22 PRAXIS UNGEWÖHNLICHE ÜBERFÜHRUNG vor majestätischer Berner-Oberland-Kulisse. Der Volvo-Radlader reist auf dem Wasserweg an. Leinen los und Steinbruch voraus! Die Übergabe eines Volvo-Radladers L260H erforderte eine ungewöhnliche Anlieferung: Die Maschine musste den Thuner See im Schweizer Kanton Bern queren, um zum Steinbruch ans nördliche Ufer zu gelangen. Strecke auf 34 t limitiert. Keine Chance also für eine Überführung des Radladers per Tieflader. Gesteinsrohstoff für die Bahninfrastruktur SCHÖN GERADLINIG: Beim Auf- und Abladen des L260H war exakte Maßarbeit gefragt. Fotos: Volvo CE/Aebi AG Noch zieht Nebel über den Thuner See als am frühen Morgen alle Vorkehrungen für einen besonderen Maschinentransport beim Kanderdelta in Einigen getroffen werden. Ein Schubboot mit Ponton und dem Radlader an Bord soll den idyllisch gelegenen Steinbruch der AG Balmholz am Nordufer des Thuner Sees anlaufen. Auf dem Gelände des Balmholz-Steinbruchs steigt derweil die Betriebsamkeit, als der 35 t schwere Volvo-Radlader L260H in Sichtweite kommt. Die Anreise der neuen Leistungsmaschine ist nicht nur spannend, sondern bedeutet auch einen Meilenstein, denn es ist der erste Volvo, den die AG Balmholz in ihren Maschinenpark an Land holt. Die außergewöhnliche Lage des Steinbuchs im Berner Voralpenland am steilen Nordufer des Thuner Sees macht den An- und Abtransport von Gütern und gewonnenem Gesteinsmaterial nicht ganz einfach. Der Steinbruch ist zwar über die kurvige Seestraße zwischen Thun und Interlaken erschlossen, doch ist die Durchfahrt dieser bei Ausflüglern und Motorradfahrern beliebten Der Steinbruch der AG Balmholz ist einer von insgesamt nur zehn in der gesamten Schweiz, die entlang eines speziellen Gesteinsvorkommens aus dichtem, kompaktem und sehr druckfestem, weil quarzreichem Hartgestein, sog. Kieselkalk, liegen. Von dieser Ader gewinnt AG Balmholz in Sundlauenen jährlich etwa 250.000 t Gesteinsrohstoff, welcher zu Blöcken für den Wasserbau, Eisenbahnschotter, Splitt und Brechsand verarbeitet wird. Damit dieses Material Nutzern in der ganzen Schweiz zugutekommt, wird ein Großsteil auf Schiffe verfrachtet, um in Thun verladen und per Bahn weiter zu Auftraggebern transportiert zu werden. Die Gewinnung dieser besonderen Gesteinsart ist sehr verschleißintensiv. Zuverlässige und langlebige Maschinen sind ein Muss. Viele Faktoren haben bei der Wahl des Volvo-Radladers eine Rolle gespielt. Geschäftsführer Christoph Künzi sagt, dass vor allem die Ausbrechkraft des Volvo-Radladers überzeugt habe. Bei der vorangegangenen Evaluation der Maschine, die von Betriebsleiter Markus Wegmüller und seiner Mannschaft gemeinsam durchgeführt wurde, überzeugten zunächst die Zahlen auf GESTEINS Perspektiven 2 | 2023
dem Papier, dann der Praxistest. Je nach gewählter Schaufel liegt die Ausbrechkraft beim Volvo L260H zwischen 256 und 336 kN. Weitere Qualitäten, wie Kabinenkomfort und Servicetauglichkeit, erfüllten die gewünschten Anforderungen. Die Mannschaft war sich einig: ein neuer Volvo-Radlader sollte den Maschinenpark ergänzen. „Gesamthaft hat der L260H obenauf geschwungen, auch was Preis/Leistung und Verbrauch anbelangte“, schließt Künzi das Thema der Evaluation ab. Dieses Resultat kommt nicht von ungefähr: Mit der aktuellen Generation des 35-t-Radladers hat Volvo CE eine Maschine im Angebot, die mit knapp 24 t statischer Kipplast (voll eingelenkt) aufwartet. Dank längerem Radstand gegenüber dem Vorgänger wird zudem die Montage größerer Schaufeln ermöglicht, was der gesamten Effizienz zugutekommt. Das Schaufel-Volumen des neuen Balmholz-Volvo-Radladers beträgt 6,5 m 3 . Und obwohl der L260H der erste Volvo bei Balmholz ist, war die Nähe zu Volvo, respektive zur Robert Aebi AG, für Christoph Künzi längst gegeben. Bevor er 2020 zum Geschäftsführer bei der AG Balmholz ernannt wurde, war er ein gutes Jahrzehnt bei Vigier Beton Berner Oberland tätig. Dort gehören Maschinen von Volvo CE zum langjährigen Inventar. Entsprechend trafen sich bei der Evaluierung der neuen Maschine bei der AG Balmholz langjährige Partner wieder. Die Nachfrage nach Eisenbahnschotter und anderen widerstandsfähigen Gesteinsprodukten ist ungebrochen gut. Zukunftssorgen hat Christoph Künzi jedoch im Hinblick auf die Rekrutierung von Fachkräften. Eine eigentliche Berufsausbildung für die Arbeit im Steinbruch gibt es in der Schweiz nicht, es existiert lediglich ein Lehrgang „Rohstoffaufbereiter mit Fachausweis“ für Quereinsteiger. Künzi bildet daher selbst Nachwuchs aus und sucht kontinuierlich nach geeignetem Personal. Anlegen, Entladen, Einsatz: Kaum im Steinbruch angekommen, geht der Neuankömmling ans Werk. Maschinist Fabian Frutiger „besetzt“ freudig seinen neuen Arbeitsplatz. Die AG Balmholz plant, den Volvo L260H über die nächsten zehn Jahre mit etwa 1000 Bh jährlich zu nutzen, bevor es dann wieder „Leinen los“ heißt für diese fleißige Produktionsmaschine. www.volvoce.de GEMEINSAM. NACHHALTIG. MASCHINENÜBERGABE: Patrick Rizzi, techn. Verkaufsberater Aebi AG, Markus Wegmüller, Christoph Künzi und Urs Gautschi, techn. Berater, Aebi AG. (v.l.) OHNE RAST: Der Einsatz des neuen Radladers startet direkt nach der Ankunft auf dem Gelände in Sundlauenen. STAND B9 otr.marangoni.de
TREFFPUNKT 73 Den signifikanten Ein
TREFFPUNKT 75 Wolfgang Bosbach. Der
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