6 ZUR SACHE MIRO-FOTOWETTBEWERB 2020 Für den vierten MIRO-Fotowettbewerb unter dem Motto „Bei uns geht’s rund: Wir denken und handeln in Kreisläufen“ wurden insgesamt 43 Motive eingereicht, die den Kreislaufgedanken aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dokumentieren. Im November 2020 entschied die Jury über die Rangfolge und bestimmte die Preisträger nach Punkten. Dass die Anzahl der eingereichten Bilder gegenüber dem Wettbewerb 2017 mit 107 konkurrierenden Motiven diesmal spürbar geringer ausgefallen ist, dürfte ganz wesentlich daran gelegen haben, dass das Jahr 2020 ein ganz grundsätzlich anderes war als die Wettbewerbsjahre zuvor. Unter Corona-Auflagen haben auch begeisterte Hobbyfotografen zwangsläufig andere Sorgen und Prioritäten als sonst. Außerdem verbot sich in vielen Fällen der in anderen Jahren nach Vereinbarung mögliche Zutritt betriebsfremder Personen, die eine Wettbewerbsbeteiligung in Erwägung zogen. Möglicherweise war auch das gewählte Motto um einiges schwieriger bildhaft umzusetzen, als ursprünglich gedacht. Nichtsdestotrotz waren MIRO als Auslober und die gesamte Jury vom Qualitätsniveau der eingereichten Fotos schwer beeindruckt. Wir stellen im Beitrag wie in der Ausschreibung versprochen die Fotos und Aussagen der siegreichen Teilnehmer und der Platzierten bis Rang 20 vor. Insgesamt ein großes Kompliment und ein herzliches Dankeschön an alle, die sich beteiligt und mit ihrer Sicht das Kreislaufhandeln unserer Branche in Szene gesetzt haben. Im Herbst 2022 startet der nächste Wettbewerb dieser Art. Das Motto wird dann einfacher – versprochen! Auf alles andere haben wir leider keinen Einfluss. 1. PLATZ: Natur kommt und Rohstoffgewinnung geht, Steffen Loos Die Rangfolge steht fest Über Kreisläufe Die Gesteinsindustrie und ihre Tätigkeit, vielfach von Nicht-Kennern der Branche als Belastung für Umwelt und Naturschutz dargestellt, sind deutlich verantwortungsvoller und im Handeln vielschichtiger unterwegs, als allgemein bekannt. Mit dem Ergebnis des aktuellen MIRO-Fotowettbewerbs wurde dies ein weiteres Mal überzeugend dokumentiert. Abgeschlossene und auch aktive Gewinnungsstätten sind regelrechte Hotspots der Biodiversität, da sie selten gewordene Refugien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten bieten. Die Betreiber arbeiten zudem permanent an einer immer höheren Ressourceneffizienz, sparen Wasser durch technische Kreislaufführungen, unterhalten vielfach zusätzlich einen Recyclingzweig, analysieren „Nebenmaterial“, das einst nicht nutzbar schien, auf wirtschaftliche Brauchbarkeit – und werden entsprechend tätig. Der Kreislaufgedanke und das Kreislaufhandeln in der Branche sind also ausgesprochen vielschichtig. Wo nimmt man hier die Kamera vors Auge, um einen entsprechenden Aspekt zur Erfüllung des Mottos einzufangen? Zugegeben: Die Aufgabe war nicht ganz leicht – unter anderem, weil vieles, was der technischen Umsetzung von Kreisläufen dient, perfekt gekapselt oder eingehaust ist –, wurde allerdings bravourös gelöst. Am Ende waren die Juroren nicht nur ordentlich gefordert, um eine Entscheidung zu treffen, sondern von der Qualität der Einreichungen auch höchst angetan. Faszinierenderweise ergab die Summe sämtlicher Einzelbewertungen der anonymisierten Motive eine sehr hohe Übereinstimmung bei den Spitzenplätzen. Die Preisträger wurden Anfang Dezember informiert und entsprechend der Dotierung prämiert. GESTEINS Perspektiven 1 | 2021
2. PLATZ: Wenn Leben entsteht, Röhrig Granit 3. PLATZ: Wolfgangsee und Kieswerk Waldsee, Wolfgang Rohr zum Gleichgewicht Guter Blick für das beeindruckende Motiv Neben einem dritten, einen zweitem und einem ersten Platz, durch die Jury nach Punkten ermittelt, erkannten die Juroren einem weiteren Bild mit Höchstpunktzahlen in der Hauptbewertungskategorie zusätzlich einen Sonderpreis zu. Dabei handelt es sich um das Foto mit dem Titel „Förderkreisläufe“ von Steffen Loos, Euro-Geologe und Abteilungsleiter Lagerstätten & Liegenschaften bei der Schaefer Kalk GmbH & Co. Aufgenommen hat er eine anspruchsvolle Förderstraße entlang von nahezu perfekt gesprengten Wänden eines sauber geführten Steinbruchs. Durch die Größe der Transportfahrzeuge in Relation zur Wand lassen sich die Dimensionen erahnen, die beim Betrachter Respekt für diese anspruchsvolle Betriebsführung auslösen. Den 3. Platz erkannte die Jury dem Foto von Wolfgang Rohr mit dem Titel „Wolfgangsee und Kieswerk Waldsee“ zu. Der Seniorchef der Wolfgang Rohr GmbH & Co. KG ist bereits als passionierter Hobbyfotograf bekannt und hat es sich nicht nehmen lassen, die positive Landschaftsveränderung rund um sein Kieswerk in der Pfalz aus der Vogelperspektive festzuhalten. Deutlich zu erkennen ist, dass ein benachbarter älterer Baggersee eine dichte Uferbesiedelung aufweist. Hier haben allerhand Interessenten offenbar ihr Wasser-Wunschgrundstück gefunden. Den 2. Platz sicherte sich das Bild mit dem Titel „Wenn Leben entsteht“ von der Röhrig Granit GmbH. Trotz – oder vielmehr wegen – der stattgefundenen Gewinnung setzt die Natur im Eilverfahren grüne Akzente in der Uferzone eines neuen Flachgewässers vor der kontrastierenden Steinbruchwand. Ein faszinierendes Motiv, auch wegen der perfekt-symmetrischen Spiegelung der Pflanzen im Wasser. Eindeutiger Sieger ist mit seinem Foto „Natur kommt und Rohstoffgewinnung geht“ Steffen Loos, der sich neben dem Sonderpreis den 1. Platz sichern konnte. Seine Motivation beschreibt er so: „Natur und Rohstoffgewinnung bilden einen dynamischen Kreislauf. Die Gewinnung verändert die Landschaft und die Natur passt sich daran an. So entstehen Bilder, die auch kein Künstler besser hinbekommen kann.“ Und tatsächlich: Die in Herbstfarben gekleideten ehemaligen Steinbruchwände, eingerahmt vom blauen Himmel, türkisfarbenen Wasser und randlichen kleinen Restzeugen wirtschaftlicher Aktivitäten, wie einem Lagerbereich, einer Pumpe und einem Container, teilen mit: Hier ist die Welt in Ordnung! Nach Ansicht der Jury strahlt das Foto gleichermaßen Ruhe und Kraft aus. Motivwahl sowie Komposition werden als beispielhaft und ausgewogen bewertet. Die Gesteinsindustrie bildet die Grundlage unserer Wirtschaft und trägt im zweiten Schritt zu einer 1 | 2021 GESTEINS Perspektiven
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