40 INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG Alles im Rahmen geblieben EINGEHAUST: Die Stationäraufbereitung der Jakob Bauer Söhne GmbH & Co. KG. Gewinnungsflächen stehen dem Unternehmen noch für etwa 20 Jahre zur Verfügung. Der Steinbruchbetrieb Jakob Bauer Söhne GmbH & Co. KG bei Esslingen/ Stuttgart gewinnt seit den 1920er-Jahren Weißjurakalk der Schwäbischen Alb. Das Schotterwerk in Erkenbrechtsweiler produziert daraus Splitte und Schotter für den Straßen- und Wegebau sowie Splitte für Beton, u. a. zur Herstellung von Tübbingen für den Tunnelbau. Die gängigsten Körnungen liegen bei 2/8, 8/16 und 16/22 mm. Da einige aktuelle Großbaustellen praktisch vor der Haustür liegen, ist die aktuelle Nachfrage im Einzugsgebiet sehr hoch. „Stuttgart 21, die Schnellbahnstrecke Stuttgart Ulm oder der Bossler-Tunnel sind nur einige Projekte, in denen unsere Betonzuschlagstoffe zum Einsatz kommen“, erklärt Betriebsleiter Siegfried Militsch. Der Vertrieb läuft gemeinsam mit der Alfred Moeck KG über den gemeinsam gegründeten Schottervertrieb Vordere Alb GmbH & Co. KG, kurz: SVA. Rechtzeitig zum Jahreswechsel entschied sich das Management des Steinbruchbetriebs für einen Umbau der Vorbrecherstation – darunter fielen auch der Austausch eines stationär integrierten Baggers sowie der Einbau einer neuen Überwachungskabine für den Vorbrechbetrieb. Es war von vornherein geplant, den stationären Bagger gegen einen mobilen Minibagger mit Hydraulikhammer auszuwechseln, um den Brechbetrieb mit einer verbesserten und flexibleren Technik zu unterstützen. Bei der Umbaumaßnahme fiel auf, dass auch der alte Backenbrecher Risse im Bereich des Einlaufs für das Kalksteinhaufwerk hatte, was Siegfried Militsch und seinen Kollegen Uwe Laderer zunächst nicht weiter überraschte – hatten doch bereits Millionen Tonnen Gestein die Öffnung über Jahrzehnte hinweg passiert. Dass jedoch nach näherer Überprüfung auch Risse unterhalb der Einlauföffnung auftraten, konnte man erst sehen, als die Deckenplatten des Stahlbaus und der Einlauf des Brechers entfernt waren. Mit einem solchen Schaden hatte das Management nicht gerechnet. Größerer Einlauf, höhere Leistung Der damalige Hersteller des stationären Brechers erklärte, dass eine Reparatur für die notwendigen Schweißarbeiten nur im Werk möglich sei. Somit wurde es Zeit für einen Plan B. In diesem wurde auch der Wunsch geäußert, die Einlaufbreite des neuen Brechers optimal auf die Auslaufbreite des Rollenrosts für das Aufgabematerial auszulegen. Gesucht wurde also ein Brecher mit 120 bis 125 cm Einlaufbreite. Zuvor galt es jedoch zu prüfen, ob die Integration eines neuen Brechers im bestehenden Stahlbau unter den gegebenen Umständen überhaupt möglich ist. Als sich zeigte, dass die äußeren Träger der Stahlkonstruktion für die Positionierung noch „Luft“ boten und damit Platz für einen breiteren stationären Brecher vorhanden war, konnte entschieden werden. Klarer GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2019
INSTANDSETZUNG & MODERNISIERUNG 41 PROBLEMLÖSER: Michael Silvester von Metso (l.) neben Betriebsleiter Siegfried Militsch im Steinbruch Erkenbrechtsweiler. Fotos: Metso AUSTAUSCH GELUNGEN: Der Vorbrecher Nordberg C125 passte optimal in den bestehenden Stahlbau, ohne dass Umbauten nötig waren. MATERIALFLUSSHELFER: Hybridbagger mit Hydraulikhammer und breitere Brechereinlauföffnung beseitigen das einstige Nadelöhr der Produktion. Favorit war am Ende ein modular konstruierter Metso-Backenbrecher vom Typ Nordberg C125. Aus einem glücklichen Umstand heraus war dieser spontan als Neuanlage auch verfügbar und ließ sich ohne Weiteres in den bestehenden Stahlbau einfügen, nachdem die Integration zuvor mit einer Schablone simuliert worden war. Weitere alternative Lösungen erübrigten sich somit. „Uns schwebte von vornherein eine besonders kompakte Brechereinheit vor, die sich problemlos in den Stahlbau einbauen lässt und die auch schnellstmöglich ihre Arbeit aufnehmen kann“, so Siegfried Militsch. Der C125-Backenbrecher wurde bereits nach einer Woche mit einem großen Kran in den Stahlbau gehoben und an die richtige Stelle gerückt. Auch die Inbetriebnahme verlief reibungslos. Der neue Backenbrecher wird aufgrund seiner weitaus höheren Leistung fortlaufend mit einer kleinen Spaltöffnung gefahren, was den nachgeschalteten Prallbrecher entlastet. Weiterer erfreulicher Effekt ist, dass der Werkzeugverschleiß seit der Neuinstallation deutlich geringer ausfiel. www.metso.com/de STARTPUNKT DER AUFBEREITUNG: Aufgabe des Rohmaterials per Skw in den Vorbrecher. 1/2019 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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