44 Technik MC-Bauchemie Brückenneubau in Rekordzeit Die Unwetter mit sturzflutartigen und lang anhaltendem Starkregen des Tiefs „Bernd“ haben in der zweiten Julihälfte 2021 in Deutschland zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Besonders stark betroffen waren die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Überschwemmungen an Ahr und Erft haben die Verkehrsinfrastruktur im erheblichen Maße zerstört. Im Zuge der Wiederaufbauarbeiten wurden zwei Brücken in Weilerswist und in der Nähe von Ahrdorf in NRW innerhalb von wenigen Monaten in Rekordzeit errichtet. Damit die Brücken auch bei winterlichen Bedingungen abgedichtet werden konnten, griffen die Verantwortlichen auf das Spezialharz MC-Dur LF 680 der MC-Bauchemie zurück. Das Bild, das die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen abgaben, war erschütternd. Die Folgen waren auch noch Monate später zu sehen, auch wenn große Hilfe geleistet wurde und Tausende Freiwillige und viele Hilfsorganisationen im Dauereinsatz waren, um das Chaos zu beseitigen. Insbesondere dem Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur kam eine wichtige Bedeutung und Priorität zu. So sollten auch zwei Brücken, zum einen auf der Landesstraße 181 bei Lommersum, zum anderen über den Ahrbach an der Landesstraße 167 zwischen Blankenheim und Ahrdorf, neu gebaut werden. Der Landesbetrieb Straßen NRW beauftragte die Bauunternehmung Gebr. Echterhoff Mitte August 2021 mit dem Wiederaufbau dieser zwei Brückenbauwerke, da die Standsicherheit infolge der Überflutungen nicht mehr gewährleistet werden konnte und eine Instandsetzung nicht mehr möglich war. Alte Brücken nicht zu retten Die Lommersumer Brücke überquert die Erft und verbindet die Ortsteile Lommersum und Derkum der Stadt Weilerswist. Die Zentren der Ortsteile liegen bei intakter Brücke 1,1 km auseinander. Da die Brücke durch das große Hochwasser der Erft so stark zerstört worden war, musste sie bis auf Weiteres gesperrt werden. Durch die Sperrung entstand ein Umweg von 11 km, um von einem in den anderen Ortsteil zu gelangen. Den Verantwortlichen war daher wichtig, die Brücke schnellstmöglich zu eröffnen. Die Radwegbrücke über den Ahrbach war durch das Hochwasser des Ahrbaches, bei dem der Pegel über 6 m höher als normal gewesen ist, komplett weggerissen worden. Die alte Brücke gehörte zum Ahrtalradweg und war für die Region auch touristisch sehr wichtig. Daher setzten die Verantwortlichen sich das anspruchsvolle Ziel, die neue Brücke noch vor Weihnachten zu eröffnen. Eröffnung vier Monate nach Planungsbeginn Die Planungs- und Genehmigungsarbeiten für beide Brückenneubauwerke begannen Mitte August 2021. Die neuen Brücken konnten in Die Abdichtungsarbeiten an der neuen Lommersumer Brücke in Weilerswist erfolgten am 8. Dezember 2021 von 9:45 Uhr bis 17:00 Uhr Rekordzeit bereits im Dezember 2021 fertiggestellt und zur Nutzung freigegeben werden. Möglich gemacht hat diese extrem kurze Planungsund Ausführungszeit das Echterhoff-Expressbrücken-System, bei dem vollvorgespannte Betonfertigteile im Fertigteilwerk vorproduziert und vor Ort wie Bausteine zusammengesetzt werden. Die Vorfertigung der Expressbrücke dauerte rund acht Wochen und der Rückbau der alten Brücken sowie die Errichtung der neuen Brücken ebenfalls rund acht Wochen. So betrug die reine Bauzeit für die Brücken etwa zwei Monate statt der sonst für Baustellen dieser Art üblichen sieben bis acht Monate. Brückenabdichtung bei winterlichen Bedingungen Echterhoff beauftragte die Firma Kemna Bau – ZN Sonderbau West mit den Abdichtungs- und Gussasphaltarbeiten, die die Ausführung dieser Arbeiten im Dezember 2021 unter zumeist widrigen Witterungsverhältnissen wie Temperaturen unter 8 °C sowie hoher Luft- und Bauteilfeuchtigkeit umsetzen musste. Gemäß den Vorgaben der Bundesanstalt für Straßenwesen, die für derartige Arbeiten eine Abdichtung mit Epoxidharzen oder PMMA-Abdichtungssystemen vorschreibt, hätte eine Ausführung nicht umgesetzt werden können, da sowohl Epoxidharze als auch PMMA bei derartigen Witterungsbedingungen nicht verarbeitet werden können bzw. unerwünschte Nebenreaktionen zeigen. 6|2022
Technik 45 Applikation der Grundierung Absanden der Grundierung Um die gewünschten Fertigstellungstermine dennoch halten zu können, wurde in Abstimmung mit dem Auftraggeber, der Bundesanstalt für Straßenwesen und der MC-Bauchemie das Spezialharz MC-Dur LF 680 ausgewählt. MC-Dur LF 680 kann bei bis zu 2 °C und vor allem auch bei hoher Luftfeuchte sowie Bauteilfeuchte als Grundierung, Kratzspachtelung und Versiegelung verwendet werden. Das rottransparente Spezialharz ist zudem hochtemperaturbeständig und härtet sehr schnell aus, sodass Brücken sicher und schnell komplett an einem Tag abgedichtet werden können. Der Spezialharz weist bei 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % eine Überarbeitungszeit von einer Stunde auf, bei 2 °C beträgt letztere circa zweieinhalb Stunden. Dies ermöglicht auch in den Herbst- und Wintermonaten eine sehr schnelle Applikation der Abdichtungsbahnen, die einmalig in diesem Segment ist; und das ohne eine minderfeste und haftungsstörende Carbamatschicht zu bilden, wie sie zum Beispiel bei Epoxidharzen auftreten kann. MC-DUR LF 680 wird wie ein konventionelles Epoxidharz exakt nach den Vorgaben der ZTV-ING verarbeitet, ohne auf die Dosierung von Katalysatoren achten noch auf andere Hilfsmittel zurückgreifen zu müssen. Das Spezialharz lässt sich mit nahezu allen bekannten Bitumenbahnen anwenden und hat seine Verträglichkeit und Wirksamkeit auf mehreren 10.000 m² sowie bei den Brückenneubauten in Weilerswist und Blankenheim eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Applikation der Versiegelung NEU EU-Abgasstufe V Besuchen Sie uns: Stand FS 1113/8 6|2022
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