26 PRAXIS mit Trommelbremsen rundum aus und verweist auf die Solidität und Robustheit des Fahrzeugs. In den aktuellen Modellen konnte auch ein unerwünschtes Merkmal des Fahrwerks wirksam ausgemerzt werden. Frühe Versionen litten darunter, dass in unbeladenem Zustand die Räder der Hinterachsen einen ausgesprochen starken positiven Radsturz aufwiesen, den die Aufhängung erst unter Last neutralisierte. Das ging mindestens auf Kosten der Traktion, da die Reifen keinen maximalen Bodenkontakt hatten. Das eingeführte System der Luftfederung sorgt inzwischen dafür, dass diese charakteristische O-Beinigkeit der frühen Tatra- Allradler verschwunden ist. Das modulare Fahrwerkskonzept erlaubt nahezu beliebige Achskonfigurationen und Aufbauvarianten. So haben die Phoenix-Modelle mittlerweile eine Variationsbreite erreicht, die ein Komplettanbieter heutzutage braucht. Im Bau- und Bergbaubereich sind die Fahrgestelle für Hinter- oder Dreiseitenkipper in verschiedenen Dimensionen erhältlich. Die Achskonfigurationen reichen vom 4x4 über 6x6, 8x6, 8x8 bis zum 10x10. Relativ neu im Programm ist eine allradgetriebene Sattelzugmaschine, die dem wachsenden Trend zum Einsatz von geländegängigen Lkw auch für Kipplastzüge Rechnung trägt. Platz neu erarbeitet und verteidigt Das Tatra-Werk im böhmischen Koprivnice hat eine Jahreskapazität von rund 1000 Fahrzeugen, womit die Marke zahlenmäßig natürlich nicht kopfauf mit den großen europäischen Herstellern ist. Das ist auch gar nicht nötig. Bewusst konzentriert sich der Hersteller auf die perfekt passende Nische der ausgewiesenen Offroad-Spezialisten und robusten Sonderfahrzeuge, die nicht ohne Grund auch besonders vom Militär genutzt werden. Der Tatra Phoenix jedenfalls scheint seine Marktchancen seit Einführung immer besser nutzen zu können. Dies ist als Beleg dafür zu werten, dass mit ausgeprägtem Know-how, wie dem raffinierten Fahrwerkskonzept, auch in der globalisierten Lkw-Welt immer noch genügend Platz für echte Spezialisten ist. (bwi) www.tatratrucks.com www.schaefer-bodenwerder.de BEWEGLICH: Die Einzelradaufhängung der hinteren Räder ermöglicht, dass alle Räder weitgehend ständig Bodenkontakt behalten. MÄCHTIGES ROHR: Der zentrale verwindungssteife Rohrrahmen ist das Alleinstellungsmerkmal der Tatra-Geländelastwagen. ERFOLG MIT QUALITÄT: Beim erfahrenen Tatra-Händler Schäfer aus Bodenwerder sind Tim Heisterhagen (l.) und Alexander Voigt für die Fahrzeuge zuständig. FÜR JEDEN ZWECK: Die Produktfamilie der geländegängigen Tatra-Phoenix-Modelle ist mit der 4x4-Sattelzugmaschine erneut gewachsen. Fotos: Wistinghausen MODERNES INTERIEUR: Die Tatras kommen mit den Innenausstattungen des DAF CF zum Anwender. GESTEINS Perspektiven 1 | 2021
PRAXIS 27 Smarte Transportlösung im Dumper-Segment Immer wenn es ans Grobe geht und gleichzeitig große Volumen zu bewegen sind, sind Knickgelenk-Dumper meist das erste Mittel der Wahl. Seit einiger Zeit bekommen diese Baumaschinen Konkurrenz durch die Rückkehr eines legendären Konstruktionsprinzips. In etlichen Betrieben der Montanindustrie sind sie bereits im Einsatz: die schweren Allradkipper von Tatra. Robert Kerschl, Leiter des Tatra-Profit-Centers bei Tschann- Bayern in Poing bei München erklärt, wo die Vorteile des Tatra Phoenix liegen: „Das einzigartige Zentralrohrrahmen-Fahrgestell mit einzeln aufgehängten, luftgefederten Halbachsen bietet eine beeindruckende Traktion auf allen Untergründen und höchste Steigfähigkeit. Im Vergleich mit Dumpern ist der Phoenix eine preislich attraktive Alternative und punktet mit nahezu halbierten Betriebskosten durch weniger Verbrauch und günstigere Ersatzteil- sowie Wartungskosten Das ist aber noch lange nicht alles: Das Fahrwerk erlaubt wesentlich höhere Transportgeschwindigkeiten und damit mehr Umläufe pro Schicht. Angenehmer Nebeneffekt: Der Fahrer findet einen geräumigen, ergonomischen Arbeitsplatz mit allem Komfort vor. Und die Tatra-Kipper sind straßenzulassungsfähig. Die Überstellung von einem Einsatzort zum anderen kann kostengünstig und unkompliziert auf eigener Achse erfolgen.“ Konkret bietet Tatra unter der Modellbezeichnung Phoenix sowohl eine 8x8-Variante mit bis zu 30,5 t Nutzlast und 50 t Gesamtgewicht als auch eine überraschend wendige 10x10-Version mit gelenkter letzter Achse und 37,5 t Nutzlast bei 60 t Gesamtgewicht an. Die Motoren und Fahrerhäuser kommen von DAF, die Getriebe wahlweise von ZF oder Allison. Dadurch können Betreiber in ganz Deutschland auf das DAF-Servicepartnernetz zurückgreifen. Für Beratung, Konfiguration und Lieferung der Fahrzeuge hat sich der österreichisch-bayerische Nutzfahrzeughändler Tschann als eine der ersten Adressen etabliert. www.tschann.biz/tatra Phoenix-Schwerlastkipper SCHRECKT VOR NICHTS ZURÜCK: Der Tatra Phoenix macht aufgrund seiner Qualitäten nicht nur Steinbruchbetreibern, sondern auch Händlern wie Tschann viel Freude, weil er im anspruchsvollen Mischeinsatz rundum überzeugt. Fotos: Tschann S 1 | 2021 GESTEINS Perspektiven
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