30 PRAXIS Skw, Fahrer und Anrainer profitieren von hybrider Mulde Besucher der letzten Bauma staunten nicht schlecht, als sie am Stand von Zeppelin einen Cat-Muldenkipper 775G mit rosa Schleife entdeckten. Röhrig-Granit-Geschäftsführer Marco Röhrig hatte die Zeppelin- Niederlassung Frankenthal bei Vertragsverhandlungen auf der Messe zum Spaß herausgefordert, dass es wohl nicht gelingen würde, einen Skw auf diese Weise bis zum nächsten Morgen derart zu verzieren. „Unser Messeteam hat alles darangesetzt, eine solche Schleife aufzutreiben. Umso größer die Überraschung, als sich herausstellte, was wir möglich machen“, so Zeppelin-Niederlassungsleiter Michael Kallies. Damit konnte die Endverhandlung mit dem Team von Röhrig Granit, ihm und Verkaufsrepräsentant Christian Burkert starten. DIE GUMMIMULDE dämpft den Aufprall bei Beladung und Abkippgeräusche deutlich. Fotos: Zeppelin DER MULDENKÖRPER ist nicht mehr aus Stahl, sondern wurde von Metso mit 8 cm dickem Gummi, den die Zeppelin-Niederlassung Frankenthal montiert, versehen. Vieles muss im Vorfeld überlegt und bedacht werden. Schließlich legt sich ein Betrieb die nächsten Jahre fest, wenn in neue Technik investiert wird und Arbeitsgeräte wie ein Muldenkipper in ihrem ersten Maschinenleben 20.000 Bh und mehr im Einsatz sind. „Wir haben uns eng und oft intensiv ausgetauscht“, meint Marco Röhrig. Denn das Unternehmen wollte den ursprünglichen Starrrahmenkipper mit Stahlmulde durch eine Gummiauskleidung ersetzen – so wie es bereits bei einem Cat 775F erfolgt ist. „Die positiven Erfahrungen haben uns überzeugt. Meines Wissens hat das bislang in dieser Form in Deutschland noch niemand bei einem Cat 775G gemacht. Wir sind damit ein Vorreiter“, meint der Firmenchef mit gewissem Stolz. Das bedeutete allerdings, die Anforderungen an den Gewinnungsprozess am Standort Heppenheim-Sonderbach bei der Investitionsplanung zu berücksichtigen. Der Muldenkörper ist nun nicht mehr aus Stahl, sondern wurde von Metso mit 8 cm dickem Gummi ausgekleidet und von Zeppelin Frankenthal montiert. „Der Einsatz der Mulde erfolgt auch unter Nachhaltigkeitsaspekten“, erklärt Sebastian May, Betriebsleiter von Röhrig Granit. Die hybride Ausführung des Muldenkippers bleibt nicht ohne Folgen. Die Gummiauskleidung dämpft den Aufprall, wenn ein 120 t schwerer Hochlöffelbagger RH 40F das Granithaufwerk aufgibt oder die Mulde ihre Fracht auskippt. „Insbesondere die Anwohner in der Umgebung nehmen dadurch weniger Störgeräusche wahr“, erklärt der Betriebsleiter. Messungen ergaben, dass die Geräusche um 10 dB geringer ausfallen gegenüber dem vorherigen Skw mit Stahlmulde. Dies entspricht laut Herstellerangaben einer Lärmreduktion um 50 %. Aber auch der Fahrer profitiert von Verbesserungen. Seine Rückmeldung: „Ihr habt mir damit was wirklich Gutes getan.“ So ist nicht nur sein Arbeitsumfeld leiser geworden, sondern die Muldenauskleidung absorbiert auch Stöße sowie Schläge. Das schützt wiederum den Skw, aber auch den Fahrer vor Vibrationen. Den Service am neuen Skw übernimmt Servicetechniker Florian Karp, der auch die anderen Cat-Baumaschinen auf Vordermann bringt. „Er hat unser ganzes Vertrauen und Anteil an der Partnerschaft, dass wir uns für Cat und Zeppelin entschieden haben“, so Marco Röhrig. Dass der Gummi durch den schweren und abrasiven Granit schnell abgenutzt wird, hat sich bislang nicht gezeigt. „Die Muldenauskleidung ist verschleißfest, was sie weniger anfällig für Schäden macht“, so Berthold Keil, ehemaliger Betriebsleiter und als solcher noch in die Investitionsentscheidung involviert, bevor er seinen Ruhestand antrat. GESTEINS Perspektiven 3 | 2024
PRAXIS 31 ZUSAMMEN ZUFRIEDEN: Marco Röhrig (2.v.r.) mit seinem Team zusammen mit Michael Kallies (3.v.r.), Christian Burkert (M.) und Florian Karp. Gute Nebeneffekte inklusive Etwa 6 t weniger Gewicht hat die Gummi- im Vergleich zur Stahlmulde. Das beeinflusst den Spritverbrauch. Denn 5 t mehr Rohstoffe passen in die Mulde, bis sie die 60 t Nutzlast erreicht hat. So lässt sich mehr Material bei bis zu 4 l weniger Kraftstoff in der Stunde transportieren. Das spricht nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch aus Umweltgründen für die Gummiauskleidung im Betrieb, der nach dem Umweltmanagementsystem EMAS zertifiziert und jedes Jahr zur Umweltverbesserung verpflichtet ist. Die neue Mulde hat zudem Auswirkungen auf den Spritverbrauch beim Hochlöffelbagger. Weil die Bordwand niedriger ausfällt, muss der Ausleger nicht ganz hoch ausgefahren werden. Der Bagger kann das Material besser verteilen, weil der Fahrer nun sieht, wie ausgeladen die Mulde ist. „Gelohnt hat sich die neue Technik beim 775G wegen des effizienten Motors auf neuestem Stand. Einsparungen beim Spritverbrauch von alter F- zur neuen G-Mulde zeigen regelmäßige Auswertungen“, so Berthold Keil. Über 30 l am Tag sprechen für sich. Zudem sind alle Maschinen mit Bioöl ausgerüstet. Nachhaltiges Engagement ist Marco Röhrig wichtig: „Die Zahlen bestätigen, dass unsere Entscheidung richtig war. Die Muldenausstattung mag möglicherweise auch für andere Unternehmen von Vorteil sein, die damit konfrontiert sind, eine Lösung zu suchen. Natürlich kann man störende Geräusche im Steinbruch nicht vermeiden, doch wir haben versucht, sie deutlich zu senken, und das ist uns gelungen.“ Dabei ist das nicht die einzige Maßnahme, die der Betrieb unternimmt, um bei Emissionen die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte zu unterbieten. So wurde der Rückfahrwarnton der Arbeitsgeräte im Granitsteinbruch ebenfalls modifiziert. Ein Piepton mit 120 dB wurde zu einem Breitbandton mit 75 bis 80 dB – umgangssprachlich zu einem Schnarren – umgestellt, der insgesamt als weniger störend empfunden wird. www.roehring-granit.de www.zeppelin-cat.de SKG-Schöpfräder. Energie effizient nutzen. Die Aufbereitungsprofis SKG-Aufbereitungstechnik GmbH HefeHof 25 D-31785 Hameln Tel.: +49 (0) 5151 106640 - 0 Fax: +49 (0) 5151 106640 - 1 info@skg-aufbereitungstechnik.de www.skg-aufbereitungstechnik.de
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