6 ZUR SACHE Premiere Nr. 2 Staatlich geprüfte Techniker jetzt auch mit Bergbauspezifik Staatlich geprüfte Techniker sind praxisorientierte Führungskräfte des mittleren Managements, die sich die allgemeine berufliche Qualifikation erwerben, unternehmerische Aufgaben- und Problemstellungen fach- und methodenkompetent zu bearbeiten sowie den Mitarbeitereinsatz und die Arbeitsabläufe organisieren, koordinieren und kontrollieren. Ein Abschluss als „Staatlich geprüfter Techniker“ entspricht der Qualifikationsstufe 6 und ist damit einem Bachelor-Abschluss gleichgestellt. NÄCHSTE NÄHE: Bei Exkursionen in heimische Betriebe der Steine- und Erden-Industrie oder auch Kohletagebaue erfahren die angehenden Geologie-, Bohr- und Bergbautechniker viel über ihren künftigen Arbeitsgegenstand. Fotos: bsz-freiberg.de Am 13. August 2018 startet an der Fachschule für Technik am Beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ in Freiberg wieder die Weiterbildung zum bzw. zur „Staatlich geprüften Techniker/in“ in den Fachrichtungen Bergbautechnik (neu!), Bohrtechnik und Geologietechnik. Dieses Qualifizierungsangebot ist in Deutschland einmalig an öffentlichen Schulen. Die Weiterbildung steht allen Interessierten offen, die sich innerhalb ihres Unternehmens weiterentwickeln oder als Quereinsteiger beruflich neu orientieren wollen. Zugangsvoraussetzung ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine einjährige Praxiserfahrung. Staatlich geprüfte Techniker üben keinen Massenberuf aus, sind bei Unternehmen wie Ingenieurbüros oder Bohrfirmen aber ebenso begehrt wie bei Behörden und kommunalen Einrichtungen. Der Einsatz erfolgt üblicherweise in mittleren Führungspositionen. Bohr- und Geologietechniker finden aber nicht nur in Deutschland exzellente Einsatzmöglichkeiten, sondern können sich möglicherweise auf weltweite Einsätze freuen. Das Sächsische Oberbergamt erkennt die Ausbildung für den Sachkundenachweis als verantwortliche Person gemäß §59 BBergG an. An der Fachschule für Technik werden keine Lehrgangsgebühren erhoben, die auf dem privaten Bildungsmarkt üblich sind. Für die Fachschüler besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Ausbildungsförderung nach BAföG oder Meister-BAföG. Bildungsgutscheine der Agenturen für Arbeit können für die Ausbildung eingelöst werden. Umfassende Ausbildung und spezialisierte Lernfelder Die zweijährige Vollzeitausbildung umfasst neben allgemeinen Grundlagenfächern wie Mathematik, Deutsch, Englisch oder Betriebswirtschaftslehre vor allem anwendungsorientierte Themen, die in Lernfelder gegliedert sind. Beispiele für derartige Lernfelder sind „Lagerstätten erkunden“ (Geologietechnik), „Bohrtechnische Maschinen und Anlagen analysieren und einsetzen“ (Bohrtechnik) oder „Rohstoffe gewinnen, laden und fördern“ (Bergbautechnik). Die Basis für die letztgenannten Lernfelder wird vor allem im ersten Ausbildungsjahr mit berufstheoretischen Grundlagen in den Bereichen der technischen Mechanik, der Elektrotechnik oder der allgemeinen Geologie und Mineralogie gelegt. Die vollständigen und vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus genehmigten Lehrpläne sind unter www.schule.sachsen.de/lpdb/# abrufbar. Unterstützt wird die Ausbildung durch externe Kooperationspartner wie das Sächsische Oberbergamt, die TU Bergakademie Freiberg, das Helmholtz-Institut Freiberg oder das Geokompetenzzentrum Freiberg. Die Ausbildung ist praxisnah gestaltet und führt im Rahmen diverser Exkursionen in relevante Bergbaubetriebe. Mit eigenen Geräten können von bodenmechanischen Untersuchungen über geodätische Messungen bis hin zu Rammkernsondierungen vielfältige Aufgabenstellungen trainiert werden. Auf dem Schulgelände steht eine eigene, fast 100 m tiefe Bohrung zum Beispiel für bohrlochgeophysikalische Versuche oder Pumpversuche zur Verfügung. (Christian Busch) www.fachschule-technik-freiberg.de www.bsz-freiberg.de GESTEINS PERSPEKTIVEN 3/2018
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