28 MACH MAL WAS Ministerpräsident zu Besuch im Kieswerk MINISTERPRÄSIDENT Stephan Weil machte sich selbst ein Bild von Gewinnung, Aufbereitung und Bahnverfrachtung im Kieswerk Bodenwerder-Kemnade. Fotos: WRM-Reese AM DRÜCKER: Der Landeschef darf an der Verladung kurz selbst den Kies-Zug per Joystick steuern und sieht seine Fördergelder bei der Arbeit. Gemeinsam mit der heimischen Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt und Hehlens Bürgermeister Sebastian Rode besuchte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil am Donnerstag der 15. Kalenderwoche das Kieswerk Lammert + Reese in Bodenwerder-Kemnade. Im Gespräch mit den Geschäftsführern Philipp Reese, Joachim Pöllmann und Jörg-Peter Kölling ging es dabei zu großen Teilen um die durch das Unternehmen reaktivierte Bahnstrecke zwischen Kemnade und Emmerthal sowie die in diesem Zuge neu entstandene Verladung im Kieswerk. Lammert + Reese gehört zu 50 % zur WRM-Reese-Unternehmensgruppe aus Rinteln sowie zu 50 % der Lammert und Dötzer GmbH in Höxter. Im Jahr 2015 entstand von Unternehmensseite die Idee, die alte Bahnstrecke der VEV zu kaufen, bevor diese entwidmet wird und eine Nutzung nicht mehr möglich gewesen wäre. Die Idee war damals, zum einen durch den Transport auf der Schiene konkurrenzfähig gegenüber anderen Wettbewerbern zu bleiben und zum anderen möglichst viele Lkw von der Straße zu bekommen. Sechs Jahre später ist die Bahnstrecke längst reaktiviert. Kies und Sand rollen seit gut zwei Jahren aus dem Kieswerk zu Abnehmern nach ganz Norddeutschland. „Rückblickend sind wir sehr froh, im Jahr 2015 diese wegweisende Entscheidung getroffen zu haben. Durch die Reaktivierung der Bahnstrecke ist es uns gelungen, jährlich rund 19.000 Lkw-Bewegungen von der Straße zu holen. Unser ausdrücklicher Dank gilt dabei auch dem Land Niedersachsen, das sich mit großem Einsatz Kiesbert wird zum Erklär-Bert „In Arbeit genommen“ hat die WRM-Reese-Unternehmensgruppe derzeit ein Projekt, das sich zum Informations- und Aufklärungsprogramm für Klein und Groß entwickeln soll. Dafür sichert sie sich die tatkräftige Hilfe von Kiesbert – denn dieser Typ weiß, wovon er spricht. Noch sind der sympathische Botschafter und seine Auftraggeber im Modus des Drehbuchschreibens und Probens. GP informiert gerne weiter, wenn das Programm steht und Kiesbert sowohl genug weiß, um die Unternehmensgruppe der Öffentlichkeit vorzustellen, als auch die Hintergründe zum Thema Sand und Kies gut genug kennt, um sie erklären zu können. Nächste gute Idee DER HAT’S DRAUF: Verstehen, was heimische Rohstoffgewinnung bringt? Kiesbert hilft im Dienst von WRM dabei sachkundig in Kürze weiter. GESTEINS Perspektiven 3 | 2021
von Fördergeldern an diesem Projekt beteiligt hat“, so Jörg-Peter Kölling. Dass sich nun Ministerpräsident Weil selbst ein Bild davon machen wollte, was auf dem Gelände des Kieswerkes an der B 83 zwischen Hehlen und Bodenwerder entstanden ist, wissen die Akteure sehr zu schätzen. Bei einer Führung über das Betriebsgelände gibt Philipp Reese den Gästen genaue Einblicke in die Abläufe. Stephan Weil bekommt sogar Gelegenheit, an der Verladung kurz selbst den Kies-Zug per Joystick zu steuern. „Ein hervorragendes, zukunftsorientiertes Projekt, das hier in der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle umgesetzt worden ist. Ich freue mich sehr, mir das Ganze heute vor Ort genauer anschauen zu können“, schwärmt der Ministerpräsident. Auch die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt, die schon zum wiederholten Male zu Besuch ist, zeigt sich begeistert. „Heute sogar das Beladen der Waggons einmal live mitzuerleben und noch einmal einen kompletten Einblick in das Werk und vor allem in die genauen Abläufe zu bekommen, ist sehr beeindruckend“, so Tippelt. Hehlens Bürgermeister Sebastian Rode, durch dessen Gemeinde Teile der reaktivierten Bahnstrecke laufen und der über die gesamte Zeit im regelmäßigen Austausch mit den Geschäftsführern stand, bestätigt die positiven Ausführungen der Landespolitiker: „Mehr oder weniger mit Beginn meiner Amtszeit als Bürgermeister startete auch dieses große Projekt. LOHN DER MÜHE: Die Geschäftsführer Philipp Reese, Joachim Pöllmann und Jörg-Peter Kölling mit Stephan Weil vor einem ihrer Frachtzüge. Ich bin sehr froh, dass ich die ganze Zeit über Gelegenheit hatte, alle Vorgänge eng begleiten zu dürfen. In großen Teilen der Hehlener Bevölkerung und auch bei den meisten Entscheidungsträgern im Gemeinderat wurde das Projekt immer positiv bewertet und als Chance für unsere Region gesehen“, so Rode. www.wrm-reese.de Mehr Güter auf die Schiene – aber wie? Eine Art „Wiederaufbau“ Im September 2020 brachte Panorama3 einen Beitrag, der den jahrzehntelangen Abbau des Bahnnetzes aufs Korn nahm. Und während das passierte, blieb der immergrüne Slogan: „Von der Straße auf die Schiene“, der auf die Güterverfrachtung gemünzt ist, unablässig präsent. Parallel hörte man oft genug gleisnutzungswillige Unternehmen klagen, die Schiene sei der Politik nicht wichtig genug, die DB Netz AG zu unbeweglich und stur, sobald es um externe Initiativen zur Erfüllung des Slogans gehe. Nun soll sich hierbei allerhand zum Besseren ändern, der Güterverkehr tatsächlich bis 2030 auf 25 % steigen. Warten wir es ab. Immerhin: Die Erfahrungen von Lammert + Reese machen ein wenig Mut. Ihnen ist der Umstieg von täglich 30 Lkw auf nun zwei Züge pro Woche zur Verfrachtung ihrer Kiese und Sande gelungen, indem sie vor nunmehr sechs Jahren eine alte Schienenstrecke gekauft und reaktiviert hatten. Daumen hoch und Glückwunsch. Zum Panorama3-Beitrag gelangen Interessenten über die Internetseite des Unternehmens. BEREDTE ENTWICKLUNG: Abbau der Gleisanschlüsse in Deutschland seit 1990. Inzwischen dreht der Wind. KEIN SPAZIERGANG: Joachim Pöllmann und Jörg-Peter Kölling erläutern, was die Streckenreaktivierung bedeutete. Screenshots: Panorama3 für 4 m³ Lader für 1m³ Lader robust flexibel wartungsfrei BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 4 +49 (0) 3 51 / 8 84 57 40 www.einfach-aufbereiten.de einfach-aufbereiten@bhs-dresden.de 3 | 2021 GESTEINS Perspektiven BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 3
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