Standortbedingungen auch betriebsübergreifend die Umgebung der Anlage betreffen. Im Steinbruch verursachen dabei viele einzelne Arbeitsschritte Staubentwicklungen. Besonders betroffen davon sind die Ver- und Abladearbeiten, Brecher oder die Übergaben von Förderbändern. Das Problem dabei: Die Staubquellen in Tagebauen und Steinbrüchen sind oftmals sehr großflächig verteilt. Zudem müssen die Staubprobleme der unterschiedlichen Arbeitsprozesse mit der jeweils richtigen Methode bekämpft werden. Auch gibt es Bereiche wie etwa die Förderbänder, die aus technischen Gründen besser gar nicht nass werden sollten. Neben stationären Lösungen zur Staubbindung sind es besonders mobile Anlagen, mit denen Anwender flexibel auf die jeweiligen Probleme reagieren. Der Südtiroler Anlagenspezialist Emicontrols hat ein eindrucksvolles Gerät im Portfolio, mit dem vielseitig auf großen Arealen gearbeitet werden kann: den Dust Cat 5000, ein geländegängiges E-Fahrzeug auf einem autarken Raupenfahrzeug. Die mobile Speziallösung zur Staubniederschlagung arbeitet effizient dank 5000-l-Tank. Das Raupenfahrzeug mit Staubbindemaschine meistert Einsätze in Minen oder großen Außenbereichen mit schwierigem Gelände wie etwa steilem Terrain. Auf dem Rücken trägt das vollelektrische Fahrzeug eine leistungsstarke Turbine. Die Sprühkanone V22 Orca steht in Kombination mit dem V12S dust controller für bis zu 90 m Wurfweite. Die Leistung fußt auf einer Besonderheit der Kanonen aus Bozen, bei denen per Einsatz besonders kleiner Düsen und der Erhöhung des Wasserdrucks ein äußerst feiner Wassernebel generiert wird. Dank hoher Wurfweite ist die V22 ideal für die Staubniederschlagung in großen Außenbereichen. Ihre robuste Bauweise soll den rauen Einsatz zusätzlich ermöglichen. Die Mobilität der Geländeraupe bedeutet ein flexibles Einsatzszenario auf großen, abgelegenen Flächen. Die V22-Orca-Sprühkanone ist nach Herstellerangaben die erste hybride Staubbindemaschine am Markt, die den Staub sowohl im Sommer (bis zu +40 °C) als auch im Winter bei Temperaturen bis zu -25 °C bekämpft. Ihr Energieverbrauch liegt bei etwa 29,5 kW, sodass die vollelektrische Raupe 6 h Einsatzzeit schafft. Es ist das erste vollelektrische und hochmobile völlig autarke Staubniederschlagsgerät auf dem Markt – gebaut, um mit geringem Energieaufwand und langer Lebensdauer auf schwierigem Terrain große Flächen zuverlässig staubfrei zu halten. Die Konstrukteure haben zusätzlich zur Turbine am hinteren Ende der Raupen einen Sprühbalken mit Düsen verbaut, die gezielt den Boden befeuchten und dessen offene Oberfläche versiegeln. Das soll Emissionen niederschlagen, ohne selbst welche zu generieren. (bwi) www.emicontrols.com GESTEINS Perspektiven 3 | 2024
AERODYNAMISCHER KONUS: Die Werkstoffwahl fiel aus guten Gründen auf Verbundfasern. STAUBBINDUNG Die noch exaktere nächste Generation Im Jahr 1995 lancierte Frutiger unter dem Markennamen Moby Dick die erste Durchfahr-Reifenwaschanlage zur Reinigung der Räder von Baufahrzeugen. Diese Entwicklung revolutionierte die Reifenwäsche und ist heute weltweit verbreitet. Zusätzlich hat sich das Unternehmen aus der Schweiz in den vergangenen Jahren auch im Bereich Staubbindung einen Namen gemacht. Mit seiner neusten Modellreihe New Generation (NG) setzt der Anbieter hier abermals neue Maßstäbe. Parallel zu den stetigen Verschärfungen der Luftreinhaltevorschriften nimmt der Bedarf an Produkten zur Eindämmung von Staubemissionen stetig zu. Vor acht Jahren brachte Frutiger eine eigene Moby-Dick-Produktlinie im Bereich Staubbindung auf den Markt. Die robusten Staubbindeanlagen haben sich in STAUB ADE! Die Moby-Dick-Nebelkanonen kommen bei verschiedensten Vorhaben zum Einsatz und bieten nun noch mehr flexible Anpassungsmöglichkeiten. Fotos: Frutiger vielen Einsätzen rasch bewährt. Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass sich bei gewissen Anwendungen die Einsatzbedingungen, die erforderlichen Wurfweiten oder die Staubentwicklung stetig verändern. In solchen Situationen waren die Eigenschaften der bisher verfügbaren Anlagen mit fixen Wurfweiten und einheitlichen Sprühbildern nicht immer optimal. Aus diesem Grund entschieden die Frutiger-Spezialisten, die Produktentwicklung voranzutreiben und eine neue, adaptive Generation von Staubbindungsanlagen auf den Markt zu bringen. Mit Unterstützung des Instituts für Aerodynamik der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften entwickelten die Ingenieure des Unternehmens mithilfe von Feldtests, neuesten aerodynamischen Erkenntnissen und computergestützten Berechnungen einen neuen hocheffizienten Wurfkörper (Konus). Da sich herkömmliches Blech für die Herstellung der optimalen aerodynamischen Formgebung des Wurfkörpers nicht eignet, kommt dafür ausschließlich hochwertige Verbundfaser zum Einsatz. Der robuste Werkstoff hat im Praxisalltag viele Vorteile, zudem ist er korrosionsbeständig und lärmdämmend. Neben der neuen Formgebung umfasste die Entwicklung auch maßgefertigte Hochleistungs-Statoren sowie eine aerodynamische Verkleidung der Motoreneinheit. Die Neuerungen führten zu einer erheblichen Steigerung der Wurfkraft, welche sich, dank eines in der Anlage verbauten Frequenzumwandlers, jederzeit stufenlos an unterschiedliche Einsätze anpassen lässt. Wenn es die Situation erfordert, kann auch mit sehr wenig Energie und konkurrenzlos niedrigen Lärmemissionen gearbeitet werden. Neben dem bewährten Düsenring sorgt ein neuer, innovativer Düsenkopf für eine bis zu 50 % höhere Staubbindungskapazität. Das Wasser kann über unterschiedliche Sprühbilder optimal an das jeweilige Staubaufkommen angepasst werden, was den Staubbindeeffekt verbessert und die möglicherweise unerwünschte Befeuchtung des Bodens vermindert. www.mobydick.com
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