16 Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen Abbildung 1: Tagesmittelwerte Gesamt-C in mg/m³ mit behördlichen Messungen der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) an Anlage 1 zum Vergleich (Paralleltrommelbetrieb bei allen 3 Messungen). fünf Sekunden gemessen. Die Betriebsparameter zur Normierung der Gesamt-C-Werte auf Normkubikmeter dagegen konnten nicht kontinuierlich aufgezeichnet werden. Um diese Messungen möglichst zuverlässig durchzuführen, wurden die Betriebsparameter über den gesamten Zeitraum der Messung alle fünf Minuten händisch aufgezeichnet. Die Messwerte wurden anschließend zu Halbstundenmittelwerten (HMW) zusammengefasst, normiert, validiert und grafisch ausgewertet. Die Berechnung der Messunsicherheiten fand dabei durch den indirekten Ansatz statt. Auswertung der Tagesmittelwerte Abbildung 1 zeigt die Tagesmittelwerte (TMW) der selbst durchgeführten Messungen in grafischer Darstellung und vergleicht diese mit den Ergebnissen von drei behördlichen Messtagen an Anlage 1. Der Vergleich mit den behördlichen Messungen, welche bei Paralleltrommelbetrieb unter Zugabe von 40 bis 60 % RC-Material stattfanden, zeigt, dass die mit einem nicht kalibrierten Messgerät aufgenommenen Werte realistisch sind und keine grundlegenden Fehler bei der Durchführung der Messungen gemacht wurden. Die wohl wichtigste Erkenntnis ist, dass der von der TA Luft vorgegebene Grenzwert von 50 mg/m³ als TMW an keinem der Tage überschritten wurde. Beim Einsatz einer stationären kalibrierten Messeinrichtung ist keine dauerhafte Überschreitung von Halbstundenmittelwerten zu erwarten. Auswertung bezüglich der Betriebsparameter Im ersten Schritt wurden die Messdaten in Bezug zu den Betriebsparametern Asphaltsorte, RC-Gehalt, Bitumensorte dargestellt (Abb. 2, 3 und 4). Abbildung 2 zeigt die Abhängigkeit der gemessenen Gesamt-C-Emission von der gemischten Asphaltsorte. Dazu wurden alle HMW einer bestimmten Sorte aus Anlage 1 und 2 zusammengetragen und als Box-Plot-Diagramm dargestellt. Diese Darstellungsform wurde hier, trotz der geringen Anzahl an HMW für die Asphaltsorten 16TD und 11DN, gewählt, um mögliche Ausreißer zu erkennen und die Ursachen dafür zu analysieren. Erste Erkenntnis der durchgeführten Messungen ist, dass der zulässige Rastergrenzwert von 100 mg/m³ Gesamt-C für Halbstundenmittelwerte sicher eingehalten wird. Wie erwartet, zeigt sich auch der Unterschied zwischen der Produktion mit und ohne RC-Zugabe. Die Asphaltsorte 32TS wurde zusätzlich in Anlage 1 und 2 aufgeteilt, um die Emissionswerte bei unterschiedlicher Produktionsweise zu vergleichen. Anlage 1 hat konstant höhere Werte und die Spannweite und Verteilung der Messwerte ist relativ gering. Bei Anlage 2 sind diese beiden Werte deutlich größer, was man an dem sehr großen oberen und unteren Quartil erkennen kann. Ein Grund dafür ist die diskontinuierlichere Arbeitsweise der Anlage 2. Die häufigen Wechsel der Mischgutsorten und die damit verbundene Vermischung der Werte mit den Emissionswerten anderer Mischgutsorten stellen einen Grund für die größeren Abweichungen nach oben und unten dar. In Anlage 1 dagegen wurde die Asphaltsorte 32TS ohne Wechsel nahezu kontinuierlich den ganzen Tag gefahren, wodurch die Streuung geglättet ist. Die große Streuung bei den Asphaltsorten 16BS und SMA ist darauf zurückzuführen, dass beide Mischgutsorten mit und ohne RC-Zugabe gemischt wurden. Dementspre- 8|2018
Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen 17 chend sind die HMW mit RC-Beigabe in der oberen Hälfte angesiedelt und die ohne RC in der unteren. Die Asphaltsorten 16TD und 11DN dagegen wurden im Betrachtungszeitraum fast immer ohne RC-Zugabe gefahren. Abbildung 3 zeigt die ermittelten Gesamt-C-Werte abhängig vom prozentualen Einsatz von RC-Gehalt. Auch hier ist wie erwartet zu erkennen, dass sich der Einsatz von RC-Material auf die Höhe der Emissionswerte auswirkt. Bei Mischgutsorten ohne RC-Einsatz liegt das untere 75-%-Quartil deutlich unter dem Niveau der Messwerte mit RC-Zugabe. Es ist jedoch anhand der bisher ermittelten Messwerte nicht eindeutig zu erkennen, dass Abbildung 2: Gesamt- C- Emissionen abhängig von der gemischten Asphaltsorte, sortiert nach Asphalt sorten mit und ohne RC-Zugabe und mit dem rot markierten Emissionsgrenzwert von 50 mg/m³. Abbildung 3: Gesamt-C- Emissionen abhängig vom eingesetzten prozentualen RC-Gehalt. Der Weg zu einer besseren Infrastruktur. Um Instandhaltungs- und Erneuerungsprojekte von Straßen und Brücken schneller, einfacher und besser durchführen zu können, bietet Topcon Ihnen die zukunftsweisenden Technologien, die Sie dafür benötigen. Mehr Infos unter www.topconpositioning.de 8|2018 The Intersection of Infrastructure and Technology
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