46 Nachhaltigkeit Abbildung 3: Minimale Herstellungstemperatur der Asphaltvarianten empfehlungen sowie den Vorgaben des „Merkblatts für Temperaturabsenkung von Asphalt (M TA) [1]“ der FGSV. Eine generelle Übertragbarkeit und Vergleichbarkeit der jeweiligen Untersuchungsergebnisse in Bezug auf die Performance der unterschiedlich modifizierten Asphalte bei Wärme und Kälte wurde durch die Ermittlung der jeweils minimalen Herstellungstemperaturen der viskositätsverminderten Asphalte unter Berücksichtigung der volumetrischen Kenngrößen eines „nicht viskositätsveränderten“ Asphaltdeckschichtmischguts als Referenz gewährleistet. Als maßgebliche Kenngröße wurde dabei die Raumdichte am Marshall-Probekörper in Abhängigkeit der Herstellungstemperatur verwendet. Das maximale Temperaturminderungspotenzial der viskositätsveränderten Asphalte wurde dahingehend jeweils ungeachtet der Richtwerte des M TA für Asphaltmischguttemperaturen von temperaturabgesenkten Asphalten mit am Asphaltmischwerk dosierten viskositätsverändernden Zusätzen bzw. Bindemitteln ausgereizt (Grenzwertbetrachtung). Entsprechende Parameterstudien zum temperaturbedingten Verdichtungswiderstand bzw. zur temperaturbedingten Verdichtungswilligkeit des o. g. Mischguts erfolgten in umfangreichen Vorstudien in Anlehnung an die TP Asphalt-StB, Teil 10A [9], wobei die Vergleichbarkeit der jeweiligen volumetrischen Eigenschaften des Asphaltes – Verdichtung, Hohlraumgehalt und Raumdichte – der Untersuchungsvarianten oberste Priorität hatte (vgl. Abschnitt 3). Die Untersuchungen im Labor zur Ansprache des Performance-Verhaltens der temperaturabgesenkten Asphalte bei Wärme und Kälte erfolgten davon ausgehend jeweils an Probekörpern, die aus gemäß TP Asphalt-StB, Teil 33 [10], hergestellten Asphaltplatten gewonnen wurden (vgl. Abschnitt 4). Hierbei wurde die Herstellungstemperatur anhand der Voruntersuchungen festgelegt. Bestimmung des Temperaturminderungspotenzials im Labor Die Kenntnis des maximal möglichen Temperaturminderungspotenzials durch die Zugabe von viskositätsvermindernden Zusätzen zum Asphalt in Abhängigkeit möglichst gleichbleibender volumetrischer Kennwerte sowie bestehender bautechnischer und funktionaler Performanceeigenschaften ist für eine prozesssichere Herstellung und Verarbeitung der temperaturabgesenkten Asphalte essenziell und eine Grundvoraussetzung. Dies wurde auch in der vorliegenden Fragestellung umfassend berücksichtigt, u. a. um vergleichbare volumetrische Eigenschaften der Untersuchungsvarianten untereinander und damit eine generelle Vergleichbarkeit der Untersuchungsergebnisse zum Kälte- und zum Verformungsverhalten zu gewährleisten. Erst dies macht eine objektive Bewertung des sich hieraus ergebenen verringerten Primärener Ihre Ansprechpartnerin für eine gezielte Werbung in der asphalt Anzeigenschluss: 11.1.2024 Erscheinungstermin: 15.2.2024 Ausgabe 1|2024 Susanne Grimm-Fasching Tel.: +49 8364 986079 Fax: +49 8364 984732 Mobil: +49 162 9094328 susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de 8|2023
Nachhaltigkeit 47 giebedarfs und des verringerten CO 2 -Footprints unterschiedlicher Asphaltkonzepte im Rahmen der Angebotswertung und/oder Vergabe sowie für die Bewertung der Nachhaltigkeit und Umweltgerechtheit der Gesamtmaßnahme möglich. Das Temperaturminderungspotenzial sollte daher bei der Verwendung von temperaturabgesenktem Asphalt ausgehend von den Empfehlungen und Richtwerten des „Merkblattes für die Temperaturabsenkung von Asphalt (M TA) [1]“ im Rahmen von erweiterten Erstprüfungen bestimmt und durch den Mischgutlieferanten angegeben werden. Hierbei sind die Minimaltemperaturen immer objektbezogen unter Beachtung der örtlichen Randbedingungen zu wählen. LITERATUR [1] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Merkblatt für Temperaturabsenkung von Asphalt, Köln: FGSV, 2021. [2] Deutscher Asphaltverband e.V., Niedrigtemperaturasphalt (NTA), Berlin: Deutscher Asphaltverband e.V., 2021. [3] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TP Asphalt-StB – Teil 46 A – Kälteeigenschaften: Einaxialer Zugversuch und Abkühlversuch, Köln: FGSV, 2021. [4] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TP Asphalt-StB – Teil 25B1: Einaxialer Druck-Schwellversuch – Bestimmung des Verformungsverhaltens von Walzasphalt bei Wärme, Köln: FGSV, 2022. Unter Berücksichtigung einer Referenz-Verdichtungstemperatur zur Herstellung von Marshall-Probekörpern gemäß TP Asphalt-StB, Teil 30 [11], von (145 ± 5) °C ergab sich in Abhängigkeit der Referenz- bzw. Zielraumdichte bei den Variante 0-1 und 0-2 ein absolutes Minderungspotenzial von nahezu 30 Kelvin bzw. bei der Variante M ein Minderungspotenzial von etwa 10 Kelvin. Die minimale Herstellungstemperatur wurde dabei iterativ in Anlehnung an die Ermittlung des Verdichtungswiderstandes gemäß TP Asphalt-StB, Teil 10A [9], im Rahmen einer Vorstudie unter Berücksichtigung der anzusetzenden kritischen Spannweite von 0,030 g/cm³ experimentell bestimmt (vgl. Tabelle 2). (Dieser Fachartikel wird in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift asphalt fortgesetzt.) • [5] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TP Asphalt-StB – Teil 24: Spaltzug-Schwellversuch – Beständigkeit gegen Ermüdung, Köln: FGSV, 2023. [6] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TL-Asphalt: Technische Lieferbedingungen für Asphaltmischgut für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen, Köln: FGSV, 2013. [7] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TL-Bitumen: Technische Lieferbedingungen für Straßenbaubitumen und gebrauchsfertige Polymermodifizierte Bitumen, Köln: FGSV, 2013. [8] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, ZTV-Asphalt: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt, Köln: FGSV, 2013. AUTOREN Dr.-Ing. Andreas Schacht Asphaltberatung Schacht, In der Meffert 37, 42799 Leichlingen, Telefon: 02175 / 9903830, Mail: schacht@asphaltberatung-schacht.de, Website: www.asphaltberatung-schacht.de Prof. Dr.-Ing. Micha Buch IU Internationale Hochschule Professur Bauingenieurwesen Planung und Bau von Infrastruktur, Hildebrandtstr. 24 c, 40215 Düsseldorf Lukas Tillmann, M. Sc. WOLFF & MÜLLER Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, Niederlassung Dortmund, Rhenus-Platz 3, 59439 Holzwickede [9] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TP Asphalt-StB – Teil 10A: Verdichtungswiderstand mit Hilfe des Marshall-Verdichtungsgerätes, Verfahren A: Änderung der Raumdichte, Köln: FGSV, 2010. [10] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TP Asphalt-StB – Teil 33: Herstellung von Asphalt-Probeplatten im Laboratorium mit dem Walzsektor-Verdichtungsgerät, Köln: FGSV, 2007. [11] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, TP Asphalt-StB – Teil 30: Herstellung von Asphalt-Probekörpern mit dem Marshall-Verdichtungsgerät, Köln: FGSV, 2023. Besuchen Sie uns vom 09.01. – 11.01.2024 auf der InfraTech | Stand 3F26 HaTelit ® C ecoLine Nachhaltige und langlebige Asphaltbewehrung. Unser Asphaltbewehrungsgitter aus hochmodulen Polyestergarnen, die zu 100 % aus recycelten PET-Flaschen hergestellt werden, in Verbindung mit einem ultraleichten Vliesstoff. Mit dieser Produktvariante, bieten wir Ihnen eine nachhaltige Lösung für die Bewehrung von Asphaltschichten bei gleichzeitig höchster Geotextilqualität „Made in Germany“. 8|2023
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