44 Technik Praxis EDV Standzeiten protokollieren Wann hat der Lkw das Mischwerk verlassen? Wann kommt er auf der Baustelle an und wurde die vorher vereinbarte Ankunftszeit eingehalten? Wann entstehen die Wartezeiten und wer hat sie verursacht? Die Beantwortung dieser Fragen wird zukünftig mit einer neuen App der Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG möglich sein. Claudia Fabig von der Praxis EDV erklärt Fahrer Jacek Kurzak die App. (Quelle: Praxis EDV) Stephan Genuit arbeitet bereits seit Anfang an mit der Praxis EDV und hat die gemeinsame Entwicklung der „Logistik-App“ vorgeschlagen. ieses Thema verfolgt uns schon sehr „Dlange Zeit, dass unsere Lkw bei einer Überschreitung der vertraglich vereinbarten Abladezeit von 30 Minuten von den Bauleitern oft erst nach langen Diskussionen die notwendigen Unterschriften auf ihren Beleg bekommen.“ Deshalb hat Stephan Genuit, geschäftsführender Gesellschafter der Asphalt-Mischwerk-NRW GmbH & Co. KG aus Wuppertal, beschlossen, hier etwas zu ändern. Zusammen mit Praxis EDV testet er derzeit in einem gemeinsamen Pilotprojekt eine von den Thüringern neu entwickelte „Logistik-App“. Der Hauptzweck liegt darin, dass alle Standzeiten der Asphalt-Lieferfahrzeuge mit genauer Position erfasst werden und digital an die Disposition im Werk übermittelt werden. „Damit haben wir einen exakten Beleg, ob die Entladezeiten an der Baustelle eingehalten wurden. Bei einer Überschreitung muss sich der Fahrer nichts mehr vor Ort unterschreiben lassen, sondern kann sofort nach dem Entladen wieder losfahren“, sieht Genuit einen großen Vorteil. Beteiligt an diesem Projekt ist auch die ortsansässige Niederlassung der Spedition Mimberg mit ihren Fahrzeugen, die für die AM-NRW im Einsatz sind. Die Historie des Asphaltmischgutaufbereiters reicht bis in das Jahr 2011 zurück. Da wurde am Standort Wuppertal das erste Werk errichtet. Zwölf Mitarbeiter produzieren hier derzeit etwa 200 Mischgutsorten. „Wir wollten schon von Anfang an ein hochmodernes und effektives Werk. Deshalb haben wir bereits in der Planungsphase mit der Praxis EDV zusammengearbeitet. Wir haben nicht nur die Warenwirtschaft, sondern auch die Ein- und Ausgangslogistik sowie die Verarbeitung der Wiegedaten und des Labors digitalisiert und sind somit auf dem neuesten technischen Stand.“ Hier habe man in „gegenseitigem Ergänzen viel Entwicklungsarbeit“ auf diesem Gebiet geleistet, blickt Genuit zurück. Besonders die „kurzen Wege“ und die zeitnahe Umsetzung schätzt der geschäftsführende Gesellschafter dabei sehr: „Das kenne ich von anderen Softwarehäusern so nicht.“ Nach eigener Einschätzung sei man dadurch jetzt in der Digitalisierung der gesamten Asphaltindustrie einige Jahre voraus. Im Frühjahr 2020 wurde im benachbarten Schwelm eine zweite Mischanlage mit weiteren zwölf Mitarbeitern übernommen. „Die Bedienung ist ganz einfach“, freut sich Jacek Kurzak, welcher die App einige Wochen getestet hat. Morgens muss sich der Fahrer der Spedition Mimberg lediglich mit seinem Kennzeichen kurz an- und nach Feierabend wieder abmelden. Um schriftliche Bestätigungen auf einem „Stundenzettel“ braucht sich Kurzak nicht mehr zu kümmern. Bei einer eventuellen Überschreitung der Entladezeiten muss er lediglich die Ursache eingeben. „Unsere Disposition bekommt sofort die Daten und kann so sehen, wo und wie lange ich gestanden habe.“ „Mit dieser App wollen wir einerseits ein sauberes Nachweisverfahren haben, Arbeitszeit der Fahrer einsparen und andererseits aber gleichzeitig so eine Basis schaffen, um Abläufe weiter zu optimieren“, sieht Genuit einen wichtigen Zusatznutzen. Denn in Zukunft will sich die AM-NRW noch breiter aufstellen. Genuit sieht sich zwar inzwischen als der „namhafteste“ Produzent von Asphalt in der Region, denkt aber jetzt schon über weitere Standorte nach. So sei wahrscheinlich im Jahr 2025 die Inbetriebnahme einer 3. Anlage vorgesehen. „Parallel dazu planen wir im zentralen Ruhrgebiet auf einer Fläche von 30.000 m 2 einen trimodalen Standort. Dort wird die Anlieferung von Rohmaterial über Straße, Wasser und Schiene erfolgen. Dazu kommt ein Bitumenvorratslager von mindestens 4.000 t“, blickt Genuit in die Zukunft. Das geschätzte Investitionsvolumen soll ca. 20 bis 25 Mio. Euro betragen. Das stelle auch wieder neue Anforderungen an die Digitalisierung. • 7|2020
Technik 45 Ammann 67 Prozent Steigfähigkeit Der ARS 220 von Ammann setzt das patentierte ACEforce-System ein. (Quelle: Ammann) Die Ammann-ARS-Walzenzüge verdichten große Areale und weite Strecken. Beim Bau von Autobahnen und Bahndämmen sind Maschinenführer dank der stufenlos regulierbaren Vibrationsfrequenzen wirtschaftlich unterwegs. Mit einem hydrostatischen HX-Antrieb als Zusatzausstattung lässt sich der ARS auch auf Deponie und Damm von keiner Steigung abhalten. er hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen“ – so hieß es noch bei Aristoteles. Heutzutage gilt „W bekanntlich „Zeit ist Geld“, und beides lässt sich mit den Walzenzügen der ARS-Reihe sparen. Die stufenlos einstellbaren Vibrationsfrequenzen lassen sich auf den jeweiligen Untergrund einstellen. Wechselt man beispielsweise von Kies auf bindiges Material, kann der Bediener den ARS- Walzenzug auf die für dieses Material optimale Frequenz einstellen. Damit wird nicht nur die Effizienz der Überfahrten enorm gesteigert, auch die Qualität des Ergebnisses. Mit der Ammann-eigenen ACE-Verdichtungskontrolle wird die Bodensteifigkeit über ein im Lenkrad integriertes Display angezeigt. Das intelligente Feature ist in der neuesten Generation ACE-Force als Zusatzoption verfügbar und kann mit einem GPS-System ergänzt werden. Die serienmäßige Ausführung der ARS 110 bis ARS 170 erklimmt Steigungen von bis zu 57 %. Sowohl Motor als auch Hydraulikkomponente sind nahe am Boden verbaut und geben der Walze größtmögliche Standsicherheit. Je nach Einsatzgebiet wird von Glattmantel- auf Schaffußbandage gewechselt, um auch bindige Böden einwandfrei zu bearbeiten. Für den Einsatz auf bindigen Böden kann die Maschine mit einer PD-Bandage ausgestattet werden, alternativ ist ein PD-Bandagen-Kit erhältlich. Das ECODrop-System reduziert in Verbindung mit weniger Überfahrten den Treibstoffverbrauch auf der Baustelle. • Vollisoliert & Nutzlastoptimiert In der ringsum bodentief verglasten Kabine hat der Maschinenführer ungehinderte Sicht auf die Baustelle. Beim Dammbau oder auch bei Deponien und Kiesgruben müssen oft extreme Steigungen bewältigt werden. Der HX-Antrieb und die ATC-Technologie (Ammann Traction Control) sorgen dafür, dass ein Durchdrehen der Räder oder der Bandage verhindert wird und die Leistung dem Antrieb zur Verfügung steht. Die serienmäßige Ausführung der ARS 110 bis ARS 170 erklimmt Steigungen von bis zu 57 %. Wird die Maschine zusätzlich mit dem verstärkenden HX-Antrieb mit ATC ausgestattet, vergrößert sich die Steigfähigkeit auf bis zu 67 %. Die ARS-Baureihe beginnt mit der ARS 70 bei einer Bandagenbreite von 1.680 mm und wechselt zu 2.130 mm Bandagenbreite bei der ARS 130, 150, 170, 200 und 220. Die kleinste Amplitude bei der ARS 70 reicht von 0,7 mm und erreicht bei der ARS 220 bis zu 2 mm. Die stufenlos regelbare Frequenz reicht von 36 Hz bei der ARS 70 bis zu 23 Hz bei der ARS 220. Die größte Maschine in der Reihe, die ARS 200-220, verdichtet Schichtdicken bis zu 1.700 mm. Alle Modelle zeichnen sich durch ihren hydrostatischen Antrieb und das bewährte „achsfreie“ Konzept von Ammann aus. Die Einzelradaufhängung stabilisiert, während das Knick-/ Pendelgelenk in anspruchsvollem Gelände sicheres Arbeiten ermöglicht. 9535 Die Sattelkipper S.KI 7.2 LIGHT mit Thermo-Vollisolierung für Stahl- Rundmulde oder für Alu-Kastenmulde: Mehr Nutzlast, dauerhafte Isolierwirkung und maximaler Werterhalt. Ihre zukunftssichere Komplett lösung mit dem SMART PLUS Paket und mit innovativer S.KI Control App für mehr Komfort und Sicherheit. www.cargobull.com 7|2020
Laden...
Laden...
Laden...