6 Aktuell Nordbau 2021 Bauen in Zeiten steigender Kosten Mit gutem Rückenwind laufen die Planungen für die Nordbau 2021 auf Hochtouren. Der Termin für die 66. Nordbau in den Holstenhallen Neumünster in Schleswig-Holstein ist der 8. bis 12. September. Mit fortschreitend guter Entwicklung der Pandemie können sich Bauwirtschaft und Bauherren auf Nordeuropas größte Kompaktmesse fürs Bauen freuen. Auf rund 69.000 m² Freigelände und über 20.000 m² Hallenfläche will die Nordbau ihre Stärke und Stellung als wichtigste Kompaktbaumesse im nördlichen Europa und dem gesamten Ostseeraum unter Beweis stellen. Soll im September wieder mit Leben gefüllt werden: 69.000 m² Freigelände und über 20.000 m² Hallenfläche will die Nordbau bespielen. (Quelle: DAV/hin) Die zurückgehenden Infektionszahlen, besonders in Schleswig-Holstein, bestätigen, da ist sich die Messeleitung in Neumünster sicher, dass es richtig war, an den Vorbereitungen zur Durchführung festgehalten zu haben. Traditionell Nachgefragt bei Wolfgerd Jansch, Leiter Messe Nordbau asphalt: Alles neu In Coronazeiten oder Business as usual? In der Phase der beherrschbaren Pandemie mit immer mehr Geimpften und den Möglichkeiten des Testens, wird es dennoch Schutz- und Hygienemaßnahmen geben. Zutritt gibt es für alle Personen auf das Messegelände mit dem Nachweis, dass sie genesen oder geimpft sind oder einen autorisierten Schnell- oder PCR-Test haben sowie zur Nachverfolgung für das Gesundheitsamt eine LucaApp nutzen. Eine Beschränkung der Besucheranzahl oder eine Einschränkung für die Aussteller wird es nach dem Stufenplan und den persönlichen Abstimmungsgesprächen mit dem Ministerpräsidenten und der Staatskanzlei nicht geben. Als Straßen- und Tiefbauer muss ich zur NordBau gehen, weil … … das Freigelände mit den Baumaschinen und Baugeräten sowie mit den Nutzfahrzeugen wieder ausgebucht ist. Zudem konnte auf Wunsch des Staatssekretärs im Umweltministerium das Sonderthema „Ein zweites Leben für Baustoffe – ressourcenschonend bauen im Hochbau und Tiefbau“ mit einer ideengebenden Sonderschau in Halle 8 sowie zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen der Verbände und des Landes Schleswig-Holstein in den Blickpunkt gerückt werden. Neben den Weiterentwicklungen der Baumaschinen und Geräte zeigt auch die Freie und Hansestadt Hamburg mit ihrem Projekt Circuit, dass dieses zukünftig beherrschende Thema Recycling von großem Interesse für alle Straßen- und Tiefbauer sein wird. Worauf wir uns am meisten freuen … … ist die Tatsache, dass von so vielen Seiten wie von den Ausstellern als auch von unserer Landesregierung und von den Verbänden und ihrer Mitglieder wieder so viel mehr Zuversicht herrscht, dass man sich auf der Plattform Nordbau mit dem Slogan „hier redet man miteinander“ wieder treffen kann. Wie hat es ein namhafter Aussteller der Baumaschinen im Vorwege uns gegenüber so treffend gesagt: „Meine Kunden und die Baumaschinenführer wollen ein Gerät anfassen, um zu beurteilenn über welche Stabilität es verfügt.“ (Quelle: Messe Neumünster) 5|2021
Aktuell 7 werden zahlreiche Seminare und Veranstaltungen das Messeformat ergänzen, wobei zwei Drittel der Tagungen von der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein als offizielle Fortbildungsveranstaltung anerkannt sind. Zudem kooperiert die Nordbau schon mehr als 45 Jahre mit dem Partnerland Dänemark, welches die Fachmesse als Basis für den deutschen und europäischen Markt sieht. Mit dem diesjährigen Sonderthema „Ein zweites Leben für Baustoffe – ressourcenschonend bauen im Hochbau und Tiefbau” lenkt die Nordbau in Halle 8 nicht nur den Blick auf einen schonenden Umgang mit wertvollen Rohstoffen, die zurzeit knapper denn je sind, sondern bietet die Austauschplattform für alle Bauinteressierten und -verantwortlichen. Hohe Transportkosten sind weitere Faktoren, die die Bauwirtschaft insgesamt belasten. Auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Digitalisierung Schleswig-Holstein wird in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Lübeck und zahlreichen Verbänden eine Sonderschau auf rund 400 m² mit beispielhaften Produkten, Lösungen, Studien und Neuheiten realisiert. Außerdem werden ergänzend dazu mehrere Seminare dieses Thema beleuchten. Die Thematik soll allen Baubeteiligten Möglichkeiten aufzeigen, wie Rohstoffsicherung, Vermeidung von Sondermüll, Verwendung regionaler Baustoffe, verringerte Transportkosten und Chancen des Recyclings gelingen können (siehe hierzu auch das Interview mit Torsten Conradt). • Nachgefragt bei Torsten Conradt, Direktor des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein asphalt: Welchen Part übernimmt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein bei der Sonderschau „Ein zweites Leben für Baustoffe – ressourcenschonend bauen im Hochbau und Tiefbau“? Der LBV.SH ist seit Ende der Neunzigerjahre mit einem eigenen Messestand auf der Nordbau vertreten und präsentiert dabei die wichtigen Straßenbauprojekte in Schleswig-Holstein. Die Erhaltung der Bundes- und Landesstraßen stellt dabei einen wichtigen Informationsanteil. Was möchten Sie den Besuchern Ihres Stands zum Thema „Recycling im Straßenbau“ zeigen? Zusammen mit dem Bauindustrieverband Hamburg/Schleswig-Holstein soll gezielt die erfolgreiche Praxis des Recyclings im Straßenbau präsentiert werden. Grundsätzlich strebt der LBV.SH eine hohe Recyclingquote an und verwendet daher auch Ausbauasphalt und Asphaltgranulate zur Herstellung neuer Schichten. Der Einbau erfolgt in Trag-, Binder- und Deckschichten. In Splittmastixdeckschichten wird Recycling-Material nur in geringerem Umfang zugelassen. Lediglich in Offenporigen Asphalten wird kein Recycling-Material zugelassen. Welche neuen Wege geht der Landesbetrieb, um den Forderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes gerecht zu werden (Stichwort: Rejuvenatoren)? Die Zugabe von Rejuvenatoren wird derzeit vom LBV.SH noch nicht gezielt ausgeschrieben, sodass noch keine entsprechenden Angaben gemacht werden können. (Quelle: LBV.SH) KURZMELDUNGEN Preissteigerungen Nachdem die Erzeugerpreise für Betonstahl in Stäben und Bitumen im Jahresdurchschnitt 2020 um 7,5 % bzw. sogar um 19,2 % zurückgegangen sind, haben diese seit einigen Monaten wieder angezogen: Sie lagen (ohne MwSt.) im Juni 2021 um 47,2 % bzw. 28,3 % über dem Niveau von Dezember 2020. Wolff & Müller In den drei Geschäftsfeldern Bau, Baustoffe und Dienstleistungen hat Wolff & Müller insgesamt 930 Mio. Euro erwirtschaftet. Während die Bereiche Baustoffe (30 Mio.) und Dienstleistungen (10 Mio.) konstant blieben, gingen die Bauleistungen aufgrund der Pandemie um 7,3 % zurück. Der Umsatz von 890 Mio. Euro verteilt sich hier maßgeblich auf die Segmente Hoch- und Industriebau (340 Mio.), Tief- und Straßenbau (220 Mio.), Ingenieurbau (40 Mio.) sowie Baubeteiligungen (150 Mio.). Schwarzmüller-Gruppe Mit einem Halbjahresumsatz von 210 Mio. Euro hat die Schwarzmüller-Gruppe das Niveau vor Corona wieder erreicht. In den ersten sechs Monaten 2021 wurden 5.348 Fahrzeuge gebaut. Vorgesehen ist ein Plus von 10 % gegenüber 2020 mit einem Gesamtumsatz von 400 Mio. Euro (2020: 366 Millionen Euro). Die Auftragseingänge sind sogar deutlich über Plan. Materialknappheit lasse eine höhere Auslastung aber derzeit nicht zu. 400 Mio. Euro wäre der bisher höchste Jahresumsatz. Vinci Energies Vinci Energies übernimmt die Kurz Leitungsbau GmbH mit Sitz in Stimpfach und einem weiteren Standort in Langfurth. Die 101 Mitarbeiter des Unternehmens erwirtschafteten 2020 einen Umsatz von 12 Mio. Euro. Die Leistungen der Kurz Leitungsbau GmbH erstrecken sich über Planung, Beratung und Bau von Leitungen für Strom-, Gas-, Wasser-, Fernwärme- sowie Telekommunikationsnetze. Ausbildung Die Zahl der Auszubildenden im Baugewerbe steigt weiter. Im 2. Quartal 2021 befanden sich knapp 40.000 junge Menschen in Ausbildung, das sind 4,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der neuen Lehrlinge im ersten Ausbildungsjahr ist um 6,9 % gestiegen. 5|2021
Laden...
Laden...
Laden...