20 Schwerpunkt: Duopave Abbildung 8: Zustand vor der Sanierung und Einbau der AC 16 Duopave in Unna Abbildung 9: Zustand vor der Sanierung und Einbau der AC 16 Duopave in Unna (Quelle: Ingenieurgesellschaft PTM) Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt durchwegs positiven Erfahrungen mit der Bauweise AC Duopave 16 (hier AC 16 TD S) wurde diese im Rahmen des Pilotprojekts entsprechend der vorhandenen Rahmenbedingungen asphalttechnologisch angepasst. Die Kornverteilungslinie wurde in diesem Zuge u. a. noch weiter an die heute bereits sehr stark verbreitete alternative Asphaltbinderschicht aus SMA 16 B S (H AL Abi) angepasst und ein härteres und viskositätsverändertes Polymermodifiziertes Bitumen (PmB 25/45 VL gemäß den E KvB) gewählt. Die Fotos in Abbildung 8 zeigen den Zustand der Strecken vor der Sanierung und Impressionen vom Einbau der AC 16 Duopave. Der Einbau wurde seitens der Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH u. a. mittels radiometrischer Messungen (Troxler-Sonde) bautechnisch begleitet. Die Verdichtung und der Einbau verliefen über alle 6|2021
Schwerpunkt: Duopave 21 Bezeichnung Einheit AC 16 Duopave Mineralstoffe Gesteinskörnungen (Lieferkörnung) Anteil gebrochener Kornoberflächen C 100/0 Widerstand gegen Zertrümmerung SZ22/LA 25 Widerstand gegen Polieren PSV angegeben (48) Mindestanteil feiner Gesteinskörnung mit E CS 35 % 50 Zusammensetzung Asphaltmischgut Gesteinskörnungsgemisch Siebdurchgang bei 22,4 mm M.-% 100 Siebdurchgang bei 16 mm M.-% 90 – 100 Siebdurchgang bei 11,2 mm M.-% 65 – 75 Siebdurchgang bei 8 mm M.-% 48 – 58 Siebdurchgang bei 5,6 mm M.-% 38 – 45 Siebdurchgang bei 2 mm M.-% 25 – 32 Siebdurchgang bei 0,063 mm M.-% 7 – 11 Bindemittel Bindemittelsorte/-art 50/70(*) Mindest-Bindemittelgehalt M.-% B min 5,2 Bindemittelträger M.-% ≥ 0,2 Asphaltmischgut Minimaler Hohlraumgehalt MPK Vol.-% V min 2,5 Maximaler Hohlraumgehalt MPK Vol.-% V max 3,0 Schichteigenschaften Einbaudicke cm 5,0 – 10,0 Verdichtungsgrad % ≥ 98,0 Hohlraumgehalt Vol.-% ≤ 5,0 Einbautage hinweg insgesamt durchweg positiv. Die gute Verdichtbarkeit des Asphaltmischguts wurde ebenfalls durch die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen an Asphaltbohrkernen mit einem mittleren Verdichtungsgrad von 100,3 % und einem resultierenden Hohlraumgehalt von 2,9 Vol.-% bestätigt (Tabelle 3). Die Oberfläche der fertiggestellten Asphaltschicht und ein dazugehöriger Asphaltbohrkern werden in Abbildung 9 präsentiert. LITERATUR [1] DAV-Leitfaden, Asphalt im kommunalen Straßenbau, Ausgabe 2019 [2] Neues Konzept zur wirtschaftlicheren Sanierung regionaler Straßen, Fachzeitschrift asphalt 07/2008 [3] AC Duopave – Asphaltbauweise der Zukunft?,, asphalt 06/2018 [4] Asphaltbauweise AC Duopave, VSVI NRW Jahresheft 2020 [5] Optimierung der Mastixzusammensetzung für das Asphaltdecktragschicht- konzept AC Duopave, Masterarbeit von G. Kiriakidis, 2019 (unveröffentlicht) (*) gute Erfahrungen bestehen bei höherer Verkehrsbelastung ebenfalls mit den Bindemitteln PmB 25/45 VL (E KvB) und GmBT 25/55-50 (E GmB A) Tabelle 4: Empfehlungen für die Zusammensetzung des AC 16 Duopave Fazit AUTOR Dr.-Ing. Daniel Gogolin (Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH Frische Luft 155 44319 Dortmund-Wickede www.ptm.net daniel.gogolin@ptm.net Die Problematik, dass sich viele (einschichtige) Asphaltbeläge im kommunalen Straßennetz nahezu „totliegen“, das heißt die angestrebten Nutzungsdauern trotz niedriger Verkehrsfrequentierung bzw. -belastung nicht erreicht werden, ist schon seit Jahrzehnten in Deutschland bekannt. Gerade in diesen nur schwach frequentierten Straßen im untergeordneten Straßennetz ist es heute umso wichtiger, nachhaltige Straßen zu bauen, die möglichst widerstandsfähig gegenüber Alterungs- und Witterungseinflüssen sind (dicht und bindemittelreich). Nach Auffassung des Autors füllt die hier beschriebene Asphaltbauweise AC 16 Duopave durch die Zusammensetzung nach dem Splittmastix-Konzept (Tab. 4) und die damit verbundene Dichtheit und Verformungsresistenz genau diese Lücke im Technischen Regelwerk aus und ist hierbei nicht nur als eine Alternative zur Asphalttragdeckschicht zu sehen, sondern stellt eine echte Optimierung der einschichtigen Bauweise im kommunalen Straßenbau dar. • 6|2021
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