64 Technik Wirtgen Fräsen in Neu-England Fräswerkzeuge der Wirtgen Group mit einer Spitze aus polykristallinem Diamant (PKD) sorgen bei einem großen Straßenbauer in der amerikanischen Region New England für eine Steigerung der Produktivität. PKD-Fräswerkzeuge sind aufgrund ihrer heutigen Werkzeuggeometrie und Werkzeugmaterialien vor allem für die Asphaltdeckschichtsanierung geeignet und kommen dabei insbesondere in Feinfräsanwendungen zum Einsatz. Das Unternehmen Pike Industries, das aktuell über 3 Mio. t Asphalt produziert und über 6 Mio. t Zuschlagstoffe verarbeitet, hat 2017 von Rundschaftmeißeln mit Hartmetallspitze auf PKD-Fräswerkzeuge umgestellt. Die Folge: Extrem ebene Fräsflächen und große Zeitgewinne im Fräseinsatz. Beim Feinfräsen von Fahrbahnen werden Fräswalzen mit einem Linienabstand von 6 mm oder 8 mm (LA6 oder LA8) genutzt. Eine Standardfräswalze für herkömmliche Fräsarbeiten hat im Vergleich dazu einen Linienabstand von 15 mm (LA15). Feinfräswalzen mit LA6 erzeugen dabei ein noch feineres Fräsbild als mit LA8. Die Verkehrsbehörde des Bundesstaates Maine akzeptiert beide Linienabstände. „Wir können die Fräswalzen daher im Wechsel einsetzen“, erklärt Tom Quinn, Leiter Kaltfräsen und Be lags ausbau bei Pike Industries. „Der geringere Linienabstand wirkt sich auch auf die Vorschubleistung der Maschine aus, sodass wir bei größeren Frästiefen mit einer geringeren Vorschubgeschwindigkeit arbeiten.“ Auch beim Dünnschichteinbau gefragt Das Feinfräsen beseitigt Spurrinnen oder Un ebenheiten in der Fahrbahnoberfläche, verbessert die Griffigkeit von Fahrbahnen, die bereits vor dem Einbau der Asphaltdeckschicht für den Verkehr freigegeben wurden, und sorgt beim Aufbringen von Dünnschichtbelägen für einen besseren Schichtenverbund. Für Pike Industries spielt der Feinfräsprozess eine große Rolle. Denn mit ihm lässt sich ein besonders ebener Untergrund für die ultradünnen Verbunddeckschichten herstellen, die das Unternehmen im Auftrag des Bundesstaates Maine einbaut. Die Anforderungen des Maine Die PKD-Schneidwerkzeuge von Wirtgen verfügen über eine mit kristallinem Diamant beschichtete Spitze und erzeugen – wie auch auf der State Route 202 in Gorham/Maine – eine äußerst gleichmäßige Fräsfläche. Department of Transportation (Maine DOT) sehen Feinfräsen und zum Teil auch Standardfräsen als Vorbereitung für den Einbau der Dünnschichtbeläge vor. „Wir arbeiten gerade in einem Projekt, bei dem wir mit Feinfräswalzen eine Querneigung fräsen und den Belag sogar in einer Tiefe von 15 cm abtragen“, sagt Quinn. „Ein Grund für die Vorgabe der kleinen Linienabstände ist die Beständigkeit des Fräsbildes, wenn die Straße über einen längeren Zeitraum ohne Deckschicht befahren wird. Man geht davon aus, dass der Belag dadurch der Verkehrsbelastung besser standhält.“ Im Rahmen eines anderen Sanierungsprojekts führte Pike Industries kürzlich Feinfräsarbeiten auf der State Route 202 in Gorham durch, rund 20 km westlich von Portland/Maine. Zum Einsatz kam eine Wirtgen-Kaltfräse W 220, ausgestattet mit einer 2,50 m breiten Feinfräswalze und PKD-Fräswerkzeugen mit LA8. Auf zwei Fahrspuren und den dazugehörigen Randstreifen wurde die Deckschicht laut Mark Williams, dem verantwortlichen Bauleiter für das Projekt, auf 3 km Länge 2 cm tief abgetragen. Die bei Pike Industries mit dem Wechsel von Standardmeißeln auf PKD-Fräswerkzeuge verbundene Leistungssteigerung war enorm. Während bis dato am Ende eines Arbeitstages häufig der komplette Meißelsatz ausgetauscht werden musste, können die neuen Fräswerkzeuge eine ganze Saison oder sogar noch länger eingesetzt werden. „Hartmetallmeißel verschleißen im Laufe des Arbeitstages, was dazu führt, dass das Fräsbild nicht absolut gleichmäßig ist und einzelne Meißel häufiger ausgetauscht werden müssen. PKD-Fräswerkzeuge haben eine Diamantspitze sowie eine optimierte Schneidgeometrie und sorgen damit für konstante Ergebnisse. Auch wenn ein PKD-Werkzeug punktuell gewechselt werden muss, hat dies keine negativen Auswirkungen auf das Muster, da die verwendeten PKD-Werkzeuge kaum Längsverschleiß aufweisen“, erklärt Quinn und fügt hinzu: „Ein einheitliches Fräsbild ist für uns extrem wichtig, und das ist mit einem einzigen Satz PKD-Fräswerkzeuge tagtäglich über einen langen Zeitraum gewährleistet.“ Ausschlaggebend für die optimale Wahl der wirtschaftlichen Meißelbestückung (Hartmetall oder PKD) ist die Art der Anwendung. Wirtgen hat unabhängig davon mit den PKD-Fräs 8|2019
Technik 65 Je nach Anwendung bieten Wirtgen-PKD-Fräswerkzeuge eine deutlich längere Lebensdauer, höhere Maschinenproduktivität und -verfügbarkeit, ein konstantes Fräsbild sowie verbesserte Arbeitsbedingungen aufgrund eines geringeren Wartungsaufwands. „Ein einheitliches Fräsbild ist für uns extrem wichtig, und das ist mit einem einzigen Satz PKD-Fräswerkzeuge tagtäglich über einen langen Zeitraum gewährleistet“, begründet Tom Quinn, Leiter Kaltfräsen und Belagsausbau bei Pike Industries, seine Wahl. (Quelle: Wirtgen) werkzeugen eine sinnvolle Ergänzung zu seinem bestehenden Rundschaftmeißel-Programm geschaffen und damit das Lösungsangebot in der Schneidtechnologie maßgeschneidert erweitert. Bei Pike Industries ist man der Meinung, dass die Arbeitseinsparungen im täglichen Fräs einsatz die höheren Anschaffungskosten der PKD-Fräswerkzeuge mehr als wettmachen, denn ein Satz Werkzeuge kann eine ganze Frässaison lang verwendet werden und macht den Meißelwechsel damit überflüssig. Das Unternehmen bearbeitet in diesem Jahr mit zwei Fräswalzen eine Gesamtfläche von rund 1,7 Mio. m². „Wir gehen davon aus, dass wir beide die gesamte Saison hindurch einsetzen können, ohne die Fräswerkzeuge wechseln zu müssen“, sagt Quinn. Die PKD-Werkzeuge auf der Fräswalze mit Linienabstand LA6 haben bereits in der vorherigen Saison über 400.000 m² abgetragen, während die auf der State Route 202 in Maine eingesetzte Fräswalze mit Linienabstand LA8 zu Beginn der Saison 2019 mit neuen PKD-Werkzeugen bestückt wurde. Pike Industries geht jedoch davon aus, dass beide Werkzeugsätze bei normaler Beanspruchung bis in die Frässaison 2020 hinein verwendet werden können. Denn ungeachtet der höheren Anschaffungskosten haben sich die PKD-Fräswerkzeuge bereits nach der Hälfte der Saison bezahlt gemacht. „Das PKD-Fräswerkzeug ist eine komplette Einheit“, erklärt Quinn. „Man spart also nicht nur die Kosten für die Hartmetallmeißel, sondern auch für die Meißelhalter auf der Fräswalze. Durch den Einsatz der PKD-Fräswerkzeuge und den damit verbundenen geringeren Arbeitsaufwand erzielen wir erhebliche Kosten einsparungen.“ Kontakt: www.wirtgen.com Topcon Neues Head-up-Display-System Die Topcon Positioning Group stellt ein stimmaktiviertes Headup-Display (HUD) für den LN-100 vor. Das Gerät zeigt Absteckanweisungen an, die den Nutzer zügig zum abzusteckenden Punkt leiten – zu erkennen durch eine spezielle HUD-Brille. Dadurch bleiben beide Hände für das Markieren oder Abmarken der Absteckpunkte frei. „Dieses Produkt wird über einfache Sprachbefehle gesteuert. So kann die gesamte Bauabsteckung freihändig erfolgen“, berichtet Ray Kerwin, Director Global Product Planning. „Bei Bedarf lassen sich auch Fotos und Videos mit dem Wearable aufnehmen, zum Beispiel für eine Dokumentation des Baufortschritts oder für Berichte zu wichtigen Punkten. Gegenüber herkömmlichen Absteckverfahren bietet das HUD um bis zu 80 % schnellere Abläufe.“ Damit auch die nachgelagerten Prozesse davon profitieren, lassen sich mit der Software zum Wearable noch vor Ort die benötigten Berichte erzeugen. Kontakt: topconpositioning.de Das neue stimmaktivierte Head-up-Display-System für den LN-100 zeigt Anweisungen an, die den Nutzer zum Absteckpunkt leiten, zu erkennen durch eine spezielle HUD-Brille. (Quelle: Topcon Positioning Group) 8|2019
54. Jahrgang 8 |2019 D e z e m b e
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