28 PRAXIS AMBITIONIERT: Die OHU in Iffezheim arbeitet an einer vollständigen Digitalisierung aller Lieferscheine. Fotos: M. Schlutter Vollständige Digitalisierung im Verbund als Ziel Aufbauend auf dem Beitrag in GP 7/2018 „BIM und Baustoffhandel“, verfolgen wir die Fortschritte dieses speziellen „Falls“ weiter. Nachdem 2017 mit der Einführung der Unternehmensplattform „Bau-Else“ in der Oberrhein-Handels-Union GmbH & Co. KG, OHU, mit Hilfe des Entwicklers Praxis EDV begonnen wurde, sind jetzt alle Module der betrieblichen Verwaltung installiert. Damit rückt das Ziel der kompletten Digitalisierung aller Lieferscheine im Handelsverbund der OHU näher. OHU-Geschäftsführer Daniel Schulz ist zufrieden: „Wir haben jetzt die Installations- und Testphase hinter uns gebracht und mit der praktischen Arbeit begonnen.“ Nachdem die technischen Voraussetzungen geschaffen seien, sollen jetzt alle Partner an dieses System angebunden werden. Gegenwärtig arbeite man noch mit etwa einem Fünftel der Lieferanten „halb manuell“, wo man per Post Lieferscheine erhalte, diese in eine Datenbank einschreibe, danach einscanne, digital als PDF-Datei per Mail versende und letztendlich in einem Papierarchiv ablege. Doch das soll nicht so bleiben. Deshalb würden derzeit viele Gespräche mit Zulieferwerken geführt, um für die schnelle und komfortable Digital-Komplettlösung zu werben. „Einige unserer Kunden fordern dies sogar und wir forcieren es auch“, sieht Schulz das zunehmende Interesse. Um die Lieferscheine zu digitalisieren und zur OHU zu übermitteln, ließen sich durchaus schon vorhandene IT-Strukturen nutzen, die über kleine Software- Module angepasst werden können. „So lassen sich unsere Anforderungen an die Feldbeschreibungen der Datensätze, die Kommunikationsprotokolle und GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2019
PRAXIS 29 MIT IM BOOT: Die BLS Baustoff Logistik Südwest ist als Tochter der OHU eine der größten Schüttgut-Speditionen in Baden-Württemberg. MICHAEL HUCK, Leiter der Disposition, koordiniert jeden Tag den Einsatz von etwa 150 bis 200 Fahrzeugen. GUTER LAUF: Das Lieferscheinportal ist bei allen Beteiligten gut angenommen worden, so Mario Schifferdecker. IMPULSGEBER: Die Reif GmbH gab den ersten Anstoß zur mittlerweile erfolgreichen Einführung und gemeinsamen Nutzung der Bau-Else. ZIELORIENTIERT: OHU-Geschäftsführer Daniel Schulz wirbt bei seinen Partnern für die Digitalisierung. die Qualität eines Lieferscheins als PDF problemlos erfüllen.“ Eine wichtige Voraussetzung sieht Schulz darin, dass seine Zulieferer eine „eigene EDV-Betreuung“ im Haus haben. „Die IT-Spezialisten müssen ständig vor Ort sein. Ein externer Dienstleister, der nur ab und zu vielleicht bei Problemen kommt, kann dieses System nicht optimal betreuen“, so die Meinung von Schulz. Wenn alle wollen, wird es einfacher Nach einer erfolgreichen Installation könnten seine Kunden dann entweder auf das schon vorhandene OHU-Info- Portal zugreifen und sich ihre bearbeiteten Lieferscheine „holen“ oder die Daten würden sogar automatisch übermittelt. Das funktioniere beispielsweise bei der Reif Bauunternehmung aus dem benachbarten Rastatt hervorragend. Nicht umsonst gab der langjährige Partner der OHU den Anstoß zur gemeinsamen Einführung der Bau-Else. „Das dahinterstehende Lieferscheinportal ist bei uns inzwischen sehr gut angenommen worden.“ Mario Schifferdecker, IT-Verantwortlicher bei Reif, ist ebenfalls mit der Installation bei seinem Unternehmen äußerst zufrieden. Die Praxis EDV habe ihm während dieser Zeit einen direkten Kontakt zu den dort verantwortlichen Software-Entwicklern ermöglicht. „So konnte ich den Fachleuten direkt erklären, was wir genau wollen und wo es Probleme gab. Änderungen, Anregungen und Wünsche konnten dadurch berücksichtigt und kurzfristig umgesetzt werden.“ So habe es anfangs Probleme damit gegeben, dass Daten fehlten. Kennzeichen von Lieferfahrzeugen oder Baustellen seien zum Teil nicht richtig erfasst und übermittelt worden, aber das habe der Anbieter in Zusammenarbeit mit der OHU schnell geklärt. Etwas unterschätzt habe man, dass die vollständige Digitalisierung zwischen Bauausführenden und Auftraggebern noch nicht von allen Partnern akzeptiert würde. Neben dem Austausch von Datensätzen würde oft auch noch ein Lieferschein als PDF-Datei gefordert. „Daran arbeitet die Praxis EDV gemeinsam mit der OHU, um diese Forderung zu erfüllen.“ Parallel dazu soll aber gemeinsam mit einem Auftraggeber die Praxistauglichkeit getestet werden, ob dieser ganz auf die „Originaldokumente“ verzichten kann. Ein entscheidendes Kriterium wird dabei sein, ob beispielsweise öffentliche Auftraggeber diese Verfahrensweise akzeptieren. „Im nächsten Schritt könnten dann auch Rechnungen in dieses System eingepflegt werden“, blickt Schifferdecker ein wenig in die Zukunft. Eine funktionierende Lösung Lieferschein-Rechnung würde den Arbeitsaufwand weiter senken, da sich beispielsweise eine Rechnungsprüfung digital automatisieren ließe. www.ohu-iffezheim.de www.reif-bau.de www.praxis-edv.de 1/2019 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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