16 Schwerpunkt: Ökologischer Straßenbau vgl. Kytzia & Pohl (2021) (Ausführliche Informationen über die gebauten Projekte sowie die Laboruntersuchungen unter www.ecopals.de) Die Straßenbau-Industrie ist bemüht, neue und umweltfreundlichere Lösungen zu finden und gleichzeitig die Dauerhaftigkeit von Asphaltbefestigungen zu erhöhen. Die ganzheitliche Umsetzung auf die Asphaltbranche würde zusätzliche externe finanzielle Anreize schaffen. In diesem Artikel soll der Stand der eigenen und externen Forschung zum ökologischen Potenzial von Ecoflakes vorgestellt werden. Im ersten Teil des Artikels wird ein transparenter Einblick in die Lebenszyklusanalyse von Ecoflakes gegeben. Der zweite Teil beschäftigt sich mit einer weniger von der Asphaltindustrie als vielmehr von der breiten Öffentlichkeit aufgeworfenen Frage: der Zusammenhang zwischen Mikroplastikabrieb und Asphalt, der mit nichtrecycelbaren Kunststoffen modifiziert wurde. Lebenszyklusanalyse und CO 2 -Emissionen Der gebräuchlichste Indikator für die ökologische Bewertung sind CO 2 -Äquivalent-Emissionen zur Darstellung aller Treibhausgasemissionen (THG), der mithilfe der Methodik der Lebenszyklusanalyse (LCA) angenähert wird. Die hierfür gültige ISO-Norm 14040: 2006 lässt dabei verschiedenste Methoden zu, die dem übergeordneten Die Ecoflakes werden einer dreistufigen Qualitätskontrolle unterzogen. (Quelle: Ecopals) 6|2022
Schwerpunkt: Ökologischer Straßenbau 17 Einbau von Ecoflakes am Dreiecksplatz in Kiel 2021. (Quelle: DAV/hin) Ziel dienen, ein System und dessen Grenzen zu definieren. Alle Elemente innerhalb dieses Systems, ihre Beziehungen zueinander sowie alle Inputs und Outputs, die aus der Umwelt stammen und in die Umwelt freigesetzt werden, gilt es im Rahmen der LCA zu erheben. Gemäß der ISO-Norm gibt es keine vorgegebenen Ansätze für die Berechnung von ökologischen Auswirkungen, solange die Parameter der Berechnung transparent und nachvollziehbar gewählt wurden. Im Rahmen der ISO 14040 Methodik wurde von Ecopals ein Ziel und ein Anwendungsbereich definiert sowie eine Bestandsanalyse und eine Folgenabschätzung in Bezug auf die funktionelle Einheit der CO 2 -Emissionen durchgeführt. Das Vorgehen soll im Folgenden vorgestellt werden, um das ökologische Potenzial der Verwendung von Ecoflakes für Asphaltproduzenten wie Auftraggeber transparent zu machen und faktenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen. Die Systemgrenze wurde in der vorläufigen Lebenszyklusanalyse als Cradle-to-Gate festgelegt. Übersetzt bedeutet dies so viel wie „Wiege bis Werkstor“ und rechtfertigt eine Erfassung der Umweltwirkungen für die Produktion eines Baustoffs, die mit der Rohstoffgewinnung beginnt und mit der Bereitstellung des fertigen Produkts am Werkstor des Asphaltherstellers endet. Die Dauerhaftigkeit des hergestellten Asphalts wird in dieser Betrachtung noch nicht erfasst. Als funktionelle Einheit wurde entsprechend „1 t Asphalt“ gewählt. Da Ecopals für die Produktion der Ecoflakes ausschließlich Kunststoffströme nutzt, die sonst verbrannt würden, werden die Umweltauswirkungen, die mit dem Verbrennungsprozess verbunden sind, vermieden. In einer Tonne Asphalt würden ca. 5 kg Ecoflakes eingesetzt werden. Folglich würden die Emissionen von 15 kg CO 2 Darstellung von Status quo (schwarz-) und Ecoflakes (grün-) bezogenen Prozessen. 6|2022
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