34 GEWINNUNG Mit großer Reichweite … … und von Profis für Profis gemacht – das ist die Informationstagung Sprengtechnik. Anfang April fand die 45. Auflage statt. Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet kamen nach Siegen, um sich fortzubilden und auszutauschen. SINNVOLLE ERGÄNZUNG: Ein Teil der Abrundung der Gesamtveranstaltung besteht immer aus einer kleinen, aber feinen Produktausstellung. Fotos: Wistinghausen Das Format muss in der Branche gewiss nicht mehr vorgestellt werden: Die Sprengtagung in Siegen hat sich lange mit ihren hochklassigen und fundierten Inhalten einen Namen gemacht. Der durchführende Deutsche Sprengverband ist bestens vernetzt und lockt Teilnehmer in jedem Jahr auch von weither. Nicht selten reicht deren Einflusssphäre weit über Deutschland hinaus. Auch 2024 konnte das wichtigste Branchentreffen in diesem Segment wieder mehr als 250 Interessierte am Tagungsort im Berufskolleg Technik in Siegen zusammenbringen. Die diesjährige Veranstaltung hatte eine umfassende Auswahl der wichtigsten Themen im Fokus. Und wenn auch das gesamte Spektrum der Sprengtechniken in der Auswahl steht, so nehmen doch die steinbruchrelevanten Vorträge wie üblich einen besonders großen Anteil ein. Ein kurzer Themenüberblick gibt bestens Auskunft: Über Sprengerschütterungen der Tagesoberfläche durch konventionelle bergbauliche Gewinnung in moderater Teufe, Möglichkeiten zur Bewertung von Sprengergebnissen und Softwaremodellierung zur Hauwerksoptimierung sprach Felix Degold (Austin Europe), um „Wurfweitenabschätzung bei geringen Vorgaben“ ging es bei Alexandra Gantze, SSE Deutschland. „Sprengeinwirkungen jenseits 300 m? Modelle der Steinflugsimulation beim Festlegen des Sprengbereiches“ beleuchtete Pierre Lossau, Austin Powder Vertriebsgesellschaft. Die „Validierung einer mittels Simulation geplanten Steinbruch-Sprenganlage durch Auswertung der ausgeführten Sprengung“ hatten Markus Drehsen, SSE Deutschland, und Thierry Bernard, TBT – Thierry Bernard Technologie, im Blick. „Spielen CO 2 -Emissionen aus Sprengstoffanwendungen eine Rolle im Steinbruch der Zukunft?“, fragte Wolfgang M. Wagner (Mineral Baustoff). Um „Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit im Sprengwesen – Was das EU-Lieferkettengesetz für Hersteller und Verwender von Explosivstoffen bedeutet“ drehte sich der Vortrag von Marc Olbort, TTE-Europe, während Ekkehard Bolle, Sandvik Mining and Rock Technology, über die „Entwicklung von Bohrwerkzeugen“ sprach. Die Themenwahl – sowie die Referentenliste in diesem Zusammenhang – machten die Kompetenzen der kleinen, aber für die Branchen doch bedeutungsgroßen Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder mehr als deutlich. Flankiert wird die zweitägige Vortragsreihe am Freitag und Samstag der Informationstagung immer von einem Rahmenprogramm aus einem Workshop am Donnerstag sowie einer kleinen Produktmesse im Foyer in Siegen. In diesem Jahr fokussierte der Workshop auf den Themenkreis „Sprengerschütterungen“ – eine Thematik, mit der wohl jeder Steinbruchbetreiber schon mal konfrontiert gewesen sein wird. Hier sowie bei der Abendveranstaltung am Freitag gibt es ausreichend Gelegenheit zum Gedankenaustausch – ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem sich die Sprengtagung die Stellung eines Highlights im Jahresverlauf erhält. Gerade deshalb lohnt es sich, schon jetzt die 46. Durchführung im kommenden Jahr vorzumerken – eine Terminierung Anfang April gilt als wahrscheinlich. (bwi) www.sprengverband.de GUTE VORAUSSETZUNGEN: Der traditionelle Tagungsort im Berufskolleg Technik in Siegen bietet großzügige Räumlichkeiten für Vorträge. GESTEINS Perspektiven 3 | 2024
GEWINNUNG 35 MULTIPEL INTEGRIERBAR: Das Sprengoptimierungskonzept per Commander-Modul erweitert die Möglichkeiten des Blastmetrix-Systems. Grafik: 3GSM Auswertung und Optimierung neu entdecken Der österreichische Spezialanbieter für dreidimensionale Bildmesstechnik 3GSM bietet seit Kurzem eine Softwarelösung zur einfachen Verwaltung von Sprenganlagen und Verfolgung von Schlüsselparametern hinsichtlich der aussagekräftigsten Leistungskennzahlen an. Das System unterstützt und erweitert die Möglichkeiten der 3GSM-Software Blastmetrix (BMX). Der BMX Commander ist ein neu entwickeltes Modul zur Verwaltung von Sprenganlagen und zur Verfolgung von Schlüsselwerten. Die Datenübersicht (Dashboard) stellt die wesentlichen Inhalte dar, mit der KPI-Analyse werden diverse Schlüsselwerte in Diagrammen gezeigt. Das Systemmodul verbindet die bisherigen Komponenten zur Sprengplanung und -bewertung zu einem Werkzeug zur schrittweisen, nachvollziehbaren Optimierung von Sprenganlagen. Im Fokus steht etwa, eventuelle negative Auswirkungen von Gewinnungssprengungen zu reduzieren. Das Arbeitsprinzip inkludiert einen Regelkreislauf von der analytischen Auslegung der Sprenganlage auf Basis von genauen 3D-Modellen und einer objektiven Quantifizierung und Analyse der Sprengergebnisse. Als grundlegende Eingangsdaten fungieren die im Drohnenflug aufgenommenen Bilder, woraus 3D-Modelle generiert werden. Das Datenmanagement erfolgt über eine zentrale Schnittstelle zum Laden und Verwalten der Eingangsdaten. Zudem sind Softwarekomponenten, die eine Auswertung und Analyse der Sprengung proaktiv ermöglichen, direkt und wechselseitig ansteuerbar. Zum Einsatz kommt eine ganze Reihe solcher Softwarekomponenten: Diese ermitteln etwa die Leistungskennzahlen der geplanten Sprengung, also die Bohrlöcher-Anzahl, geplante Bohrlänge, Seitenabstände der Bohrlöcher und Abweichungen im Bohrschema. Weiter wird eine Ermittlung der Korngrößenverteilung des Haufwerks (x20, x50, x80) und in der Folge auch deren Uniformität ermöglicht. Zur Auswertung kann eine Berechnung des Festgesteinsvolumens (Bankvolumen) als auch des Haufwerksvolumens (Sprengvolumen) und des Auflockerungsfaktors erfolgen. Ergänzend ermöglicht ein Import und Zuordnung relevanter externer Kenngrößen, wie Stromaufnahme im Brecher, weiterführende Auswertungen. Die automatisch ermittelten Schlüsselparameter werden im Commander gespeichert, verwaltet und interaktiv, inklusive grafischer Darstellungen, korreliert. Die im Commander verfügbaren Funktionen ermöglichen eine breite Flexibilität in der graphischen Darstellung der Ergebnisse. Der Commander ermöglicht eine objektive Qualitätskontrolle der Abbautätigkeit im laufenden Betrieb und sichert eine nachvollziehbare schrittweise Optimierung der Sprengarbeiten. Das reduziert Kosten für Sprengarbeiten und die nachgeschalteten Arbeitsschritte wie Beräumen und Brechen messbar. Gleichzeitig sinkt die CO 2 -Belastung nachhaltig. Eine Verbesserung der Haufwerkqualität wirkt sich auf den gesamten Abbauprozess – von der Sprengung zur Aufbereitung bis hin zu Umweltaspekten – positiv aus. Ein Dashboard liefert eine stets aktuelle Übersicht, kombiniert mit einfachen Abfragen von Abbaudaten und automatisch berechneter Schlüsselparameter. Eigene Schlüsselparameter sind integrierbar. Die Arbeit funktioniert qua frei konfigurierbarem Diagrammeditor. Eine implementierte Verwaltung von Sprenganlagen und Benutzern gewährleistet zudem eine vereinfachte Zusammenarbeit mehrerer Sprengbefugter. (bwi) www.3gsm.at 3 | 2024 GESTEINS Perspektiven
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